Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
Vom Netzwerk:
langen Reihe gebrochener Herzen«, zirpte Christine.
    Ned bemerkte, dass Iris die Unterhaltung aufmerksam verfolgte.
    »Sei doch still, Geraldine«, fuhr ihre ältere Schwester fort. »Ich glaube nicht, dass du je darüber hinwegkommen wirst, dass Jack Bryant dich nicht erhört hat, als du ihm schöne Augen gemacht hast.«
    »Unsinn!«, sagte Geraldine, die jetzt trotz ihrer dunklen Haut sichtbar errötete. »Und wag es ja nicht, so etwas in Kens Gegenwart zu behaupten.«
    »Keine Sorge. Ken würde dich trotzdem heiraten. Aber es ist bestimmt nicht Neds Schuld, dass Jack sich von keiner einfangen lässt. Jede, die mit Jack Bryant ausgeht, sollte die Augen weit offen halten.«
    »Und die Beine fest geschlossen«, beendete Iris den Satz, dann schlug sie sich, als sie ihre Mutter entsetzt aufstöhnen hörte, erschrocken die Hand vor den Mund.
    »Wann bist du nur so dreist geworden, mein Kind?« Flora wedelte mit der Hand. »Lass dich bitte nicht von meiner höchst ungezogenen Tochter verscheuchen, Ned.«
    »Nein. Ich muss jetzt leider wirklich gehen. Aber ich hätte liebend gern eine Portion von den kul-kuls , wenn sie frittiert und gezuckert sind.«
    »Du wirst auf dem Tanz jede Menge davon essen können, mein Sohn«, sagte Flora und streichelte seine Wange. »Ich bringe dich noch zur Tür.«
    »Bye, Ned!«, kam es von den Schwestern im Chor. Sein Blick lag jedoch nur auf Iris.
    Sie lächelte ihm kokett zu, so dass er es einfach riskierte.
    »Äh, Iris, möchtest du heute Abend in den … in den Club gehen oder so?« Plötzlich wurde es still im Raum. Er verspürte das dringende Bedürfnis, das Schweigen auszufüllen. »Wir haben uns so viel zu erzählen.«
    Iris blieb ganz ruhig und blickte ihn einfach nur an. Ihre dunklen Augen glitzerten. Dann verlagerte sie ihr Gewicht, schüttelte leicht den Kopf und griff nach dem nächsten Teigbällchen. »Mir ist doch der Zutritt zum Club verboten, Ned. Hast du das etwa vergessen?«, fragte sie obenhin.
    Ned wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken. Er hatte es tatsächlich vergessen. Bis zu diesem Moment war dies für ihn nie ein Thema gewesen, weil seine Freunde hauptsächlich Briten waren und die Walkers sich in ihren eigenen Clubs durchaus wohlzufühlen schienen. Er traf Dr. Walker zwar von Zeit zu Zeit auch im KGF -Club, aber der Doktor gehörte zu jenen Menschen, die sich mühelos auf jedem Parkett bewegten.
    Verlegen stammelte er eine Entschuldigung. »Ich glaube, wenn ein Mitglied dich einlädt, ist das in Ordnung«, fügte er leise hinzu und versuchte so, seinen Patzer wiedergutzumachen.
    »Vielen Dank, aber ich muss passen. Ich habe mich für heute Abend schon mit Ivan Chalmers verabredet.«
    »Chalmers? Vom Miners Hospital?«
    »Genau. Wir sind zusammen in Bangalore zur Schule gegangen. Ich glaube, wir gehen zum Bingo. Ich habe vor, beim Jaldi Five zu gewinnen.«
    Ned starrte sie an, als versuche er krampfhaft, sich ihr Gesicht ins Gedächtnis einzuprägen. In Wahrheit konnte er einfach nicht fassen, was er da gerade hörte. Der verdammte Ivan Chalmers hatte also die Nase vorn! Er riss sich zusammen, als er merkte, dass er von allen angestarrt wurde. »Nun, dann viel Spaß heute Abend – ich erwarte, dass du gewinnst«, sagte er übertrieben fröhlich. »Wir sehen uns dann beim Tanz.«
    Sie lächelte ihn an, und genau das schmerzte ihn am meisten. Er folgte Flora, während eine Mischung aus Zorn und Selbstmitleid in ihm aufwallte. Offensichtlich hatte er alles vollkommen falsch gedeutet.
    »Vielen Dank, dass du gekommen bist, Ned«, sagte Flora.
    »Ich weiß nicht, ob ich eine große Hilfe war«, sagte er und fügte geheuchelt fröhlich hinzu: »Aber es hat Spaß gemacht. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass meine kul-kuls etwas geworden sind, aber …«
    »Ned, mein Lieber«, unterbrach sie ihn mitten im Satz. »Ich habe dich nicht eingeladen, damit du kul-kuls machst. Ich habe dich zu uns gebeten, um sicherzustellen, dass sich meine Tochter nicht die beste Partie in KGF entgehen lässt.«
    Ned brauchte einen Moment, um zu verdauen, was Flora da gerade gesagt hatte.
    »Du weißt es also?«
    »Nun, ich denke, es ist ziemlich offensichtlich.«
    »Und du bist einverstanden?«
    »Von ganzem Herzen.«
    Er umarmte sie und gab ihr einen lauten Schmatz. »Wirklich? Und Harold?«
    »Der kann sich niemanden vorstellen, den er lieber als Schwiegersohn hätte.«
    Ned war sprachlos. »Weiß Iris das?«
    »Ich denke schon. Aber du kennst sie einfach noch nicht lange

Weitere Kostenlose Bücher