Herzen aus Stein (German Edition)
können sich nur in Stein verwandeln. “ Andererseits musste er ein Mensch sein, denn Noir konnte nur Gedanken von Menschen hören. Verrückt, denn er war gerade noch ein Gargoyle gewesen. Noir verstand nichts mehr. Sie konzentrierte sich, um mehr von ihm aufzufangen. Sie glaubt mir nicht, sie wird mich töten! , drangen seine Gedanken schwach in ihren Kopf. Dann kann ich sie nicht mehr beschützen!
Das war die Stimme, die sie schon so oft gehört hatte! Er hatte keine Angst, dass sie ihn tötete, sondern er machte sich Sorgen um sie? Noir zog das Messer weg, behielt es aber in der Hand.
„ Ich bin zur Hälfte menschlich, nur mein Vater war ein Gargoyle. “
Hatte sie sich deshalb oft beobachtet gefühlt? „ Du beobachtest mich schon seit zehn Jahren? “
„ Deine Eltern … “ Aufstöhnend krümmte er sich zusammen.
Noir glaubte ihm, obwohl sie das nicht sollte, aber seine Stimme – sie hatte sie in den letzten Jahren so oft wahrgenommen, ohne zu wissen, zu wem sie gehörte. Und wenn das die Stimme aus ihrem Kopf war, dann war das der Mann, der sich all die lustvollen Dinge ausgemalt hatte, die er mit ihr machen wollte. Dann war das der Mann, dessen Fantasien sie erregt hatten? Grundgütiger!
Und was war mit ihren Eltern? Noir musste wissen, was er hatte sagen wollen; im Moment ging es ihm zu schlecht. „ Keine Zeit für Smalltalk, du musst endlich unter die Dusche. “ Sie steckte die Messer weg und hielt ihm die Hände hin, um ihn auf die Beine zu ziehen. Er zog jedoch seine Arme zurück und versuchte, aufzustehen.
„ Vorsicht! “ Er zeigte ihr seine Finger mit den scharfen Krallen. „ Bin nicht ganz verwandelt. Komm nicht an meine Hände. “
Er hatte Angst, ihr wehzutun. Nein, er konnte nicht böse sein. „ Du wirst mich nicht verletzen, ich passe auf. “
„ Das ist es nicht allein. “
Er drehte ihr seine Handflächen entgegen und Noir erkannte zwei identische Tätowierungen auf der Lebens-, Herz-, Kopf- und Schic k salslinie. Es war ein schwarzes Hexagon, ein Sechseck, das an eine Kristallstruktur von Gestein oder Eis erinnerte. Lateinische Wörter standen unter jeder der sechs Linien. Die Mitte zierte ein Symbol, das wie ein Auge aussah.
„ Du darfst sie nicht berühren “ , sagte er und torkelte in Richtung Duschkabine. Dabei verlor er seine zerrissene Hose; sie rutschte ihm von den Hüften. Der Mann schlüpfte aus den Resten und ging we i ter. Noir konnte nicht wegsehen, sein knackiger Hintern beanspruc h te ihre gesamte Aufmerksamkeit. Sie seufzte. In ihrem Leben hatte sie noch nicht oft Gelegenheit gehabt, einen nackten Mann zu sehen. Einen echten nackten Mann. Keinen ihrer Filmhelden. Dieser Kerl war hier, in ihrem Hotelzimmer. Er war real und eine Wucht.
Er stellte sich in die Kabine, ihr den Rücken zugewandt.
„ Was passiert, wenn man sie berührt? “ , fragte Noir. Sie blieb vor der Tür stehen, nahm den Duschkopf und drehte von außen das Wasser an. Warum zitterten ihre Hände? Machte sie Adonis etwa nervös?
„ Alles Lebendige, was mit den Tätowierungen in Kontakt kommt, wird zu Stein. “
„ Unglaublich. “ Sie ließ Wasser über ihre Finger laufen, bis es a n genehm temperiert war, dann setzte sie den Strahl an seinen Füßen an. Der Mann war kaum behaart, seine Beine und Unterarme b e deckte nur ein Flaum dunkler Härchen. Vielleicht hatten die Fla m men der getöteten Dämonen sie versengt. Ihr eigenes Haar hatte ebenfalls einiges abbekommen. Auf seiner Haut lag eine Schicht Asche, daher gab sich Noir Duschgel auf die Hand, das sie aus einer an der Wand befestigten Flasche pumpte. Er zuckte, als sie die erste tiefere Wunde auswusch, die auf der Rückseite seines Oberschenkels lag. Vorsichtig seifte sie seine Beine ein und spülte den Schaum gründlich ab. Wie warm und fest seine Schenkel waren.
„ Erzähl mir, warum das so ist, warum wird alles zu Stein, was du berührst? “ , forderte sie ihn auf, um ihn abzulenken. Sie bemerkte jedoch, dass er verdammt hart im Nehmen war. Kein Schmerzen s laut kam über seine Lippen.
„ Nur alles Lebendige, alles, was Zellen hat “ , erklärte er, während sie ihn weiterhin wusch.
Jetzt war sein Rücken dran und sein herrlich festes Gesäß. „ Alles , was Zellen hat? “ Noir überlegte. „ Aber auch im Wasser befinden sich Lebewesen. Einzeller. “
„ Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht “ , murmelte er.
„ Wer hat dich verzaubert? “
„ Ein Gargoyle meines Klans. “
Gargoyles beherrschten
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