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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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reichhaltige Auswahl feiner Käsesorten. Sollten die Gäste dann immer noch Hunger haben, warteten Kuchen, Torten mit dickem Zuckerguß, cremige Süßspeisen und Berge von Eiskrem auf sie. Champagner und Wein flossen in Strömen.

Nachdem man gespeist hatte, stimmte das Orchester eine fröhliche Weise an, und der Tanz ging weiter bis zum Morgengrauen.
    Einige Zeit später trat Mara auf die Galerie, um ein bißchen frische Luft zu schnappen. Sie hat te Nicholas seit dem Essen nicht mehr gesehen. Sie fragte sich, wie lange er wohl noch bleiben wollte, und hoffte, daß er nicht noch die traditionelle Suppe und den Morgenkaffee abwarten wollte.
    Mara seufzte und wollte wieder hineingehen, da es ziemlich kalt und feucht war und sie kein Tuch bei sich hatte. Sie erinnerte sich, Etienne im Salon gesehen zu haben, und beschloß, sich zu ihm zu gesellen, als sie Stimmen durch die halb geöffnete Tür hinter ihr dringen hörte.
    »Es ist ein absoluter Skandal, meine Liebe. Können Sie sich das vorstellen? Nach all den Jahren wieder aufzutauchen!« beschwerte sich eine zickige Stimme.
    »Er ist ein hübscher Teufel, nicht wahr, Marie?«
    »Man könnte es fast meinen. Aber das ist ja schließlich keine große Überraschung, oder?« Marie kicherte. »Denn nur ein Teufel würde seinen eigenen Bruder erschießen. Ich hätte nicht gedacht, daß er sich traut, zurückzukommen. Aber er hat sich schon immer unmöglich aufgeführt, meine Liebe. Na, diesmal wird er es nicht so leicht haben«, verkündete sie zufrieden. »Nicht für alle ist seine Tat vergeben und vergessen. Die Fouches schneiden ihn und die Bruniers auch. Sie sind seinetwegen sogar früher gegangen. Sie erinnern sich noch gut an ihn, das können Sie mir glauben.«
    Wie recht hatte Nicholas doch gehabt. Was immer er auch tat, sie würden ihm nicht vergeben.
    »Natürlich behauptet Amaryllis, daß sein Vater, der alte Philippe, ihn heimgeholt hat, aber wer will das schon so genau wissen? Er ist tot. Außerdem war er in den letzten Jahren sowieso ein bißchen komisch. Haben Sie gehört, daß Nicholas Celeste Beaumarais abgekauft hat? Es ist unerhört.«
    »Und was sagt Amaryllis dazu?«
    Mara neigte den Kopf, um besser mithören zu können, den wider Willen fesselte sie dieses Gespräch.
    »Na, ich weiß nicht recht. Wenn nicht ausgerechnet Nicholas ihr diesen Streich gespielt hätte, würde ich sagen, daß sie sich mit Mordge- danken trägt, aber...«
    »Ganz genau«, fiel ihr die andere Frau ins Wort, und Mara konnte

sich gut vorstellen, wie die beiden vielsagende Blicke tauschten. »Wir wissen alle, was sie einmal für ihn empfunden hat. Sie waren ein Liebespaar, müssen Sie wissen. Ja, da bin ich ganz sicher. Jetzt ist er zurück, und beide sind noch ledig...«
    »Eigentlich steht ihrer Verbindung nichts mehr im Wege.«
    »Vielleicht diese dunkelhaarige Schönheit in dem roten Samtkleid, die ihn heute begleitet und die zur Zeit auf Beaumarais Gast ist«, widersprach Marie affektiert. »Amaryllis war sichtlich schockiert. Wie ich gehört habe, trägt sie seinen Familienschmuck.«
    Mara berührte unwillkürlich die Kette um ihren Hals und wurde rot.
    »Eigentlich sollte ja heute abend Amaryllis' Verlobung mit Edward verkündet werden. Immerhin, meine Liebe, zahlt er für diesen Abend, sogar für das Kleid, das Amaryllis trägt. Bestimmt erwartet er von dieser Investition eine gesunde Rendite«, meinte Marie zynisch.
    »Ich an seiner Stelle würde nicht solange stillhalten. Ich habe eben gesehen, wie Amaryllis und dieser Teufel nach draußen gegangen sind, und so wie sie sich den ganzen Abend über angesehen haben...«
    Mara trat zurück und wünschte auf einmal, sie hätte nicht gelauscht. Schnell entfernte sie sich über die dunkle Galerie. Als sich etwas vor ihr bewegte, zog sie sich noch tiefer in den Schatten zurück. Sie zitterte vor Kälte, aber sie mußte einfach verharren und mit ansehen, wie sich der große Schatten nicht weit von ihr in zwei Menschen teilte. Die beiden Silhouetten traten in das Licht, das aus einer Balkontür fiel, und das Kleid der Frau begann türkis zu leuchten. Die große Gestalt blieb weiterhin dunkel, denn sie war ganz in Schwarz gekleidet. Nur eine Sekunde lang sah Mara ihr Gesicht, als der Mann in ihre Richtung blickte und das Kerzenlicht auf jene scharf geschnittenen Züge fiel, die sie so liebte.
    Als Mara kurz darauf in den Ballsaal trat, schwebten die Paare mit langen, gemessenen Schritten durch den Raum. Einen Augenblick spä- ter

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