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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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fun- kelten verschmitzt.
    »Hauptsache, du schüchterst sie nicht ein. Einen Skandal können wir

keinesfalls brauchen«, ermahnte ihn Mara. Im gleichen Augenblick trat Jamie ein, einen vollkommen verwandelten Paddy an der Hand. Er trug lange Hosen, eine kurze Jacke und sah aus wie ein richtiger kleiner Herr. Sogar seine Locken waren zurückgekämmt worden, wenn auch eine oder zwei bereits wieder in die Stirn fielen.
    »Es gefällt mir nich', daß Paddy so spät noch aufbleiben soll. Is' außerdem nich' gut für ihn, wenn er so spät noch ißt. Da kriegt er bestimmt Alpträume.« Jamie schaute die O’Flynns mißbilligend an.
    »Sie hat recht.« Ausnahmsweise zeigte Brendan echtes Interesse für seinen Sohn. »Du weißt, wie unleidlich er wird, wenn er zu lange aufbleibt.«
    »Heute können wir das leider nicht mehr ändern. Aber für die nächsten Tage werden wir etwas Entsprechendes arrangieren. Viel- leicht möchtest du sein Essen ja lieber selbst zubereiten, Jamie«, schlug Mara vor, denn sie dachte an all die gewürzten Speisen, die sie in der Nacht zuvor gegessen hatten.
    »Genau das werd' ich tun, und mein Essen werd' ich auch selbst kochen«, bekräftigte Jamie. »Ich hab' gestern Nacht das Gefühl gehabt, jemand hätt' meine Eingeweide angezündet. Auch heute hat es den ganzen Tag noch geschmort.«
    »Ah, Sie sind bereit«, sagte Don Luís von der Tür her. Er begutach- tete sie kritisch. »Dann werden wir jetzt gehen.«
    »Ich möchte, daß Jamie das Abendessen aufs Zimmer gebracht wird. Und in Zukunft sollte sie ihre und Paddys Mahlzeiten selbst zuberei- ten.«
    Don Luís wirkte einen Augenblick lang überrascht, dann zuckte er mit den Achseln. »Wahrscheinlich sind unsere Speisen für einen engli- schen Gaumen zu würzig. Das läßt sich bestimmt einrichten, außerdem hat der junge señor auf diese Weise keine Gelegenheit, sich zu verplap- pern«, entschied Don Luís mit einem Blick auf das müde Kind. »Wir spielen kein Kinderspiel, Señor O'Flynn, und als passionierter Spieler werden Sie bestimmt schon erkannt haben, daß es um hohe Einsätze geht. Gehen wir.« Mit einer herrischen Handbewegung winkte er sie aus dem Raum.
    »Wie unser Herr und Meister befehlen, Schwesterherz«, flüsterte Brendan theatralisch. »Wir sollten Seine Hoheit nicht enttäuschen, aber ich glaube, es wird langsam Zeit, einige Rollen in diesem Stück neu zu besetzen. Don Luís jedenfalls wird Statist.«

Paddys Finger krampften sich um Maras, während sie den offenen Hof überquerten und auf die hellerleuchteten Fenster des Salons zu- gingen. Aus der offenen Tür drangen Gelächter und Stimmen in die Nacht.
    Don Luís wartete, bis die anderen zu ihm aufgeschlossen hatten. Dann inszenierte er ihren Auftritt mit der Perfektion eines geübten Schauspielers. Die gesamte Sippe der Villareales - entfernte Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten sowie Freunde des Hauses - war versammelt. Als Don Luís erschien, senkte sich Schweigen über die zuvor fröhlich plaudernden Gäste. Brendan, Mara und Paddy wurden hereingebeten, und die Damen hoben ihre Fächer, hinter denen sie ihre Gesichter verbargen und leise Kommentare abgaben.
    Mit einem scheinbar gütigen Lächeln, das seine harten Züge aller- dings nicht weicher machte, führte Don Luís Mara zu Don Andres. Er stand neben drei Damen, die es sich auf einem gepolsterten Sofa be- quem gemacht hatten.
    »Es ist mir eine Ehre, Doña Ysidora, Ihnen meine Nichte Amaya Anita María Josefa Vaughan vorzustellen.«
    »Mein Kind, wir haben lange auf Ihre Rückkehr gewartet«, sagte die Dame in der Mitte. Obwohl ihre Stimme weich klang, wirkte sie selbst keineswegs so. Sie saß kerzengerade und strafte die weichen Kissen in ihrem Rücken mit Verachtung. Ihr schwarzes Seidenkleid war um die Manschetten herum mit dezenten schwarzen Spitzen ver- ziert. Als einzigen Schmuck trug sie ein schweres Goldkreuz um den Hals und goldene Ringe sowie Ohrringe. Ihr dunkles Haar, das an den Schläfen von grauen Strähnen durchzogen war, wurde von einem gro- ßen Perlmuttkamm auf ihrem Kopf zusammengehalten.
    Neben ihr saß schweigend und mit leidender Miene Doña Feliciana. Ihre traurigen braunen Augen wichen Maras strahlender Schönheit aus, und ihr Hände lagen demütig gefaltet in ihrem Schoß. Die langen schwarzen Zöpfe lagen offen über ihrer Schulter und fielen wie lange Seidenschnüre auf die Kissen des Sofas herab.
    »Meine Frau, Dorla Jacinta«, stellte Don Luís weiter vor. »Und Doña Feliciana, Don

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