Herzen im Feuer
belegter Stimme und strich mit ihren Lippen über seine Kehle.
Nicholas fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und zeigte eine ironisch unentschlossene Miene. »Ich weiß nicht, ob ich dir damit einen Gefallen tue. Oder ob dein zukünftiger Gatte meine Unterweisungen zu schätzen werden weiß. Du wirst bestimmt eine phantastische Ehe- frau. Aber leider nicht meine.«
Mara biß sich auf die Unterlippe. Es verletzte sie, daß er sich über- haupt vorstellen konnte, wie sie mit einem anderen Mann zusammen war. Sie küßte seine kräftige Schulter, dann trat ein weiches Lächeln auf ihre Lippen, und sie drängte sich auf ihn, überraschte ihn mit ihrer plötzlichen Attacke. Genüßlich rekelte sie sich auf seinem Körper. Sie
spürte, wie er unter ihren Schenkeln zu neuer Kraft erwachte, und fixierte seine grünen Augen mit leicht zweifelndem Blick, bevor sie fragte: »Bist du sicher, daß du nicht der richtige Mann für mich bist?«
»Wenn ich immer noch der Gentleman wäre, zu dem ich erzogen wurde«, seufzte Nicholas, »würde ich dich wahrscheinlich bitten, mich zu heiraten, aber ich bin wirklich nicht der richtige Mann für dich, ma petite. Mein Leben ist nichts für dich. Du wärst hier auf dem rancho zusammen mit dem guten Don Andres viel glücklicher. Er wird dir all die Liebe geben, die du verdienst. Und er wird deine Liebe erwidern, Amaya. Das kann ich dir nicht geben«, gestand Nicholas ehrlich.
Mara schluckte schwer. »Du empfindest nichts für mich?« flüsterte sie mit rauher Stimme.
Nicholas hob ihr traurig gesenktes Gesicht hoch. »Du ziehst mich mehr an als jede andere Frau seit langer Zeit, Geliebte. Du bist eine wunderschöne, eine wahre Hexe, und ich verzehre mich danach, dich zu lieben«, erklärte er ihr und schaute ihr unverwandt in die tiefbraunen Augen, »aber mehr kann ich dir nicht versprechen. Kannst du das verstehen?«
Mara biß sich auf die Lippe und nickte. »Ich werde nichts verlan- gen -«
Nicholas schnitt ihr das Wort ab, indem er ihren Mund mit seinem bedeckte, seine Zunge hineinwandern ließ, mit seinen Händen ihr Gesäß umfaßte und sie an sich preßte, bis seine Leidenschaft wieder vollends erwacht war.
Später löste sich Mara von seinen Lippen und betrachtete sein mar- kantes Gesicht. Seine Lippen waren weich nach dem Liebesakt und verzogen sich zu einem sanften, erfüllten Lächeln, während seine dich- ten Wimpern seine Gedanken verbargen.
»Was hast du damit gemeint, als du sagtest, ich habe dich verwirrt?« fragte Mara, die sich plötzlich an seine Worte erinnerte. »Mir kam es vor, als hätte dich schon bei unserer ersten Begegnung irgend etwas irritiert. Vielleicht hast du dein ganzes Leben lang von mir geträumt«, mutmaßte sie herausfordernd, »und warst fassungslos, als die Frau deiner Träume vor dir stand?«
Nicholas lächelte und ließ seine Hände auf ihren weichen Brüsten zur Ruhe kommen. Dann erhob er sich widerstrebend mit einem Seufzer und ging zu seiner Jacke, die er über einen Stuhl geworfen hatte. Verunsichert beobachtete Mara, wie er etwas aus der Tasche zog.
Begehrlich nahm sie seinen Anblick in sich auf, als er langsam zum Bett zurückkehrte.
»Ich weiß nicht, ob ich von dir geträumt habe oder nicht, obwohl es mich nicht überraschen würde, wenn mich dieses Bild bis in meine Träume verfolgt hätte«, sagte er unergründlich. »Denn es hat mich jedenfalls nicht losgelassen. Das Gesicht hätte deins sein können.«
Er hielt ihr das goldene Medaillon entgegen und ließ es aufschnap- pen, als er es in ihre Handfläche legte. Mara erblickte ihr Porträt. Sie fühlte, wie sich die Muskeln in ihrem Gesicht verhärteten. Ihr Lächeln und ihre goldenen Augen strahlten ihr entgegen - und daneben blickte sie ein blaues Augenpaar an, an das sie sich so gut erinnerte.
Nicholas beobachtete Mara aufmerksam, bemerkte aber keine Re- gung oder Unbehagen an ihr. »Jetzt wirst du verstehen, warum ich so verblüfft war, als ich dich zum erstenmal sah. Du könntest ihre Doppel- gängerin sein.«
»Wer ist sie?« brachte Mara hervor. Sie sprach so leise, daß sich Nicholas vorbeugen mußte, um sie zu verstehen.
»Ich möchte dich nicht beleidigen, mein Engel, aber sie ist eine Schauspielerin namens Mara O’Flynn«, antwortete er knapp.
Als sie den verächtlichen Klang seiner Stimme hörte, schaute Mara auf. Seine grünen Augen blickten mit grausamer Kälte auf das Bildnis im Medaillon.
»Du haßt sie, nicht wahr?« Es war eine Feststellung, keine
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