Herzen im Feuer
Frage.
»Ich habe mir geschworen, sie aufzuspüren und mich an ihr zu rächen«, erklärte Nicholas und ließ seinen Blick zu Julians Bild wan- dern.
»Wer ist der Junge?« Mara zwang sich, ruhig zu bleiben.
»Mein Neffe«, antwortete Nicholas kurz angebunden und nahm Mara das Medaillon wieder aus der Hand. Mara senkte den Blick und starrte auf ihre Schenkel. Ihr Gesicht war hinter ihrem dichten Haar verborgen. »Warum willst du dich rächen? Was hat sie dir getan?«
Nicholas fixierte immer noch das Bild in dem Medaillon und antwor- tete beiläufig: »Das tut nichts zur Sache. Da du ja nicht Mara O’Flynn bist, hast du nichts zu befürchten.«
Maras Lippen bebten, und sie mußte alle Kraft aufbieten, um nicht aufzuspringen und aus dem Zimmer zu rennen. Gott. . . Wenn er erfuhr, wer sie wirklich war? Mara riskierte einen Blick unter ihrem Haar hervor und schluckte nervös, als sie seinen Gesichtsausdruck sah.
Sie ballte die Fäuste unter der Decke, als ihr klarwurde, in welcher Situation sie sich befand. Sie hatte sich in den Onkel dieses verdamm- ten Buben verliebt! Sie rieb unruhig ihre Schläfen und fragte sich, was sie tun sollte. Sie wußte nur eins - sie konnte keine Sekunde länger in seinem Bett bleiben und das Versteckspiel fortsetzen.
Mara zuckte zusammen, als sie Nicholas' Arm spürte, der sich um ihre Schulter legte, bis seine Hand unter ihrer Brust lag. Er küßte sie zärtlich auf Schulter und Hals und schob mit den Lippen ungeduldig ihr schweres, seidiges Haar beiseite.
»Aber genug von der Vergangenheit«, flüsterte Nicholas ihr ins Ohr und knabberte an ihrem Ohrläppchen. »Jetzt sollten wir uns miteinander beschäftigen, nicht mit einer Frau, die uns beide nichts angeht.«
Mara schluckte schwer, als er sich, ohne es zu wissen, so zum Narren machte. Sie schauderte, als sie sich seinen glühenden Zorn vorzustellen versuchte, und schwor, über alle Berge zu sein, bevor er durch irgendeinen Zufall von ihrer wahren Identität erfahren konnte.
Sie wehrte sich, als er sie an seine nackte Brust ziehen wollte, seine Hand ihre weiche Hüfte umschmeichelte und er sein Gesicht in ihrem duftenden Haar vergrub. »Bitte, Nicholas, nicht«, bettelte sie, wäh- rend sie sich aus seinem Griff zu befreien versuchte.
Auf diese Worte hin löste Nicholas seine heißen Lippen von ihrer Schulter und drehte sie in seinen Armen herum, bis sie auf seiner Brust zu liegen kam und er in ihr bleiches Gesicht schaute. Ihre goldenen Augen leuchteten ihn an. Er hätte schwören können, daß er Angst darin aufblitzen sah, bevor sich die schweren Lider darüber senkten.
»Nein?« fragte er leise, senkte seinen Mund auf ihre Lippen und küßte sie, trank ihre Süße, nach der er mit seiner Zunge forschte.
Aber Mara ertrug seine Zärtlichkeit nicht länger. Sie versuchte, sich von seinen Lippen zu lösen, obwohl sein sinnlicher Mund den ihren gefangenhalten wollte und Wogen der Leidenschaft ihren Körper überfluteten, denen sie kaum noch widerstehen konnte, so sehr ver- langte sie danach, sich seinen Liebkosungen hinzugeben.
Sie zwang sich, die Augen zu öffnen, und kehrte in die Wirklichkeit zurück. Die Morgendämmerung erhellte bereits den Horizont, und bald würden die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster fallen. Als er endlich ihren Mund freigab und seinen Kopf senkte, um mit den Zähnen an ihren Brüsten zu spielen, bat Mara mit schwacher Stimme:
»Es wird schon hell, Nicholas, ich muß gehen. Bitte, laß mich gehen. Niemand darf sehen, daß ich aus deinem Zimmer komme. Bitte, Ni- cholas«, wiederholte Mara hilflos. Sie rang überrascht nach Luft, als er sie fürwitzig an ihrer intimsten Stelle berührte und sie an sich zog, um ihr sein Verlangen zu zeigen.
»Und wenn ich dich nicht lasse?« fragte er leise und drückte ihren nackten Körper an seinen. »Ich glaube, ich halte dich einfach den ganzen Tag in meinem Zimmer gefangen und liebe dich von morgens bis abends.«
»Du würdest mich nicht so bloßstellen, Nicholas.« Mara hörte die Verzweiflung in ihrer eigenen Stimme und zwang sich, seinen Blick zu erwidern.
Nicholas lächelte bedauernd. »Nein, ich glaube, ich bin immer noch zu sehr Gentleman.« Er seufzte, als er Mara aus seinen Armen entließ, und lehnte sich dann in die Kissen zurück. Mit einem amüsierten Schmunzeln verfolgte er, wie sie sich aus den Laken kämpfte und aufstand.
Als Mara ihren Morgenrock vom Boden aufhob, spürte sie seine Blicke auf ihrem Rücken brennen. Sie drehte sich um
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