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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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unanständig.«
    »Das ist lächerlich, Brendan«, schnauzte Mara ihn mit knallrotem Gesicht an.

»Ich bin also lächerlich?« fragte Brendan zurück. »Tu mir nur einen Gefallen und laß dich nicht mit dem Franzosen ein. Das bringt nur Ärger, glaube mir. Außerdem ist er nicht mal reich. Er ist deine Zeit nicht wert, meine Liebe«, gab er ihr zu bedenken.
    »Hör zu, ich muß etwas mit dir besprechen«, wechselte Mara das Thema. »Können wir nicht schon heute vom rancho verschwinden? Müssen wir warten, bis Don Luís zurückkommt? Woher wissen wir, ob er überhaupt zurückkommt? Vielleicht hat er uns ja wieder einen Bären aufgebunden. Du möchtest doch so bald wie möglich zu den Goldminen?«
    Brendan starrte sie verständnislos an. »Was zum Teufel ist in dich gefahren? Wie sollen wir denn deiner Meinung nach verschwinden - zu Fuß? Und wie sollen wir das unserem Gastgeber erklären? Und wo sollen wir schlafen? Erwartest du, daß man uns die Hotelrechnungen erläßt, weil wir so nett aussehen? Ich glaube nicht, meine Liebe. Ständig hast du mir erklärt, ich soll geduldig sein. Und jetzt plötzlich kriegst du Fracksausen?« Er beäugte sie mißtrauisch. »Hat das vielleicht etwas mit dem Franzmann zu tun? Hat er etwas herausgefunden?«
    Mara kaute unentschlossen auf ihrer Unterlippe herum. Sollte sie ihm alles verraten? Er war so impulsiv, und sie wollte es keinesfalls auf eine Auseinandersetzung zwischen Nicholas und ihrem Bruder an- kommen lassen.
    »Du kannst es mir ruhig verraten. Du hast mich noch nie anlügen können.« Brendan seufzte pathetisch.
    »Gut, Brendan, du sollst die Wahrheit erfahren«, ergab sich Mara in ihr Schicksal. »Der Kreole kennt mich aus London. Er hat vermutet, ich sei eine Schauspielerin namens Mara O'Flynn. Er hat mich auf der Bühne gesehen.«
    »Zum Teufel mit ihm!« wetterte Brendan.
    »Jedenfalls hatte er Verdacht geschöpft. Ich habe ihn zwar davon überzeugen können, daß ich nicht Mara O'Flynn bin, aber wahrschein- lich habe ich seine Zweifel nur für eine gewisse Zeit ausgeräumt. Und es würde uns ganz bestimmt nicht bekommen, wenn er die Wahrheit herausfände.«
    Brendan überlegte: »Schlimmstenfalls müssen wir ihn halt ins Ver- trauen ziehen und mit einem Batzen Geld zum Schweigen bringen. Der Lump würde bestimmt darauf eingehen.«
    »Nein!« wehrte Mara entsetzt ab. »Du darfst ihm keinesfalls die

Wahrheit verraten. Er haßt die O’Flynns und würde uns bestimmt bloßstellen. Wahrscheinlich würde er sogar dafür sorgen, daß wir hinter Gitter wandern.«
    Brendan runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich kann mich überhaupt nicht an ihn erinnern. Wir sind ihm doch noch nie begegnet, oder? Warum sollte er uns hassen? Ich bin ein friedliebender Mensch, und niemand hegt einen Groll gegen Brendan O’Flynn.« Er überdachte ihre Äußerung noch einmal und schaute Mara dann vorwurfsvoll an. Sie errötete augenblicklich. »Oder haßt er vielleicht Mara O’Flynn und gar nicht >die O’Flynns<, wie du es ausdrückst, Schwesterherz? Er ist nicht zufällig einer deiner abgelegten Verehrer? Nein«, beantwortete er sich diese Frage selbst mit einem rauhen Lachen, »ich kann mir nicht vorstellen, daß sich der Kreole von einer Frau zum besten halten läßt, also muß er... laß mal überlegen... Ist er vielleicht der Freund eines Freundes, der eine offene Rechnung begleichen will?« riet Brendan, nicht ahnend, wie nahe er damit der Wahrheit kam.
    »Ich schwöre dir, daß ich ihm noch nie begegnet bin und wirklich nicht weiß, was er gegen mich hat«, log Mara. Sie zog es vor, Brendan nicht die ganze Wahrheit zu verraten. »Aber du kannst verstehen, daß ich keine Lust habe, in der Nähe zu sein, wenn er herausfindet, daß ich Mara O’Flynn bin.«
    »Ich würde mir nicht allzu viele Sorgen machen, denn Don Luís muß in den nächsten Tagen zurückkehren. Und was kann er schon unter- nehmen, solange wir hier sind? Don Andres würde es bestimmt nicht zulassen, daß seine angebetete Amaya verleumdet wird. Er würde den Kreolen wahrscheinlich Hals über Kopf rausschmeißen!« erklärte Brendan voll heimlicher Vorfreude.
    Mara nickte zustimmend, ohne Brendan anzusehen. Wie hätte sie ihm erzählen können, daß sie sich in Nicholas verliebt hatte? Er würde sie auslachen, sich über ihre Schwäche lustig machen, es auskosten, daß die stolze Und überhebliche Mara endlich ihren Meister gefunden hatte. Brendan konnte, wenn er wollte, grausam und verletzend sein. Und dafür wollte

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