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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Schminke bedeckt, ohne daß sie dadurch ihre Falten hätten vertuschen können.
    »Jerry hat aber nette Freunde gefunden«, bemerkte Brendan und deutete auf die drei hünenhaften Kerle, die sich um Jeremiah Davies und seine weibliche Begleitung scharten. »Sie sehen aus wie Schulden- eintreiber«, ergänzte er mit eindeutiger Mißbilligung. »Höchst unange- nehme Menschen.« Dann warf er einen Blick in den Gang hinter ihnen,

und ergänzte sarkastisch: »Und da wir gerade von unangenehmen Menschen sprechen...«
    Mara war von der Szene so gebannt gewesen, daß sie nicht bemerkt hatte, wie sich Nicholas ihnen näherte. Sie machte fast einen Satz, als seine Hand beiläufig ihren Arm berührte, und unter ihrer Haut begann es zu kribbeln, als sie ihm in die Augen sah.
    Brendan musterte den Kreolen verächtlich. Dann machte er eine Kopfbewegung zu den drei Halsabschneidern hin. »Ihre Freunde?«
    Nicholas grinste und schien zu überlegen. »Nein, aber den mit dem halben Ohr kenne ich. Patrick O'Casey, wahrscheinlich ein Ire, meinen Sie nicht auch?« fragte er mit leisem Spott zurück.
    Brendan hackte mit dem Messer in einen Apfelschnitz und stopfte ihn sich in den Mund, bevor er sich denselben mit einer scharfen Antwort verbrennen konnte.
    »Madre de Dios! Das kann ich nicht glauben«, hörte Mara Don Andres ausrufen. Sein braunes Gesicht wurde bleich.
    »Sie sollten es aber lieber glauben, Don Andres«, antwortete Jere- miah überheblich. Seine blauen Augen glänzten heimtückisch. »Ich kam als Freund hierher. Nachdem wir nun Nachbarn sind, sollten wir keine Feindseligkeiten gegeneinander hegen. Hier ist die Urkunde, die beweist, daß das Land mir gehört«, erklärte er mit triumphierendem Lächeln. »Alles ist vollkommen legal. Sie haben das Geld, ich habe das Land und die Urkunde.«
    »Aber das ist unmöglich!« rief Don Andres aus. »So etwas würde ich niemals unterschreiben. Sie hatten lediglich das Recht, ein kleines Stück Land im Südosten zu verkaufen, aber nicht dieses hier. Was haben Sie getan?«
    »Sie haben die Dokumente selbst unterzeichnet. Der Handel ist ganz rechtmäßig, das versichere ich Ihnen.« Jeremiah lächelte den Kalifor- nier mitleidig an. »Ich habe sogar eine Zeugin.« Er schaute zu Mara. »Amaya Vaughan.«
    Maras Unterkiefer klappte herunter. Ungläubig schüttelte sie den Kopf, als Don Andres' sie verwirrt anblickte.
    »Haben Sie schon vergessen, Miss Vaughan? Sie waren dabei, als Don Andres die Papiere für mich unterzeichnete. Er beauftragte mich, das Land zu verkaufen, damit er seine Steuern bezahlen kann.«
    »Ich - ich war im Büro«, gab Mara zögernd zu, »aber ich habe nicht gesehen, was Sie unterschrieben.«

»Sehen Sie!« jubelte Jeremiah. »Sie würde vor Gericht bezeugen müssen, daß Sie aus freiem Willen unterschrieben haben, daß kein Zwang ausgeübt wurde.«
    Jeremiah Davies ließ seinen Blick durch die Runde schweifen und erklärte mit breitem Grinsen: »Ich bin also rechtmäßiger Eigentümer des nächsten Tales und der hacienda, die sich dort befindet, der Casa Quintero. Ich werde mir allerdings einen neuen, amerikanischen Na- men ausdenken müssen«, erklärte er mit einem verächtlichen Seiten- blick auf Raoul Quintero, der wie zu Stein erstarrt vor Jeremiah Davies stand.
    Dorla Jacinta stieß einen kleinen Seufzer aus und fiel in Ohnmacht. Ihr rundlicher Körper sank fast geräuschlos zu Boden. Doña Ysidora rief nach ihren Dienern, während ein paar kräftige Männer Doña Jacinta auf eine Bank legten.
    Mara spürte Brendans Blick, noch bevor sie sich zu ihm umdrehte und ihn anschaute. Ihre Mienen spiegelten ihrer beider Gedanken wider.
    »Himmel«, flüsterte Brendan bleich, als ihm die Konsequenzen die- ser Entwicklung klarwurden. Wenn Don Luís in wenigen Tagen zu- rückkehrte, würde er entdecken, daß ihm sein Land weggenommen worden war.
    Brendans Panik begann sich auf Mara zu übertragen, vor allem, als sie sich bewußt wurde, daß Nicholas hinter ihnen stand. Mara sah aus dem Augenwinkel zu ihm auf, aber er schien ihre und Brendans Nervosität nicht zu bemerken.
    »Wie Sie sehen, Don Andres«, schloß Jeremiah gehässig und selbst- gefällig, den Brustkorb stolz vorgeschoben, »können Sie überhaupt nichts unternehmen. Es wäre höchst töricht, mir Schwierigkeiten zu bereiten.«
    Don Andres' immer freundliches Gesicht war wutverzerrt. »Sie sind wahnsinnig! Wie können Sie glauben, mit diesem Diebstahl durchzu- kommen?«
    Jeremiah grinste. Seit er sich

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