Herzen in Flammen
diese Form von Liebe Royce jedes Mal hingab, wenn er zu ihr zu Besuch kam, doch zum Glück kam es nicht oft vor. Sie fürchtete, wenn sie sich ihm jetzt vor der Heirat versagte, könnte er die Verlobung lösen. Schließlich wollte er eigentlich gar keine Ehefrau haben. Er war erst siebenundzwanzig Jahre alt und hatte es gar nicht eilig, sich zu binden. Zumindest war das der Vorwand, den er gegenüber den Vätern heiratsfähiger Töchter oft benutzt hatte. Es war bekannt, dass es noch einen anderen Grund gab, obwohl er ihn nie nannte. Er war schon einmal verlobt gewesen, vor fünf Jahren, und dieses Mädchen hatte er geliebt. Drei Tage vor dem Datum, auf das die Heirat angesetzt war, hatte er sie verloren und seit damals nie mehr ein Mädchen geliebt.
Corliss war der Meinung, dass Royce nie mehr lieben würde. Sie liebte er jedenfalls gewiss nicht, und er tat auch nicht so. Sie konnte ihn noch nicht einmal mit einen Bündnis mit ihrem Vater locken, denn Royce und ihr Vater waren ohnehin befreundet. Eine Heirat war nicht nötig, um diese Freundschaft zu erhalten. Sie war jetzt so sicher wie beim ersten Mal, dass nur die Hingabe ihres Körpers ihn ins Wanken gebracht hatte.
Wenn Royce kein derart erstrebenswerter Ehemann gewesen wäre, hätte Corliss wohl nie geheiratet. Doch es war eine Tatsache, dass jedes unverheiratete Mädchen im Umkreis von Meilen Royce von Wyndhurst haben wollte, darunter auch die drei Schwestern von Corliss. Das war verständlich, denn er war nicht nur reich und ein Günstling des Königs, sondern er war zudem noch ein gutaussehender Mann, obwohl er so unglaublich groß war - mehr als dreißig Zentimeter größer als Corliss. Sein dunkelbraunes Haar in Verbindung mit den unergründlichen tiefgrünen Augen war wirklich umwerfend. Als seine Verlobte wurde sie von allen diesen Frauen beneidet, und das gefiel ihr glänzend, denn Corliss ließ sich hebend gern beneiden. Auch Eifersucht kostete sie genüsslich aus, und ihre Schwestern waren jetzt mit Sicherheit eifersüchtig auf sie. Das war all das wert, was sie im Bett von Royce hinnehmen muss te, sogar dass es mit ihm immer so lange dauerte.
Beim ersten Mal war es schnell gegangen. Aber bei den anderen Malen und auch jetzt schien es endlos weiterzugehen, mit unaufhörlichen Küssen und Berührungen. Gegen das Küssen hatte sie nicht allzuviel, aber gegen die Berührungen ...! Er berührte sie überall, und sie muss te gedemütigt daliegen und all das über sich ergehen lassen. Manchmal fragte sie sich, ob er es absichtlich in die Länge zog, ob er ahnte, dass sie es nicht mochte. Aber woher hätte er das wissen können? Sie erhob nie Einwände oder leistete auch nur den geringsten Widerstand. Sie lag absolut still und ließ ihn tun, was er wollte. Was hätte sie denn sonst noch tun können, um ihm zu zeigen, dass sie willig war?
Er sah auf sie herunter, und sein Blick war nachdenklich. Sie hörte ihn seufzen und wurde steif wie ein Brett, da sie darin das Zeichen erkannte, dass er endlich bereit war, sie zu besteigen. In dem Moment, in dem er sich zwischen ihre Beine legte, wurde angeklopft.
»Milord! Milord, Sie müssen sofort kommen! Ihr Bote steht unten und sagt, er muss Sie dringend sprechen!«
Royce stand aus dem Bett auf und griff nach seinen Kleidern. Sein Gesichtsausdruck verriet nicht, dass er froh über diese Störung war. Mit Corliss zu schlafen, wurde ihm zu einer lästigen Pflichtübung, die so frustrierend war, dass er sich nicht mehr darauf freute. Außerdem war es verwirrend, denn sie ging nicht auf ihn zu. jedes Mal wieder nahm sie ihn in ihr Zimmer mit und ließ in glauben, es sei das, was sie selbst wollte. Doch so wie sie im Bett lagen, war Corliss so leidenschaftslos wie totes Fleisch, und er hatte alles getan, was ihm einfiel, damit es ihr Spaß machte.
Den meisten Männern hätte es nichts ausgemacht, dass sie keinen Spaß daran hatte, doch Royce schöpfte sein Vergnügen zu einem großen Teil aus den Genüssen, die er bereiten konnte. Und ehrlich gesagt machte es ihm mehr Freude mit einer unterwürfigen Leibeigenen als mit dieser Frau, die er heiraten würde, selbst, wenn sie noch so schön war.
Nachdem er seinen Gürtel über die Lederweste geschnürt hatte, die er trug, seine einzige Brustbedeckung bei dieser warmen Witterung, warf er einen Blick auf Corliss. In dem Moment, in dem er das Bett verlassen hatte, hatte sie sich züchtig zugedeckt. Selbst den Anblick ihrer nackten Schönheit missgönnte sie ihm.
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