Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
blinzelte, um ihm zu bedeuten, dass sie verstanden hatte, und Thorolf gab Ivarr ein Zeichen, damit er sie losließ. Sie schnappte nach Luft und sackte dann vor Schmerz über den Verlust zusammen. Sie wollte schreien, sie muss te schreien, sich dadurch von dem Schmerz erlösen. Ohne diese Erlösung baute er sich auf, bis sie sich nicht mehr in der Hand hatte. Das gepeinigte Stöhnen kam aus ihr heraus, bis eine Faust auf ihren Kiefer traf und sie wieder in zwei wartende Arme sackte.
    Als Kristen wieder zu sich kam, war die Sonne gerade am Untergehen. Sie fing an zu stöhnen, doch dann riss sie sich zusammen, richtete sich langsam auf und sah Thorolf vorwurfsvoll an.
    »Du hast mich geschlagen.« Sie formulierte es nicht als eine Frage.
    »J a.«
    »Ich vermute, ich sollte dir dankbar dafür sein.«
    »Ja.«
    »Du Schuft. «
    Er hätte über ihre sanfte Ausdrucksweise gelacht, wenn er es gewagt hätte, aber zwei Wachen waren jetzt in ihrer Nähe.
    Kristen rieb sich die Handgelenke, die in schweren Eisenringen steckten. Der silberne Helm, den sie sich von Ohthere geborgt hatte, war fort. Ihr mit Edelsteinen besetzter Dolch und Gürtel fehlten ebenfalls. Sogar die fellgefütterten Stiefel hatte man ihr von den Füßen gezogen.
    »Sie haben uns alle Wertgegenstände weggenommen?« fragte sie.
    »Ja.«
    Sie betastete die Beule auf ihrem Kopf, die von dem Schlag kommen muss te, der sie das Be wuss tsein gekostet hatte.
    »Mein Haar«, sagte sie entsetzt, doch niemand hatte ein Messer.
    Thorolf musterte Kristen von Kopf bis Fuß und war zufrieden. Er grinste und fing an, den unteren Saum seines Hemdes in Streifen zu reißen. Dann schlang er ihr den Zopf, den sie noch unter ihrer Weste verborgen hatte, eilig um den Kopf und wickelte das weiche Leder seines Hemdes um ihren Kopf. Schließlich press te er die hässliche Schnittwunde auf seinem Arm zusammen, bis er genügend frisches Blut auf den Fingern hatte, um es auf ihren verbundenen Kopf zu schmieren.
    »Thorolf!« rief sie entgeistert aus.
    »Halt den Mund, Kristen, oder deine Frauenstimme führt dazu, dass meine klugen Anstrengungen umsonst sind. Wir sollten dich als stumm ausgeben. Was meinst du, Ivarr? Geht sie jetzt als ein junge durch?«
    »Mit dem geschwollenen Kiefer und dem dicken Kopf wird sie niemand zweimal ansehen«, erwiderte Ivarr grinsend.
    »Herzlichen Dank«, gab Kristen gereizt zurück.
    Thorolf überhörte ihren Sarkasmus. »Sorg dafür, dass der Verband fest setzt, Kristen«, sagte er. »Wenn er runterrutscht, ist es um dich geschehen. «
    Sie bedachte ihn für diese unnötige Warnung mit einem finsteren Blick. »Ich finde, es ist jetzt an der Zeit, dass du mir sagst, wo wir sind. «
    »Im Königreich Wessex.«
    »Im Wessex der Sachsen?«
    » Ja.«
    Sie machte ungläubige Kulleraugen. »Soll das heißen, dass ihr euch von einem Heer schwächlicher Sachsen habt schlagen lassen?«
    Ihr fassungsloser Tonfall ließ Thorolf erröten. »Sie haben sich aus den Bäumen auf uns fallen lassen, Frau. Die Hälfte unserer Männer war schon tot, als der Rest von uns überhaupt gemerkt hat, dass wir angegriffen werden. «
    »Oh, wie ungerecht!« rief sie aus. »Sie haben euch in einen Hinterhalt gelockt?«
    » J a, nur so konnten sie gewinnen, denn sie waren uns zahlenmäßig nicht überlegen. Die Ironie besteht darin, dass wir gar kein Interesse an ihnen oder an dem, was sie zu bieten hätten, gehabt haben. Wir wären an diesem Ort vorübergezogen. Es ging um ... « Er unterbrach sich und wirkte plötzlich bekümmert. »Schon gut. «
    »Um was ging es?« fragte sie.
    »Um nichts weiter. «
    »Thorolf!«
    »Beim Thor! Wirst du deine Stimme senken?« fauchte er sie an. »Wir hatten vor, ein Kloster zu plündern. «
    »0 nein, Thorolf, sag as nicht. «
    »Doch, so war es, und deshalb wollte Selig auch nicht, dass du etwas davon erfährst, denn er wuss te, wie du dich dazu stellen würdest. Aber es war unsere letzte Gelegenheit, unseren Anteil am Reichtum dieses Landes zu bekommen, Kristen. Die Dänen werden bald alles an sich gebracht haben. Wir wollten uns nur vorher einen kleinen Teil dieser Reichtümer holen. Es hätte keine oder fast keine Toten gegeben. Wir wollten nichts anderes als die sagenumwobenen Schätze des Klosters Jurro. «
    »Woher wuss tet ihr, wo ihr sie findet?«
    »Von Flokkis Schwester, die einen Dänen geheiratet hat und letztes Jahr zu Besuch gekommen ist. Sie hat viele Neuigkeiten über dieses Land mitgebracht.«
    Kristen sah sich um. Ihr Blick

Weitere Kostenlose Bücher