Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
Wand hingen. Diesmal wäre es eine gewesen, mit der sich die Tat vollbringen ließ. Warum hatte der Sachse ausgerechnet jetzt dazukommen müssen?
    »Was in Gottes Namen tust du da Alden?« fragte Royce erbost.
    »Ich?« Alden setzte sich hin und schüttelte den Kopf. »Sieh mich doch an! Sieht es so aus, als hätte ich etwas getan?«
    »Allerdings, und du wirst mir sagen, warum! Wenn du mir erzählen willst, dass eine Frau dir zweimal überlegen war, dann steh mir Gott bei, wenn ... «
    »Hab ein Herz, Royce«, wimmerte Alden. »Ich bin noch geschwächt und kraftlos, und sie ist nicht direkt ein zerbrechliches Geschöpf. Probier dich doch selbst mal an einem Ringkampf mit ihr aus, und sieh, wie es dir ergeht. «
    »Aber sie ist eine Frau«, murrte Royce verächtlich. Mit diesen Worten stieß er Kristen so brutal von sich, dass er damit rechnete, sie würde auf dem Boden landen, doch sie stolperte nur einmal, ehe sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, den Kopf in den Nacken warf und ihn finster ansah.
    »Nur eine Frau, stimmt's?« Alden schüttelte wieder den Kopf. »jedenfalls kennt sich diese Frau ungewöhnlich gut im Umgang mit Waffen aus. Sag also nicht, ich hätte dich nicht gewarnt, obwohl es scheint, als sei ich der einzige, an dem sie sich rächen will«
    »Warum?«
    »Frag sie doch selbst.«
    Royce wandte sich an Kristen. »Warum?« wiederholte er. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und weigerte sich, seine Frage zu beantworten. Royce riss der Geduldsfaden, und er fauchte Alden an: »Was hat sie zu dir gesagt?«
    »Ich hätte jemanden getötet, den sie Selig nennt. Sie hat gesagt, dass sie ihn rächen wird. «
    »Zweifellos ein Liebhaber. «
    »Kein Liebhaber!« fauchte Kristen jetzt. Ihre Augen waren dunkel vor Wut.
    »Wer war er denn sonst?«
    »Das wirst du nie erfahren, Sachse. «
    »Bei Gott, du wirst es mir sagen!« brauste er auf und griff nach ihrem Arm.
    »So, meinst du?« fuhr sie ihn spöttisch an. »Und wie willst du mich dazu bringen? Wirst du mich schlagen? Mich foltern? Das kannst du machen, aber ich sage dir trotzdem nur das, was ich dir sagen will, und sonst gar nichts. Ich werde nicht um Gnade flehen, Sachse, und daher kannst du mich ebenso gut gleich töten, damit die Sache sich erledigt hat.«
    »Geh nach unten!« knurrte Royce und schob sie wieder fort.
    Sie entfernte sich langsam von ihnen, doch ihre Haltung war so aufrecht und stolz wie die einer Königin. Royce sah noch durch die offene Tür, als sie schon längst verschwunden war. Dann wandte er sich an seinen Cousin, als Alden gerade aufstand.
    »Nein, Royce, schrei mich nicht noch mehr an. Gott steh mir bei, aber ich werde mir ohnehin schon genug Geschrei anhören müssen, wenn Darrelle das ganze Blut sieht.«
    »Dann kümmere dich selbst um deine neuen Wunden, und sag ihr nichts davon. Du bist doch nicht ernstlich verletzt, oder?«
    »Ich habe mich schon gefragt, ob dich das überhaupt interessiert. « Alden grinste jetzt. »Nein, nur ein paar kleine Kratzer - obwohl ich bei Gott beinah die Kehle aufgeschlitzt bekommen hätte. Sie kämpft wie ein Dämon, und sie hat mich mit keinem Wort gewarnt, ehe sie über mich hergefallen ist.«
    »Kümmere dich um deine Kratzer, Alden«, sagte Royce geringschätzig.
    »Genau das habe ich vor, ehe Darrelle Gelegenheit hat, mich wieder in mein Zimmer zu verbannen. Meine liebende Schwester erstickt mich mit ihrer Sorge um mich. «
    »Alden?«
    »Ja. « Er drehte sich in der Tür noch einmal um.
    »Komm ihr nicht zu nah. «
    Alden grinste. »Diese Warnung war überflüssig. Mit dieser Frau habe ich für den Rest meines Lebens genug zu tun gehabt. «
     

16
    Royce lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und wartete, bis Alden gewürfelt hatte. Es war der bisher heißeste Tag in diesem Sommer, und sie hatten sich den kleinen Tisch, an dem sie spielten, direkt vor ein offenes Fenster gerückt, doch es wehte kaum ein Wind.
    Die meisten Männer räkelten sich neben dem großen Met fass , obwohl es erst am späten Nachmittag war. Sie hatten den Morgen damit verbracht, die ungeübteren Bauern in der Kriegskunst auszubilden, doch die Hitze hatte sie schon bald wieder ins Haus getrieben. Es war ganz einfach einer dieser Tage, an denen man nur das Notwendigste erledigte.
    Zum ersten Mal seit der Ankunft der Wikinger hielt sich Alden im großen Saal auf. Zwei Tage waren seit dem Missgeschick vergangen, das ihn vorübergehend wieder bettlägrig gemacht hatte. Eine seiner frischen Wunden war

Weitere Kostenlose Bücher