Herzen in Flammen
»Wehr dich ruhig, so lange du willst.«
Diese glühende Bitte hätte Kristen fast zum Lachen gebracht, doch das hätte den Eindruck zerstört, sie unterwerfe sich gezwungenermaßen seiner größeren Stärke. Sein Mund hinderte sie am Lachen, denn er legte sich zu einem leidenschaftlichen Kuss auf ihre Lippen. Sie leistete einen letzten Rest von Widerstand, als sie versuchte, ihren Kopf abzuwenden, doch sein Mund folgte ihren Bewegungen, und schließlich gab sie die Heuchelei auf und erwiderte seinen Kuß von ganzem Herzen.
Ihre Hände glitten zwischen ihren Körpern heraus und legten sich auf seinen Kopf, um seinen Mund auf ihrem festzuhalten, als er begann, sich auf ihr zu bewegen, sich an ihr zu reiben und an sie zu schmiegen, und die Berührung seiner Hüften, seines Bauchs und seiner Brust wurde zu einer einzige erotischen Liebkosung.
Kristen erreichte fast augenblicklich ihren Höhepunkt, und unabsichtlich hob sich ihr Becken von dem Strohsack, als sie um seine volle Länge bat. Als auch er dieses Stückchen Himmel erreichte, ließ die Wucht seines Körpers sie wieder zurückfallen und steigerte ihren Genuss . Tief aus ihrer Kehle drang ein Stöhnen. Sie konnte das Zucken seines Höhepunktes in sich spüren, und das verlängerte ihr eigenes Gefühl pulsierender Seligkeit in einem Maß, das sie für unmöglich gehalten hätte.
Voller Bedauern kehrte sie in die Realität zurück. Sein gesamtes Gewicht lag auf ihr, doch sie störte sich nicht daran. Den Kopf hatte er zur Seite gedreht, und sein Atem ging immer noch ruckartig. Ihre Finger glitten verträumt durch sein Haar. Sie hatte das Gefühl, ewig so liegen bleiben zu können. Darauf durfte sie jedoch nicht hoffen.
Sie hatte keine Ahnung, wie er über ihre vollkommene Unterwerfung dachte. Wenn man davon ausging, wie viel sich ein Mann auf sein eigenes Können zugutehielt , schrieb er ihre Kapitulation vielleicht einfach seiner Begabung als Liebhaber zu. Was er auch glauben mochte - ihr war es recht, solange er nicht dahinterkam, dass sie ihn hinterlistig dazu gebracht hatte, sie zu lieben. Sie konnte sich vorstellen, dass er wütend geworden wäre, wenn er das durchschaut hätte.
Ihre Hände fielen auf seine Schultern und dann auf seine Brust, als er sich aufstützte und sie ansah. Sie spürte seinen Herzschlag unter ihrer Handfläche. Sein Puls schlug jetzt regelmäßig, aber immer noch heftig. Sie starrte ihn an und versuchte in seinem Gesicht zu lesen, was er dachte, doch nichts enthüllte sich auf seinen Zügen. Er schien sie sogar aus demselben Grund zu mustern, da er wissen wollte, was sie dachte. Wenn er das ge wuss t hätte! Bei diesem Gedanken lächelte sie.
»Du bist mir nicht böse?« sagte er.
»Doch, natürlich. «
Royce lachte herzlich. »Lächelst du immer, wenn du wütend bist?«
»Nicht immer, aber manchmal.«
Sie sagte es ganz ernsthaft. Royce schüttelte den Kopf. Wenn er alles, was sie sagte, als Wahrheit akzeptierte, hieß das, sich immer wieder über sie wundern zu müssen. Er zog es vor zu glauben, dass sie scherzte.
»Ich vermute, ich sollte mich entschuldigen«, erbot er sich.
»Ja , allerdings.«
Er schnaubte über diese bereitwillige Zustimmung. Mehr hatte er dazu nicht mehr zu sagen. Sie hatte ihn provoziert. Vielleicht hatte sie keine so rohe Reaktion verdient, doch es stand fest, dass sie ihn schließlich akzeptiert hatte und selbst Genuß daraus geschöpft hatte. Warum sie sich ihm überhaupt so hartnäckig versagt hatte ... Er kannte die Gründe, und es gab nichts, was er daran hätte ändern können.
Er zog sich auf die Hände, um sich von ihr zu lösen, doch einen Moment lang wurden ihre Hüften noch dichter zusammenge press t. Er war noch in ihr, und Kristen schloss die Augen und kostete es aus, ihn noch einmal zu spüren, ehe er sich zurückzog. Als er sie ansah, atmete Royce hörbar ein.
»Bei Gott, Frau, tust du das absichtlich?«
Sie riss die Augen weit auf. »Was?« Sie wuss te wirklich nicht, was sie jetzt wieder getan haben sollte.
»Wenn du so schaust ... genauso schaust du, wenn wir ... «
»Woher weißt du das? Siehst du mich an?«
»Ja. «
Das faszinierte sie. »Darauf wäre ich gar nicht gekommen. Das muss ich auch probieren, wenn ich das nächste Mal mit jemandem schlafe. «
»Es brächte einen Mann um den Verstand, in einem solchen Moment in diese schönen Augen zu sehen«.
Sie lächelte be wuss t. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich habe dabei nicht daran gedacht, dich
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