Herzen in Flammen
dem Absatz um und verließ das Zimmer. Kristen hätte am liebsten laut geschrien, als die Tür zufiel.
»Du gibst dich zu leicht geschlagen, Sachse!« fauchte sie in ihrer Enttäuschung etwas laut vor sich hin, denn die Tür öffnete sich mit einer Plötzlichkeit wieder, die sie nach Luft schnappen ließ.
»Habe ich dich richtig verstanden, Dirne?« fragte Royce mit einer Stimme, die so ruhig war, dass sie sich nicht mit dem Knall vertrug, mit dem er die Tür geöffnet hatte.
Er ließ die Tür offen und kam langsam und zielstrebig auf sie zu. Kristen zog sich die Decke bis an den Hals. Sie wäre lieber aufgesprungen, weil sie sich zu angreifbar fühlte, als sie jetzt zu seinen Füßen auf dem Boden lag und er neben ihr aufragte, aber sie wollte ihm nicht zeigen, dass seine Nähe ihr etwas ausmachte. Sie legte sich statt dessen auf den Rücken, um ihn ansehen zu können.
»Was glaubst du denn, gehört zu haben?« wagte sie sich behutsam vor.
»Eine Herausforderung.« Seine Stimme war immer noch ruhig, doch in dieser Antwort lag entschieden etwas Bedrohliches. »Und wenn du eine Herausforderung aussprichst, muss t du die Folgen über dich ergehen lassen.«
»Welche Folgen?«
Er bückte sich und riss anstelle einer Antwort die Decke von ihr. Im nächsten Moment lag sein ganzer Körper auf ihr, und beide Hände hielten ihren Kopf still, ehe sich sein Mund auf sie herabsenkte, doch ehe ihre Lippen sich trafen, stieß Kristen ihn mit einem Ruck von sich. Sie wuss te, dass es ihr nur gelungen war, weil es so unerwartet kam, doch sie nutzte schnell ihren Vorteil und sprang auf. Seine Hand hielt sie an einem Fuß fest, und sie stolperte, als sie auf die Tür zulaufen wollte. Sie fiel auf den Rücken.
»Leg dich wieder auf deinen Strohsack, Kristen.«
Dieser kalte Befehl enthielt eine drohende Warnung, und doch schüttelte sie hartnäckig den Kopf. Endlich würde er ihr seinen Willen aufzwingen, und wenn sie ihm den Sieg auch nicht leicht machen würde, wollte sie doch, dass er als Sieger aus diesem Kampf hervorging - oder sich zumindest für den Gewinner hielt. Ihr Stolz ließ nicht zu, dass sie nachgab, doch von brutaler Kraft konnte sie sich dazu bringen lassen.
Ihr Herz überschlug sich, als sie sah, dass er seinen Gürtel und sein Hemd auszog und erbost auf den Boden warf. Er war wirklich wütend. Das war nicht ungefährlich, denn er hätte ihr leicht wehtun können. Er war so schrecklich groß und hatte ungeheure Kraft in diesen Armen und Händen. Im Moment konnte es sein, dass er das Gefühl hatte, sie mit Schlägen unterwerfen zu müssen. Das hätten die meisten Männer getan. Sie hatte ge wuss t, welches Risiko sie einging, als sie ihn angespornt hatte.
Er rührte sich erst, als seine gesamte Kleidung über den Fußboden verstreut war. Während der ganzen Zeit hatte er sie angestarrt, und das Licht fiel nur von einer Seite auf ihn und tauchte die andere Hälfte seines Körpers in dunkle Schatten. Wenn sie nicht selbst nackt dagestanden hätte, hätte er sich vielleicht wieder beruhigt oder sich zumindest noch einmal überlegt, was er vorhatte. Doch so erregte ihn ihr Anblick viel zu sehr.
Als er auf sie zukam, holte sie mit beiden Händen zu einem Schlag aus, doch er fing ihre Handgelenke in der Luft. Kristen hatte zuviel Schwung, und während sie sich noch drehte, glitt sein anderer Arm um ihre Taille und zog ihr die Füße vom Boden. Er ließ sie auf den dünnen Strohsack fallen, und der Aufprall raubte ihr den Atem. Mehr Zeit brauchte Royce nicht, um sich zwischen ihre gespreizten Beine zu legen und in sie einzudringen, ehe sie auch nur dazu kam ihn abzuwehren.
Er hörte sie entrüstet keuchen, als sie wieder Luft bekam, und als ihre Hände sich zwischen ihre beiden Körper legten und versuchten, ihn von sich zu stoßen, lachte er. Es war ein zweckloses Unterfangen. Er hatte einen guten Halt und war auf alles vorbereitet, was sie jetzt noch versuchen konnte.
»Gib es auf, du Luder. « Er beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich habe, was du mir versagen wolltest, und du hast längst verloren. «
Als Reaktion darauf hob sie die Hüften, um ihn abzuwerfen. Auch das war zwecklos und diente nur dazu, ihn noch tiefer in sich aufzunehmen. Sie keuchte wieder, doch diesmal, weil es ein so köstliches Gefühl war, ihn ganz in sich zu spüren. Auch er schnappte nach Luft, als ihn ein wohliger Schauer durchrann.
»Ich nehme ja schon alles zurück, Frau«, hauchte er mit belegter Stimme.
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