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Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nur! All die kleinen Flugzeuge!« Als er auf das Flughafengelände fuhr, schaute sie ihn fragend an. »Was wollen wir denn hier?«
    »Mit einem der kleinen Flugzeuge fliegen.«
    Cathleen verspürte plötzlich ein flaues Gefühl im Magen. »Aber ich dachte, wir gingen zum Pferderennen.«
    »Das tun wir auch. Das Rennen findet in Florida statt.« Keith stellte seinen Wagen ab, stieg aus und öffnete ihr die Wagentür.
    Cathleen konnte ihn nur verblüfft anschauen. Viel zu aufgeregt, um etwas einzuwenden, ließ sie sich von ihm zu einer kleinen Sportmaschine führen. Die Kabine war so niedrig, dass sie beim Einsteigen den Kopf einziehen musste. Doch der Sitz, den Keith ihr zuwies, war weich und bequem. Keith setzte sich ihr gegenüber und deutete auf den Sicherheitsgurt. Nachdem sie sich angeschnallt hatte, schaltete er die Sprechanlage ein und sagte zu dem Piloten: »Wir sind so weit, Tom.«
    »Okay, Mr. Logan. Die Wetterverhältnisse sind gut. Nur über den Garolinas ist es etwas bewölkt.«
    Als der Motor angelassen wurde und das Flugzeug zu vibrieren begann, hielt sich Cathleen mit beiden Händen an der Armlehne fest. »Ist dieses Ding auch sicher?«, fragte sie misstrauisch.
    »Was ist schon sicher? Das ganze Leben ist ein Glücksspiel.«
    Sie bemerkte das vergnügte Blitzen in seinen Augen und versuchte, sich zu entspannen. Langsam setzte sich die Maschine in Bewegung, und nach wenigen Minuten schien der Boden unter ihnen wegzugleiten. Nachdem sie eine Weile fasziniert aus dem Fenster geschaut hatte, wandte sie sich an Keith. »Da wir gerade vom Glücksspiel sprechen«, sagte sie, »würden Sie mir eine Antwort geben, wenn ich Ihnen eine persönliche Frage stellte?«
    Keith zündete sich eine Zigarette an. »Eine Antwort würde ich Ihnen auf jeden Fall geben, aber die müsste nicht notwendigerweise der Wahrheit entsprechen.«
    »Haben Sie Ihre Farm wirklich beim Pokern gewonnen?«
    Er blies eine Rauchwolke in die Luft. »Ja und nein.«
    »Das ist doch keine Antwort.«
    »Ja, ich habe mit Cunningham gepokert – wir haben oft zusammen Karten gespielt – und er hat verdammt hoch verloren. Beim Glücksspiel sollte man immer genau wissen, wann man weiterspielen und wann man aufhören muss. Er wusste es nicht.«
    »Und deshalb haben Sie seine Farm gewonnen?«
    Er sah ihr an, dass ihr der Gedanke gefiel. Wenn es auch nicht ganz so romantisch gewesen war, wie sie sich das vorzustellen schien. »In gewissem Sinne ja«, meinte er. »Ich habe Geld von ihm gewonnen, mehr Geld, als er zu verlieren hatte. Er besaß nicht die Mittel, um mich oder seine anderen Gläubiger zu bezahlen. Letztendlich habe ich ihm die Farm spottbillig abgekauft.«
    »Oh«, sagte sie bloß. »Dann müssen Sie ja schon vorher reich gewesen sein.«
    »Ich hatte damals gerade eine Glückssträhne.«
    »Man kann doch nicht mit Glücksspiel seinen Lebensunterhalt verdienen.«
    »Spielen ist immer noch besser als Fußböden putzen.«
    Da sie ihm in diesem Punkt nicht widersprechen konnte, schwieg sie kurz. »Haben Sie schon vorher etwas von Pferden verstanden?«, fragte sie schließlich.
    »Ich wusste nur, dass sie vier Beine haben. Aber Sie lernen schnell dazu, wenn diese Tiere Ihnen ein Vermögen einbringen. Wo haben Sie gelernt, Bücher zu führen?«
    »Ich war schon immer gut in Mathematik. Als man uns in der Schule die Möglichkeit bot, Buchhaltung zu lernen, besuchte ich einen Kursus und fing an, die Bücher für unseren Hof zu führen. Es sprach sich schnell herum, dass ich etwas von Buchhaltung verstand, und irgendwann ergab es sich, dass ich für Mrs. Malloy zu arbeiten anfing und wenig später für Mr. O’Donnelly. Francis Duggan, dem der Gemüsemarkt gehört, führte ich auch eine Weile die Bücher. Aber weil sich sein Sohn Donald in den Kopf gesetzt hatte, mich zu heiraten und zehn Kinder in die Welt zu setzen, musste ich diesen Job aufgeben.«
    »Wollten Sie Donald Duggan nicht heiraten?«
    »Und mein Leben damit zubringen, Kartoffeln und Rüben zu zählen? Nein danke. Donald verfolgte sein Ziel so hartnäckig, dass mir eines Tages nur noch die Wahl blieb, ihm entweder ein blaues Auge zu verpassen oder den Job zu kündigen. Letzteres erschien mir einfacher. Warum lachen Sie?«
    »Ich musste daran denken, was für ein Glück Donald Duggan hatte, dass Sie nicht mit dem Rechen auf ihn losgegangen sind.«
    Mit schief gelegtem Kopf schaute sie ihn an. »Sie haben Glück gehabt, dass ich mich so gut beherrschen konnte.« Entspannt lehnte sie sich

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