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Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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begehrte sie mehr, als er es sich eingestehen mochte. Heute Nacht würde er sein Verlangen endlich stillen. Sie hatte kein Wort mit ihm gesprochen. Bedeutete er ihr so wenig? Wie konnte sie ihrer ersten Liebesnacht mit ihm so gelassen entgegensehen?
    Was empfand sie? Was ging nur in ihr vor? Merkte sie nicht, dass jeder Tag, jede Stunde mit ihr ihn dem Abgrund näher brachte? Welcher Grenze näherte er sich, die er noch nie überschritten hatte? Welche Konsequenzen würde es für ihn und auch für sie haben, wenn er diese Grenze überschritt?
    Was soll diese quälende Fragerei, dachte er und bremste. Ohne Cathleen eines Blickes zu würdigen, stieg er aus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Cathleen folgte ihm mit weichen Knien. Sie holte tief Luft und betrat das Haus.
    Warum sagt er nichts? dachte sie, als sie hinter ihm die Treppe hinaufging. Bestand diese Spannung immer zwischen zwei Liebenden, wenn sie zusammenkamen? Ihre Hand auf dem Treppengeländer war eiskalt. Wie schön wäre es gewesen, wenn sie ihre Hand in seine hätte legen können, damit er sie wärmte. Aber dieser Wunsch war natürlich kindisch. Sie war schließlich kein kleines Mädchen, das Trost und Wärme brauchte, sondern eine erwachsene Frau.
    Keith wünschte sich ein Lächeln von ihr, irgendeine vertrauliche Geste, als er die Tür zu seinem Schlafzimmer öffnete. Doch nachdem er sie hinter ihr geschlossen hatte, blieb Cathleen stocksteif stehen, um ihn mit erhobenem Kopf und trotzigem Blick anzuschauen.
    Okay, dachte er. Wenn sie keine Zärtlichkeit braucht, kann ich ebenfalls darauf verzichten. Schließlich waren sie erwachsene Menschen, die beide dasselbe wollten. Er sollte froh sein, dass sie keinen Wert auf Liebesschwüre legte, die sowieso nie eingehalten wurden.
    Hart zog er sie an sich. Ihre Blicke trafen sich, und dann lag sein Mund auf ihrem, und die Gelegenheit, ruhige Worte und zärtliche Liebkosungen auszutauschen, war endgültig verpasst.
    Seine Leidenschaft muss mir genügen, sagte sich Cathleen, während ihre eigenen Gefühle des Begehrens hell aufloderten. Denn mehr würde er ihr nie geben. Nur weil sie diese Tatsache akzeptierte, vermochte sie ihm alles zu geben. Sie schmiegte sich an ihn, damit er nahm, was ihm längst gehörte. Sie öffnete die Lippen, erwiderte hingebungsvoll seinen heißen, fordernden Kuss. Als seine Hände über ihren Rücken strichen, als sich seine Finger in ihre Hüften gruben, drängte sie sich noch enger an ihn. Er würde sie in das Geheimnis der Liebe einweihen. Zumindest auf diesem Gebiet hatte sie volles Vertrauen zu ihm.
    Keine Frau hatte es je verstanden, ihn dermaßen zu erregen. Eine Berührung von ihr genügte, um ihm den Verstand zu rauben. Wenn sie ihn küsste, konnte er sich einen glücklichen Moment lang der Vorstellung hingeben, der Einzige zu sein.
    Eine Nacht mit ihr hätte ihm genügen sollen. Doch wie ein Rauschmittel verwirrte sie sein Denken, und er spürte, wie sehr er sie brauchte.
    Keith öffnete den Reißverschluss ihres Kleides, sie schmiegte sich an ihn und flüsterte unverständliche Worte. Er bemerkte ihre Erregung, aber nicht, dass sie verlegen war. Ihr Zittern hielt er für Leidenschaft. Als er sie ausgezogen hatte und sie nackt vor ihm stand, nahm er sich rücksichtslos, was er begehrte. Seine rauen Zärtlichkeiten weckten zugleich Verlangen und Panik in ihr. Kein Mann hatte sie je so berührt, keiner diese beinahe schmerzhafte Sehnsucht in ihr ausgelöst.
    Zusammen fielen sie aufs Bett. Er schob sich über sie und streichelte sie, wo noch nie jemand sie berührt hatte. In ihre Erregung mischte sich die Angst vor dem Neuen, Unbekannten. Schwindlig vor Verlangen bog sie sich ihm entgegen. Sie verstand nicht, was mit ihr passierte, ihr Körper schien einer Anderen zu gehören. Etwas Zeit, nur einen kurzen Augenblick, ein ermutigendes Wort, eine zärtliche Berührung hätte genügt. Aber es war zu spät. Die Leidenschaft überwältigte sie beide.
    Ohne ihre Lippen freizugeben, streifte Keith sich das Hemd über die Schultern. Er konnte es nicht abwarten, ihre nackte Haut auf seinem Körper zu spüren. Wie oft hatte er sich diesen Moment ausgemalt, diese stumme, wilde Vereinigung herbeigesehnt. Cathleen murmelte seinen Namen. Es war ein atemloses, verzweifeltes Flüstern, das ihm fast die Besinnung raubte. Hastig zog er seine Hose aus. Er war so erregt, dass er nicht mehr klar denken konnte.
    Ihr Körper schien unter seinem zu glühen, und mit jeder Bewegung, die er machte,

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