Herzen in Gefahr
sprechen nur noch von dem bevorstehenden Kentucky Derby und dass dein Pferd bestimmt siegen wird.« Sie merkte, dass ihr Kopf an seiner Schulter lag, und räusperte sich verlegen. Sie wollte sich aufsetzen und von ihm wegrücken, doch er legte die Hand auf ihren Kopf und fing an, ihr Haar zu streicheln.
»Habe ich dir schon gesagt, wie bezaubernd du heute Abend auf der Party ausgesehen hast?«, fragte er leise.
»Das lag an meinem Kleid. Dee hat es mir geschenkt.«
»Mir ist fast das Herz stehen geblieben.«
Darüber musste sie lachen. »Was für ein Unsinn.«
»Du hast es sogar fertig gebracht, mich damals in diesem viel zu weiten Overall zu betören.«
Belustigt schaute sie zu ihm auf. »Bist du sicher, dass du keine irischen Vorfahren hast?«
»Ich entdeckte außerdem eine Schwäche für Frauen, die frische Wäsche von der Leine nehmen.«
»Es scheint sich da eher um eine Schwäche für Frauen im Allgemeinen zu handeln.«
»Das war einmal. Inzwischen gefallen sie mir nur noch, wenn sie sommersprossig sind.«
Unwillkürlich strich sich Cathleen über die Nase. »Wenn du vorhast, mit mir zu flirten, musst du dich schon etwas mehr anstrengen.«
»Flirten sollte immer auf Gegenseitigkeit beruhen.« Er führte ihre Hand, die noch immer die Rose festhielt, an seine Lippen und küsste sie. »Du könntest zur Abwechslung mal was Nettes über mich sagen.«
Cathleen biss sich auf die Unterlippe. »Da muss ich direkt nachdenken.« Als er spielerisch sanft in ihren Finger biss, meinte sie lachend: »Dein Gesicht gefällt mir eigentlich ganz gut.«
»Ich bin überwältigt.«
»Oh, du solltest dich geehrt fühlen. Ich bin nämlich sehr wählerisch. Du bist zwar nicht so kräftig gebaut wie Travis, aber die drahtigen Typen haben mir schon immer besser gefallen.«
»Weiß Dee eigentlich, dass du ein Auge auf ihren Mann geworfen hast?«
»Anschauen darf ich ihn doch wohl«, erwiderte Cathleen lachend.
»Warum schaust du nicht mich an?« Er beugte sich über sie und berührte zart ihre Lippen.
»Wie machst du das bloß?«, murmelte sie.
»Was?«
»Dass mein ganzer Körper zu prickeln anfängt und mir ganz heiß wird?«
Keim nahm ihr das Glas aus der Hand und küsste ihre Augenlider. »Gefällt dir das?«
»Ich weiß es nicht. Mach es noch einmal.«
Er strich liebevoll über ihre Wange und bedeckte ihr Gesicht mit vielen kleinen Küssen. Geduldig wartete er, bis ihre Lippen unter seinen Berührungen weich und warm wurden. Zögernd legte sie die Hand auf seine Schulter. Sie wusste inzwischen, welche Kräfte in ihm schlummerten und was geschah, wenn sie freigesetzt wurden. Und doch verhielt er sich plötzlich ganz anders. Seine Lippen waren so weich, so wunderbar zärtlich. Sie spürte, wie sein Mund auf einmal fordernder wurde, und zuckte zusammen. Sofort wurden seine Liebkosungen wieder spielerischer und sanfter.
Keith wollte dieses Mal behutsam sein, sich sehr viel Zeit lassen. Aber nicht nur ihretwegen. Auch ihm kam es darauf an, den Moment des Entdeckens, des sich Kennenlernens möglichst lange zu genießen. Er hatte noch nie das Bedürfnis gehabt, eine Frau bei Kerzenlicht und leiser Musik zu lieben. Romantik lag ihm im Allgemeinen nicht. Jetzt merkte er plötzlich, wie auch ihn diese ungewohnte Stimmung beeinflusste.
Cathleens Haut duftete so wunderbar frisch und sauber. Seine Seife roch weiblich an ihr und irgendwie geheimnisvoll. Ihr Körper war glatt und fest. Man spürte, dass sie zupacken konnte, wenn es darauf ankam. Keith gefiel ihre Stärke. Schwache, zerbrechliche Frauen hatte er noch nie attraktiv gefunden. Und doch wirkte sie verletzbar. Er spürte, wie sie vor Angst und Nervosität bebte. Diesmal würde er vorsichtig mit ihr umgehen, ihre Unschuld und ihr Vertrauen respektieren.
Ihr Begehren war überwältigend. Cathleen hatte das Gefühl, dass ihr ganzer Körper vor Verlangen zitterte. Doch die Angst hielt sie zurück. Es ist ganz natürlich, miteinander zu schlafen, sagte sie sich. Und jetzt, da sie keine Erwartungen mehr hatte, konnte sie auch nicht enttäuscht werden. Im nächsten Augenblick nahm die Erregung ihr den Atem. Verwirrt legte sie die Hand auf seine Brust.
»Ich werde dir nicht noch einmal wehtun«, flüsterte Keith und strich ihr zärtlich das Haar aus dem Gesicht. Weshalb zitterten seine Finger dabei? Nein, er durfte jetzt nicht die Kontrolle verlieren, er musste sich beherrschen. »Ich verspreche es dir.«
Sie glaubte ihm nicht. Er sah es ihr an. Sie hatte Angst, obwohl
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