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Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wurde Keith rasender vor Verlangen. Sie grub ihre Fingernägel in seine Schultern, und während er seinen Mund auf ihre Lippen presste, nahm er sie hart und unvermittelt.
    Cathleen zitterte am ganzen Körper. Zusammengerollt lag sie am äußersten Ende des großen Bettes. Neben ihr starrte Keith schweigend in die Dunkelheit. Unschuldig, dachte er. Mein Gott, sie ist unschuldig gewesen. Und er hatte sie rücksichtslos und ohne jede Zärtlichkeit genommen. Er hätte es wissen müssen. Aber sie hatte seine Küsse so bereitwillig erwidert, mit solcher Leidenschaft auf ihn reagiert, dass er angenommen hatte, eine erfahrene Frau vor sich zu haben. Nicht im Traum wäre er auf die Idee gekommen, dass sie noch nie mit einem Mann geschlafen hatte.
    Mit beiden Händen strich er sich übers Gesicht. Er hatte es nicht gesehen, weil er ein Narr gewesen war. Wenn er sich die Mühe gemacht hätte, etwas näher hinzuschauen, hätte er die Unschuld in ihrem Blick erkannt. Wahrscheinlich wollte er nichts sehen. Jetzt hatte er ihr wehgetan. Zwar war er noch nie ein besonders geduldiger oder rücksichtsvoller Liebhaber gewesen, doch er hatte noch nie eine Frau verletzt. Denn die Frauen, mit denen er bisher zusammen gewesen war, kannten die Spielregeln. Cathleen kannte sie nicht. Niemand hatte sie ihr beigebracht.
    In einem unbeholfenen Versuch, sich irgendwie bei ihr zu entschuldigen, berührte er ihr Haar. Doch sie zog sich nur noch mehr zurück.
    Sie wollte nicht weinen. Die Augen fest geschlossen, versuchte sie die Tränen zurückzuhalten. Die Situation war ohnehin schon demütigend genug. Was würde er erst von ihr denken, wenn sie jetzt auch noch heulte wie ein kleines Kind? Aber wie konnte sie wissen, dass Sex nichts mit Liebe zu tun hatte?
    Das Schlimmste war, dass er nicht die richtigen Worte fand. Keith setzte sich auf und zog die Decke hoch, die ans Fußende des Bettes gerutscht war, um sie damit zuzudecken. Während er nach Worten suchte, strich er ihr sanft übers Haar. »Es tut mir leid, Cathleen.« Verdammt, fiel ihm denn nichts Besseres ein?
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.« Sie vergrub das Gesicht im Kopfkissen und hoffte, dass er schwieg. Mitleid und Entschuldigungen konnte sie im Moment am allerwenigsten vertragen.
    »Ich wollte dir nur sagen, dass ich nicht … so rücksichtslos hätte sein dürfen.« Zauberhaft, dachte er. Wirklich eine tolle Entschuldigung. »Ich hatte keine Ahnung, dass du noch nie … dass es das erste Mal für dich war. Wenn ich es gewusst hätte, wäre ich …«
    »Davongelaufen?«, fragte sie und setzte sich auf.
    Er erriet ihre Absicht und fasste sie beim Arm, noch ehe sie aus dem Bett springen konnte. »Ich kann verstehen, dass du wütend auf mich bist.«
    »Auf dich?« Sie musste sich dazu zwingen, ihn anzuschauen. Es war so dunkel, dass sie seine Züge nur schattenhaft erkennen konnte. Sie hatten sich im Dunkeln geliebt wie zwei Fremde. Vielleicht sollte sie dankbar sein für die Dunkelheit, in deren Schutz sie ihren Schmerz und ihre Enttäuschung vor ihm verbergen konnte. »Warum sollte ich auf dich wütend sein? Auf mich bin ich wütend.«
    »Wenn du es mir gesagt hättest …«
    »Dir gesagt hätte?« Wieder kamen ihr die Tränen. Doch in ihrem Ton schwang Spott. »Natürlich. Ich hätte es dir sagen sollen. Wann und wo? Im Bett vielleicht? ›Oh, übrigens, Keith, ich mache das heute zum ersten Mal.‹ Ich möchte nicht wissen, wie du darauf reagiert hättest.«
    Er musste über ihre Worte lächeln, obwohl sie zusammenschrak, als er ihr wieder übers Haar streichen wollte. »Zugegeben, der Zeitpunkt wäre etwas unpassend gewesen.«
    »Es ist nun mal geschehen, und es hat keinen Sinn, hinterher in Wehklagen darüber auszubrechen. Ich möchte jetzt nach Hause gehen, bevor ich mich noch mehr blamiere.«
    »Geh noch nicht, bitte.« Es fiel ihm schrecklich schwer, diese Bitte auszusprechen, und es erstaunte ihn, dass es ihm überhaupt gelang. »Dass wir uns geliebt haben, war kein Fehler. Nur wie wir es gemacht haben, war falsch. Und das ist allein meine Schuld.« Damit sie sich nicht erneut von ihm abwenden konnte, fasste er sie beim Kinn. »Bitte, Cathleen«, sagte er eindringlich, »lass mich meinen Fehler wieder gutmachen.«
    »Das brauchst du nicht.« Sein liebevoller Ton wirkte beruhigend auf sie. »Ich sagte dir doch, dass ich dir keinen Vorwurf mache. Sicher, es war das erste Mal für mich. Aber ich bin doch kein Kind. Ich bin freiwillig mit dir gegangen.«
    »Und jetzt

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