Herzen in Gefahr
immer lieben.«
Er hatte nicht gewusst, dass diese drei Worte ihn so zu bewegen vermochten. Lächelnd sagte er: »Ist dir diese Erkenntnis eben gekommen?«
»Nein, die kam mir schon vor einiger Zeit. Ich hatte sie dir nur noch nicht mitgeteilt.«
Keith hatte schon die Hoffnung aufgegeben, seine Gäste noch einmal loszuwerden. Wenn es freien Champagner gab, war niemand so bereitwillig zur Stelle wie die Mitglieder der oberen Zehntausend. Aber irgendwann ging auch der letzte Besucher, und Keith schloss aufatmend die Haustür.
»In den nächsten vierundzwanzig Stunden wird niemand dieses Haus betreten«, sagte er zu Cathleen, die mit verschränkten Armen in der Halle stand und auf ihn wartete.
Sie lächelte ihn an. »Ich sollte vielleicht nach oben gehen und mich umziehen.«
»Warte einen Moment.« Er kam zu ihr und fasste sie bei den Händen, um sie zurückzuhalten. »Ich habe dir noch gar nicht gesagt, wie bezaubernd du heute ausgesehen hast. Du kannst dir nicht vorstellen, wie nervös ich war, als ich da unten an der Treppe stand und auf dich wartete.«
»Du warst nervös?« Glücklich lächelnd schmiegte sie sich an ihn. »Ich war mehr als nervös. Ich hatte eine Riesenangst. Am liebsten hätte ich meine Röcke gerafft und wäre davongelaufen.«
»Dann hätte ich dich eingefangen und wieder zurückgebracht.«
»Hoffentlich. Es gibt nämlich keinen Ort, an dem ich lieber wäre als hier mit dir.«
Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht. »Du hast wenig Vergleichsmöglichkeiten gehabt.«
»Das macht nichts.«
So ganz beruhigte ihn ihre Antwort nicht. Er war der einzige Mann, mit dem sie je zusammen war. Jetzt hatte er das einzig Mögliche getan, um es auch zu bleiben. Das mochte selbstsüchtig gewesen sein. Aber etwas anderes als diese verzweifelte Maßnahme war ihm nicht eingefallen. Er küsste sie, und während seine Lippen auf ihren lagen, nahm er sie auf die Arme. »Es gibt keine Schwelle, über die ich dich tragen kann.«
»Oh, doch! Dein Schlafzimmer hat eine.«
»Ich wusste von Anfang an, dass du eine Frau nach meinem Geschmack bist«, sagte er und trug sie die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer, wo Rosa in einem Eiskübel Champagner für sie bereitgestellt hatte.
»Keith«, sagte sie, nachdem er sie auf dem Bett abgesetzt hatte. »Könntest du mich vielleicht zehn Minuten allein lassen?«
»Und wer soll dir aus dem Kleid helfen?«
»Das schaffe ich selbst. Es bringt bestimmt Pech, wenn der Bräutigam der Braut beim Ausziehen hilft. Nur zehn Minuten«, wiederholte sie. »Ich beeile mich.«
»Okay«, meinte er und nahm seinen Bademantel aus dem Schrank. »Ich kann diese Zwangsjacke auch woanders ausziehen.«
»Danke.«
Keith ließ ihr keine Sekunde länger als die versprochenen zehn Minuten, aber Cathleen erwartete ihn bereits. Sie war noch immer in Weiß, doch das Gewand, das sie jetzt trug, war duftig und durchsichtig. Sie hatte ihr Haar gelöst, so dass es ihr lockig über die Schultern fiel. Leise schloss Keith die Tür hinter sich. Er vermochte den Blick nicht von ihr zu wenden.
»Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass du noch schöner aussehen kannst als vorhin bei der Hochzeit.«
»Dies ist unsere Hochzeitsnacht, deshalb wollte ich mich ganz besonders schön für dich machen. Ich weiß, wir haben schon … wir waren schon zusammen, aber …«
»Aber dies ist das erste Mal, dass wir als verheiratetes Paar eine Nacht gemeinsam verbringen.«
»Ja.« Sie streckte beide Hände nach ihm aus. »Und ich möchte, dass du mich liebst. Ich habe jetzt noch größere Sehnsucht nach dir als zuvor. Du musst mir …« Es war albern zu erröten. Schließlich war sie seine Frau, »du musst mir zeigen, was ich tun soll, um dich glücklich zu machen.«
»Cathleen!« Er war so bewegt, dass ihm die Worte fehlten. Liebevoll küsste er sie auf die Stirn. »Ich habe etwas für dich.«
Als er ein Etui aus der Tasche seines Bademantels zog und es ihr reichte, strich sie sich verlegen mit der Zungenspitze über die Lippen. »Keith, du sollst dich nicht verpflichtet fühlen, mir Geschenke zu machen.«
»Ich mache mir selbst eine Freude damit. Es gibt für mich nichts Schöneres, als dich mit diesen Geschenken zu schmücken.« Weil sie sich nicht traute, das Etui zu öffnen, nahm er es ihr aus der Hand und klappte selbst den Deckel auf. Auf dunklem Samt schimmerte ein Brillantencollier mit einem großen Saphir in der Mitte.
»Oh, Keith!« Sie wäre fast in Tränen ausgebrochen, so schön war das
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