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Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Käsebrötchen. Aber ich fürchte, darauf muss ich noch eine Weile warten.«
    »Mrs. Grant braucht jetzt aber wieder ein wenig Ruhe«, sagte die Krankenschwester. »Besuchszeit ist heute Abend ab sieben Uhr.«
    »Paddy, bring die Kinder mit.«
    »Kinder unter zwölf Jahren haben keinen Zutritt zur Wöchnerinnenstation, Mrs. Grant.« Dee lächelte bloß und wiederholte ihre Bitte.
    Paddy steckte sein Taschentuch ein. »Dann will ich mal nach Hause gehen und mir überlegen, wie ich die ganze Mannschaft heute Abend hier reinschmuggle«, meinte er.
    »Ruf mich an, wenn du Hilfe brauchst«, sagte Cathleen.
    »Das werde ich tun.« Er küsste sie auf die Wangen und verließ das Wartezimmer.
    »Komm«, sagte Keith, »ich bringe dich nach Hause. Du warst lange genug auf den Beinen.«
    »Ich habe aber mein Auto dabei«, wandte Cathleen ein.
    »Lass es stehen«, erwiderte er und nahm sie beim Arm.
    »Das ist doch unsinnig.«
    »Okay. Wenn du glaubst, du kannst es ertragen, mit mir im selben Wagen zu sitzen.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte mit finsterem Blick die Aufzugstüren an, während Keith die Hände in die Taschen steckte und genauso verschlossen vor sich hinstarrte.
    Auf der Heimfahrt sprachen Keith und Cathleen kein Wort miteinander. Erst nachdem sie ins Haus gestürmt war, blieb Cathleen im Innenhof einen Moment stehen, um Keith mit blitzenden Augen anzuschauen.
    »Wenn du nichts dagegen hast, gehe ich jetzt nach oben. Und du, du kannst dich zusammen mit deiner miesen Laune zu deinen Pferden in den Stall verziehen.«
    Keith gab sich dreißig Sekunden Zeit, um seine Wut zu beherrschen. Als das nichts half, rannte er hinter ihr die Treppe hinauf. »Setz dich!«, herrschte er sie an, während er die Schlafzimmertür hinter sich zuknallte.
    Als sie daraufhin nur die Arme vor der Brust verschränkte und ihn abschätzend ansah, packte er sie und setzte sie unsanft aufs Bett.
    »Okay, ich sitze. Du kannst mit mir reden, falls du das tatsächlich vorhast.« Sie warf den Kopf zurück und schlug die Beine übereinander. »Ich bin gespannt, was du zu sagen hast.« Ihr spöttischer Ton hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Die Hände zu Fäusten geballt, schaute er sie mit grimmigem Blick an. »Na los, hau mir doch eine runter«, sagte sie herausfordernd. »Das willst du doch schon seit Tagen.«
    »Reiz mich nicht unnötig, Cathleen.«
    »Dass mir das nicht gelingt, hat sich doch gestern Abend gezeigt.« Sie zog ihre Schuhe aus und warf sie in eine Ecke. »Ich denke, du bist so wild darauf, mit mir zu sprechen? Warum sagst du nichts?«
    Doch anstatt zu sprechen, wanderte Keith nervös im Zimmer auf und ab. Womit sollte er anfangen? Seine Finger berührten den Ring, den er seit Tagen mit sich herumtrug. Vielleicht ergab sich der Anfang von selbst, wenn er ihr den Ring zurückgab. Er nahm ihn aus der Tasche und hielt ihn ihr schweigend hin.
    »Du hast meinen Ring gefunden!« Doch ihre Freude darüber wurde getrübt, als sie seine ausdruckslose Miene bemerkte. »Warum hast du mir das nicht früher gesagt?«, fragte sie erstaunt.
    »Du hast mich nicht danach gefragt.«
    »Ich konnte es nicht. Allein der Gedanke, dass ich den Ring weggeworfen habe, hat mich fast krank gemacht.«
    »Warum hast du es getan?«
    »Mir fiel nichts anderes ein. Ich wusste, ich hatte keine Chance, ihnen zu entkommen. Sie fesselten mir bereits die Hände.« Da sie auf den Ring schaute, sah sie nicht, wie er zusammenzuckte. »Ich dachte, wenn jemand ihn findet und dir bringt, könntest du dir denken, dass mir etwas passiert ist. Warum hast du ihn mir nicht zurückgegeben?«
    »Ich war nicht sicher, ob du ihn wirklich zurückhaben willst. Ich wollte dir Zeit lassen, darüber nachzudenken.« Er nahm ihre Hand und legte den Ring hinein. »Die Entscheidung liegt bei dir.«
    »Sie lag von Anfang an bei mir«, erwiderte sie. »Bist du mir immer noch böse wegen dieser Entführung?«
    »Deshalb war ich dir nie böse.«
    »Den Eindruck musste ich aber haben.«
    »Ich weiß. Es war meine Schuld.« Jetzt erst wandte er sich ihr zu. Und zum ersten Mal äußerte er seine Wut und Verzweiflung. »Zwanzig Stunden! Meinetwegen musstest du zwanzig Stunden in diesem Lieferwagen liegen!«
    Die Erinnerung daran ließ sie erschauern. Gleichzeitig jedoch horchte sie erstaunt auf. Keiths Worte klangen gerade so, als hätte er sich tatsächlich Sorgen um sie gemacht. »Du warst nie bereit, mit mir darüber zu sprechen. Ich hätte dir so gern alles erklärt, aber

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