Herzensbrecher auf vier Pfoten
beherrscht. Es hat nämlich nur eine Stunde gedauert, bis sie zum Beispiel ›Sitz!‹ machen konnte. Mittlerweile sind wir zu etwas komplizierteren Tricks übergegangen, nicht wahr, Lulu?«
»Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Sie ein hervorragender Lehrer sind?«, vermutete Zoe. So viel stand fest: Für ein Lob und ein paar Streicheleinheiten von Bill würde auch sie es sich durchaus überlegen, ein Leckerchen auf der Nase zu balancieren. Fürs Erste würde sie sich damit schon zufriedengeben.
»Sehr liebenswürdig.« Er zuckte mit den Schultern und spazierte dann weiter. »Um ehrlich zu sein: Mein gesamtes Leben dreht sich nur noch um Lulu. Sie wissen ja, wie das ist«, fügte er hinzu und sah zu ihr hinüber. »Es heißt ja immer, dass man sich mit Hunden ganz schön viel Arbeit aufhalst.«
Seinem Tonfall nach zu schließen, stand jedoch fest, dass ihm diese Arbeit nichts ausmachte, und Zoe wusste instinktiv, was er meinte. Die gleiche Aussage hatte sie schon mehrfach bei der Arbeit im Salon zu hören bekommen, von anderen Spaziergängern aus dem Park, ja sogar von den Müttern, die wie sie die Kinder täglich von der Schule abholten.
»Mit Kindern hat man sicherlich nicht weniger Arbeit«, schnaubte sie, ohne nachzudenken. »Ich kann nicht gerade behaupten, dass meine Sozialkontakte früher unbedingt zahlreicher waren. Tatsächlich habe ich in der kurzen Zeit mit Toffee sogar mehr Leute kennengelernt als in den gesamten drei Jahren zuvor zusammengenommen.«
Bill lachte. Zoe wurde schlagartig klar, dass er dachte, sie habe metaphorisch gesprochen.
»Ich denke mal, dass dies eine gute Möglichkeit ist, sich auf die Elternschaft vorzubereiten. Die Erziehung, die festen Zeitabläufe – wahrscheinlich war es das, was Nat und Johnny dazu bewogen hat, Bertie bei sich aufzunehmen.«
Jetzt ist es so weit, ermahnte sie sich. Jetzt ist der Moment da, um zu sagen, dass ich kein soziales Leben mehr besitze, weil ich zwei Kinder habe. Zoe holte tief Luft.
»Verstehen Sie mich nicht falsch«, fuhr er fort, bevor sie das Wort ergreifen konnte. »Ich bin nie sonderlich gern ausgegangen. Johnny und Nat haben immer versucht, mich mitzuschleppen, aber um ehrlich zu sein, bleibe ich lieber zu Hause und bringe Lulu bei, wie man Sachen auf der Schnauze balanciert. Das findet sie toll. Ich übrigens auch.«
»Tatsächlich?« Zoe konnte nicht anders. Die Art, wie seine Augen aufleuchteten, wenn er Lulu anlächelte, war so unglaublich bezaubernd – ein so attraktiver Mann müsste eigentlich damit beschäftigt sein, sich die Frauen vom Hals zu halten, anstatt mit einem Pudel die Abende zu verbringen.
»Ganz ehrlich.« Er seufzte. »Sie machen diese Erfahrung doch sicherlich auch. Ich schätze zwar Nats und Johnnys Sorge, aber geht es Ihnen nicht auch manchmal auf die Nerven, andauernd von verheirateten Pärchen verkuppelt zu werden? Das soll nicht heißen, dass ich nicht gern jemanden kennenlernen würde«, fuhr er schnell fort, »Sie wissen schon, sich häuslich niederlassen und so weiter, aber andauernd wollen die beiden, dass ich diese oder jene Frau kennenlerne, die ihrer Meinung nach genau zu mir passen würde. Aber woher wollen sie wissen, wer oder was genau mein Typ ist?«
Plötzlich schien Bill zu merken, dass er zu weit gegangen war, und hüstelte verlegen.
»Da wir gerade beim Thema Ausgehen sind … Mir ist klar, dass Sie gesagt haben, dass Sie während der Woche kaum ausgehen können, und ich weiß genau, was Sie meinen, weil ich ja offensichtlich das gleiche Problem mit der Madame hier habe. Aber ich habe mit Rachel gesprochen …« Er verlangsamte sein Tempo, bis sie mehr oder weniger stehen blieben. »Sie würde sehr gern an einem Abend in dieser Woche auf die Hunde aufpassen. Hätten Sie also Lust, mit mir auszugehen und dieses neue indische Restaurant neben dem Einkaufszentrum auszuprobieren?«
Zoes Herz klopfte schneller. Er lud sie ein, mit ihm essen zu gehen. Dies war ein Date! Ein richtiges Date! Im gleichen Augenblick spürte sie jedoch auch wieder die Last der Verantwortung auf ihren Schultern. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen: Sie musste ihm alles erzählen.
»Ich muss ebenfalls einen Babysitter besorgen«, fing sie an.
Bill nickte. »Ich habe Rachel nur wegen Lulu gefragt, aber ich bin ziemlich sicher, dass sie auch gern auf Toffee aufpassen wird.« Sein Lächeln erlosch. »Entschuldigung … habe ich etwas Falsches gesagt …?«
»Aroooooo!« Bertie stieß ein Heulen aus, das einem
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