Herzensbrecher auf vier Pfoten
einen gewissen Anlauf.«
Rachel nickte. »Ist mir aufgefallen.«
George warf ihr einen finsteren Blick quer über den Tisch zu, bevor er sich aufrichtete. »Ich möchte, dass du den Scheck annimmst. Nicht wegen dir, sondern weil Dots Auffangstation es wirklich verdient hat. Und ich möchte, dass du ihn annimmst, auch wenn du dich entscheiden solltest, nach London zu deinem Liebhaber zurückzukehren. Ich bin nicht blind. Heute Nachmittag habe ich gesehen, dass da immer noch etwas zwischen euch ist. Wenn du den Betrag als eine Art Unterstützungszahlung für das Baby sehen möchtest, dann bitte schön. Ich kann …« Er hielt inne. »Ich kann verstehen, warum es so vielleicht besser ist. Wie du mich ja immer wieder erinnerst, kennen wir beide uns kaum; vielleicht wäre darum ein sauberer Schnitt das Beste für alle, bevor es richtig kompliziert wird.«
Rachel rutschte das Herz in die Hose.
»Das ist es, was du wirklich willst?« Panisch musterte sie sein Gesicht. Versuchte er gerade ernsthaft, sie Oliver anzudrehen? War es das etwa? Wollte er mit den Komplikationen, die sie mit sich brachte, nichts mehr zu tun haben?
Vielleicht hatte ihn jemand über ihre dunkle, ehebrecherische Vergangenheit aufgeklärt? Das wäre nämlich ein Verhalten, das er abgrundtief verachten würde. Muss man nicht immer die Folgen seiner Sünden tragen?, dachte sie verbittert.
»Ist es denn das, was du wirklich willst?«, entgegnete George.
O Gott, dieses Gespräch läuft so etwas von verkehrt, dachte Rachel und betrachtete George mit verschwommenem Blick.
»Okay, dann sag ich dir jetzt eben, was ich wirklich will«, fuhr er fort, als sie nicht antwortete. »Wobei ich mich wahrscheinlich ziemlich lächerlich machen werde. Ich möchte, dass du diesen Scheck annimmst, mich in die Auffangstation investieren lässt – als ernsthaften Partner – und dass du dir einen Weg überlegst, wie du diesen traurigen alten Junggesellen zu einem Teil deines Lebens machen kannst. Richtig. So schwer das für uns beide vielleicht auch sein mag.«
Er blickte sie an, und Rachel fiel auf, dass seine Augen noch blauer als Gems waren, und genauso ehrlich. »Eine Frau wie dich kennenzulernen war etwas, was ich nicht erwartet hatte – weder jetzt noch hier. Nicht nur, weil du schön, intelligent und verdammt … ungewöhnlich … bist, sondern auch, weil mein Leben so beengt ist. Es ist voller Stress und Verantwortung. Ich habe diese Praxis aufgebaut, und die wenige Zeit, die mir am Ende des Tages bleibt, wollte ich für mich allein haben.« Er lächelte selbstironisch. »Sogar für einen Hund war ich zu egoistisch! Dot hat deswegen immer wieder mit mir geschimpft. Aber dann habe ich dich kennengelernt und gemerkt, wie klein und leer mein Leben ist – wie klein und leer ich geworden war.«
Georges Stimme verlor sich, und instinktiv beugte sich Rachel über den Tisch und nahm seine Hand. Er ging ein großes Risiko ein, fand sie, wenn man bedachte, dass er immer noch glaubte, sie wolle mit Oliver fortgehen.
»Ich werde dir jetzt nicht jede Menge dummes Zeug über Schicksal, wahre Liebe und dergleichen erzählen«, fuhr er dann fort. »Wir sind beide ein wenig zu alt dafür, außerdem weiß ich, dass es ein langer Lernprozess ist. Aber ich spüre, dass wir beide eine Verbindung miteinander haben, die ich noch nie bei jemand anderem gespürt habe. Niemals.« Er sah sie an. »Und wenn ich bei dir bin, habe ich das Gefühl, zu Hause zu sein. Sogar hier in deinem Haus. Und ich könnte mich stundenlang mit dir unterhalten, ohne mich dabei auch nur eine Sekunde zu langweilen.«
»Ich weiß«, erwiderte Rachel. »Mir geht es genauso. Und dabei ist dies nicht einmal mein Zuhause.«
»O doch, das ist es immer gewesen.«
Er schlang seine Finger fester um ihre Hand, und Rachel schob ihre andere Hand zu ihm hinüber, sodass sie sich wie zwei Schiffbrüchige aneinanderklammerten – zu weit voneinander entfernt, um einander zu küssen, aber nah genug, um sich leidenschaftlich anzusehen.
Rachels Körper prickelte von Kopf bis Fuß bei Georges Berührung, und gleichzeitig schien sie zu glühen. Sie verspürte eine Sicherheit, die sie bei Oliver nie empfunden hatte; eine Sicherheit, die Georges stolzer und gleichzeitig fassungsloser Blick ausstrahlte. Es würde eine unvorstellbare Reise werden, doch sie würden sich gemeinsam dazu aufmachen, weil es das war, was sie beide wollten.
Mehrere Minuten lang saßen sie schweigend beieinander und starrten sich an, da
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