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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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Wasserkessel gab ein lautes Pfeifen von sich, sodass Zoe aufschreckte. Die »Ich-Zeit« bedeutete, sich aufzustylen, um einen Mann zu finden. Im Augenblick jedoch zog sie die Vorstellung vor, das Haus auf Vordermann zu bringen. Das war es nämlich, was ihr »Ich« im Inneren wollte: einen Lego-freien Teppich und ein blitzblankes Bad.
    Zoe überbrückte die restliche Zeit mit einer Folge von Das perfekte Dinner. Sie genoss es, anderen Leuten dabei zuzusehen, wie sich diese über ihre sozialen Kontakte freuten, die sie selbst nicht hatte, bevor sie schließlich erschöpft vor dem Fernseher im Sessel einschlief.
    Ihr sechster Sinn ließ sie jedoch um zehn vor sieben hochschrecken, als am Ende der Straße ein schwerer Automotor erklang.
    »Das müssen sie sein«, stellte Zoe laut fest. Es war komisch, niemanden zu haben, mit dem sie reden konnte. Diese Gewohnheit konnte sie auch nur schwerlich ablegen.
    Nachdem sie ein letztes Mal wehmütig den Blick durch ihr aufgeräumtes Wohnzimmer hatte schweifen lassen, sprangZoe aus dem Sessel auf und begann, hektisch in der Küche herumzuwerkeln. Dabei riss sie sich die Schürze vom Leib und warf einen Blick in den Kühlschrank. Die Jungs würden sofort etwas zu essen haben wollen; David fuhr immer mit ihnen zu McDonald’s und füllte dann den übrig gebliebenen Platz im Magen mit Zucker – in allen nur erdenklichen Formen.
    Aber auch der Gedanke an David machte sie nervös. Dabei empfand sie nichts mehr für ihn. O Gott, nein! Der Zauber war schon lange verflogen gewesen, bevor die unschönen Szenen beim Anwalt stattgefunden hatten. Aber seitdem diese verdammte Jennifer mit ihrem transatlantischen Akzent und ihren verdammten Wohltätigkeitsmarathons ein fester Bestandteil seines Lebens geworden war, bedachte David sie stets mit einem mitleidigen Blick, wann immer er Zoe, gestresst bis zum Umfallen, an der Haustür traf – weshalb sie sich anschließend noch kleiner fühlte als bei einer unverhohlenen Beleidigung. Zoe hatte Jennifer erst ein einziges Mal – und da auch nur kurz – gesehen, hatte jedoch gleich gemerkt, dass sie eine der Frauen war, die um sechs Uhr in der Früh aufstanden, um dann mit vollem Make-up ins Fitnessstudio zu gehen. Eine ihrer Bekannten hatte berichtet, dass Jennifer darauf bestanden habe, dass ihre Kinder bei deren Vater blieben, nachdem sie ihn verlassen hatte. Das passte zu ihr, fand Zoe.
    Dem ungeduldigen Hupen des Autos nach zu urteilen, musste sich David in unmittelbarer Nähe des Hauses befinden.
    Verdammt, verdammt, verdammt, dachte Zoe; jetzt ist es zu spät! Wenn ich doch bloß während des Fernsehens die Gesichtsmaske aufgelegt hätte, wäre ich sogar noch in den Genuss einer intensiven Feuchtigkeitskur gekommen und hätte eine saubere Küche. Mit den Fingern kämmte sie sich schnell durch das Haar, gab dann allerdings auf, steckte es mit einer Klammer zusammen und zog die Schürze mit dem Aufdruck»Küchenfee« an, die ihre Mutter ihr als ironisch gemeintes Geschenk zu Weihnachten überreicht hatte. Wenigstens verdeckte diese den Kaffeefleck auf ihrem T-Shirt.
    Gerade noch rechtzeitig eilte Zoe zur Haustür, um zu sehen, wie Davids neuer Geländewagen die Einfahrt hochgerast kam. Spencer, der viel älter als seine sieben Jahre wirkte, stürzte sofort aus dem Auto, während David immer noch telefonierte. Leo, der gerade einmal vierzehn Monate jünger war als sein Bruder, hatte ein wenig Mühe, den Sicherheitsgurt zu öffnen, sprang dann aber seinem Bruder hinterher. Zusammen rannten die beiden zum Kofferraum, vor dem sie aufgeregt umherhüpften.
    Zoe ging das Herz über, als sie Leo in seiner Skijacke erblickte, deren Ärmel viel zu lang für ihn waren. Sobald Zoe die Haustür öffnete, hörten die Jungs auf, ihr Gepäck aus dem Kofferraum zu holen, und stürzten sich in ihre Arme – wobei sie in ihrer Aufregung Zoe beinahe umgeworfen hätten.
    Bis zu diesem Augenblick hatte Zoe zwar gewusst, dass sie die beiden vermisst hatte, aber ihr war nicht klar gewesen, wie sehr. Die zwei Jungs zu sehen, das war, als würde sie von einem vorherigen Schwarz-Weiß-Bild in ein Farbbild treten, und das in voller Größe und Lautstärke. Sofort hatte sie wieder das Gefühl, vollständig zu sein, sich in einem Normalzustand zu befinden. Dabei waren die beiden doch nur einen Tag lang fort gewesen; David hatte für den Sonntag nämlich noch »Verpflichtungen« vorgeschoben. Diese Ausrede hatte er benutzt, um die beiden zum Ausgleich auch am kommenden

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