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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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hätte sie ohnehin dieses Thema anschneiden müssen. »Dann erzähl mir doch etwas über die Auffangstation.«
    Während Megans lebhafter Schilderung des täglichen Ablaufs in den Zwingern ließen sie den Wald hinter sich und umrundeten den Gemeindepark, wo ältere Leute pärchenweise auf Bänken saßen und gelbe Narzissen in den Beeten blühten.
    Rachel versuchte vergeblich, die Ehepaare zu ignorieren. Das war ein klarer Vorteil Londons: Dort bekam man nur selten ältere Pärchen zu sehen. Hier jedoch begegneten sie einem scharenweise und hielten auch noch mit achtzig Jahren Händchen.
    »… zur Bank? Rachel, hörst du mir zu? Möchtest du kurz zur Bank gehen?«
    Rachel konzentrierte sich wieder auf Megan, die sich mit einem Angst einflößenden Ballwerfer aufwärmte. Das Gerät sah aus wie eine gigantisch große Plastikzunge.
    »Ich könnte ein wenig mit den Jungs trainieren, damit du eine halbe Stunde Zeit hast, in die Stadt zu gehen«, fuhr sie fort. »Es gibt dort nur zwei Hauptstraßen. Wenn du Hosen kaufen willst, würde ich es mal in den Seitenstraßen neben der Stadthalle versuchen, dort haben ein oder zwei neue Boutiquen aufgemacht.« Sie griff nach den zwei Leinen, die Rachel in Händen hielt. »Gem, sitz! Warte hier!«
    Gem schaute zu Rachel auf und ließ sich dann gehorsam neben Megan nieder.
    »Jetzt musst du ihm noch sagen, dass er warten soll«, ermunterte Megan Rachel. »Das wird dir helfen, eine Bindung zu ihm aufzubauen.«
    »Warum sollte er mich überhaupt beachten?«, fragte Rachel skeptisch. »Schließlich hat er das Testament nicht gelesen und weiß daher auch nicht, dass er jetzt mir gehört. Seit meiner Ankunft habe ich mich nicht groß um ihn gekümmert. Nach wie vor trottet er nur mit hängenden Ohren durch die Gegend.«
    Megans Miene wurde sanfter. »Gem trauert, Rachel. Er hat das einzige Frauchen verloren, das er je gekannt hat – unddabei ist er wirklich kein junger Bursche mehr. Er ist schon sieben Jahre alt – das macht … zweiundfünfzig Menschenjahre. Außerdem war er bei Dot, als sie gestorben ist. Er kam sofort zu mir geflitzt, um mich zu holen – wie Lassie. Das arme Tier!«
    Rachel war traurig und verlegen. »Ich bin sicherlich nicht die Richtige, um Dot zu ersetzen.«
    »Hunde wollen nichts anderes, als Gassi zu gehen und gestreichelt zu werden«, beharrte Megan. »Und deine Stimme zu hören. Los, mach schon. Sag ihm, dass er hier warten soll.«
    Rachel schaute unbeholfen zu Gem hinunter, der seine zarten Ohren aufstellte und mit dem Schwanz wedelte, wobei er beinahe Tinker, die Westie-Dame, umgeworfen hätte.
    »Bleib hier«, befahl ihm Rachel matt.
    »Und zeig auf die Stelle, wo genau er auf dich warten soll.«
    Rachel deutete auf Megans Füße. »Bleib da.«
    Gem wedelte nun kräftig mit dem Schwanz, legte den Kopf auf die Pfoten, ließ Rachel dabei jedoch nicht aus den Augen und schien auf ein Lächeln von ihr zu warten.
    Offenbar lag ihm viel daran, ihre Aufmerksamkeit zu spüren und ihr eine Freude zu bereiten! In Rachels taubem Herzen flackerte etwas auf. Er wollte ihre Aufmerksamkeit. Ihre Anerkennung. Er wollte zu jemandem gehören und von diesem Menschen geliebt werden.
    Die anderen Hunde tollten ausgelassen über den Rasen und schienen begeistert zu sein, endlich aus ihren Zwingern herauszukommen und über frisches Gras laufen zu können. Rachel traf eine Entscheidung: Noch heute würde sie Georges Vorschlag entsprechend mit einer Kampagne beginnen, um für die Hunde ein neues Zuhause zu finden. Dabei sollte das Geld jedoch eine untergeordnete Rolle spielen; in erster Linie ging es darum, dass die armen Hunde Menschen brauchten, die ihnen Liebe und Zuwendung schenkten. Rachel wusste nicht, wie sie mit dem schlechten Gewissen fertigwerden sollte, wenn ihre Trägheit schuld daran war, falls für die Tiere kein neues Heim gefunden werden sollte.
    Anschließend könnte sie dann schließlich immer noch guten Gewissens das Haus und die Zwinger verkaufen. Mehr konnte Dot wirklich nicht erwarten.
    »Braver Junge!«, lobte sie Gem. »Braver Junge.«
    »Toll! Braver Junge! Und auch braves Mädchen!«, fügte Megan grinsend hinzu und tippte dann auf ihre Armbanduhr. »Du wirst schon sehen – unser Agility-Training wird dich begeistern. Bis elf Uhr? Prima. Dann los!«
    Megan schleuderte den ersten angekauten Tennisball auf die Rasenfläche, und Rachel war sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob Megan mit ihr oder den Hunden gesprochen hatte, die dem Ball

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