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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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seinem Zwinger saß und jaulte, auf und ab lief und trotz allem, was passiert war, immer noch darauf wartete, dass sein Besitzer zurückkehrte, um ihnen bedingungslose Liebe zu schenken, hatte ihr das Herz gebrochen.
    Vielleicht sollte sie lieber einem herrenlosen Hund ihre Zeit und Liebe widmen, als sich selbst wegen ihrer minderwertigen Gebärmutter fertigzumachen. Sie wusste genau, wie gern Johnny einen Hund hätte. Einzig und allein ihr Job hatte diesem Wunsch im Wege gestanden, doch dies war ja nun kein Hinderungsgrund mehr. Wenn sie Johnny schon keine Babys schenken konnte, dann wäre möglicherweise ein Hund die nächstbeste Wahl.
    Natalie stellte sich vor, wie glücklich Bertie zwischen ihr und Johnny auf dem Sofa liegen könnte, und traf eine Entscheidung. Rachels grüne Jacke verschwand zwischen den Bäumen; sie war bereits zu weit entfernt, um sie noch einzuholen, außerdem wollte Natalie nicht, dass sie auf die Idee kommen könnte, es handele sich um eine überstürzte Entscheidung. Denn dies sollte ihre Entscheidung sein, die alles von Grund auf verändern würde.
    Natalie wischte sich die verschmierte Wimperntusche unter den Augen ab und kramte ihr Handy hervor.
    Auf dem Heimweg stellte Rachel etwas Erstaunliches fest, nachdem sie die Hälfte des Hügels erklommen hatte: Allmählich fand sie am täglichen Ausführen der Hunde tatsächlich Gefallen.
    Mittlerweile hatte sie auch den Trick heraus, wie sie die Hunde im gleichen Schritttempo hielt, und auch die Orientierungspunkte auf ihrer täglichen Runde wurden immer vertrauter – die schimmernden Glockenblumenkissen auf dem Weg zur Stadt hinunter, die Stelle auf halber Strecke, wo sich der Reitweg in einen Weg des Gemeindeparks verwandelte, sowie der Moment, wo die Kirchturmspitze und der Turm der Gemeindehalle in Sichtweite kamen.
    Offenbar fand Megan, dass sich ihre Hundekenntnisse entwickelten, da sie ihr heute Morgen Bertie anvertraut hatte, der – Rachel schaute zu ihm zurück und versicherte sich, dass er immer noch in Bewegung und nicht etwa schnüffelnd in der Hecke verschwunden war – bisher noch keinen Unsinn angestellt hatte. Wahrscheinlich, weil Gem direkt neben ihm lief und ihn immer wieder zurückstupste; selbst Rachel hatte schon festgestellt, dass keiner der Hunde die Frechheit besaß, sich Gems sanften Anweisungen zu widersetzen.
    Als Sahnehäubchen des Ganzen hatte sie es durch ein kompliziertes Gestikulieren geschafft, die Bedienung im Imbiss dazu zu bewegen, ihr einen »Coffee to go« herauszubringen, sodass sie ihren Koffeinbedarf für den Rückweg abdecken konnte. Der doppelte Espresso schmeckte ein wenig nach London, und Rachel war verwundert, dennoch kaum Heimweh zu verspüren.
    Rachel atmete die frische Luft tief ein, kniff die Augen halb zu, um sie vor dem strahlenden Sonnenschein zu schützen, und ließ sich von den Hunden den Berg hinaufführen.
    »Alles wird gut, nicht wahr, Gem?«, fragte sie laut, verspürte dabei aber nur einen Hauch Unsicherheit.
    Nachdem sie auf die Obstbaumwiese hinter Four Oaks abgebogen war und die Hunde in die Zwinger zurückgebracht hatte, wurde Rachel bereits von einem Empfangskomitee am Küchentisch erwartet.
    Megan sprach gerade mit einem möglichen neuen Interessenten am schnurlosen Telefon und machte sich auf ihrem Klemmbrett Notizen, während Freda Kreise rund um die Todesanzeigen der lokalen Zeitung malte.
    Auch George Fenwick war schon wieder da, trank Tee und aß einen Obstkuchen, der von einem Ehrenämtler gespendet worden war, während ein paar schüchterne Teenager den Hundekorb umschwärmten, in dem Zoe Grahams Toffee gerade drei Papprollen in Fetzen riss.
    Rachel verspürte eine leichte Vorfreude, als sie George erblickte, der am Ofen lehnte und trotz der eisigen Kälte draußen die Ärmel hochgekrempelt hatte. George schien die Natur hereinzubringen: Er sah aus, als hätte er gerade erst einer Kuh beim Kalben geholfen, ein Pferd geheilt oder sonst irgendeine sehr männliche Aufgabe eines Landtierarztes erledigt. Rachel war nicht ganz so vertraut mit den Details seiner Arbeit.
    »Ah«, rief George, als er sie erblickte, »Longhamptons Next Top-Gassigänger.«
    »Haben Sie nicht irgendeine Arbeit, der Sie nachgehen müssen?«, erwiderte Rachel schnippisch, während sie die Leinen an die vorgesehenen Haken hängte. Eigentlich schmeichelte es ihr sogar ein wenig, dass er sich von einem Marc-Jacobs-Rock aus dem Schlussverkauf hatte derart beeindrucken lassen.
    »Doch«, stimmte er

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