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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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er immer …«
    Rachels Handy klingelte in ihrer Hosentasche, und sie verzog das Gesicht, als sie den Ton erkannte: ihre Mutter.
    Anfangs hatten Val und Oliver täglich angerufen. Oliver schien inzwischen aufgegeben zu haben – wahrscheinlich, um seine Ehe zu retten –, Val jedoch nicht. Rachel wusste nur allzu gut, worüber sich Val mit ihr unterhalten wollte: über den derzeitigen Stand in Sachen Erbschein sowie über den Verbleib silberner Bürstensets und Acker-Bilk-Alben, von denen sie bisher weder das eine noch das andere gefunden hatte.
    »Würdet ihr mich bitte entschuldigen?«, fragte sie und griff nach den Unterlagen vom Notar, die immer noch unberührt auf dem Brotkasten lagen. »Ich muss mich leider melden.«
    Sobald sie den Fuß der Treppe erreicht hatte, ging die Diskussion in der Küche weiter, und sie hörte, wie Georges herzliches Lachen das der anderen übertönte. Doch Rachel ignorierte die leise Stimme in ihrem Hinterkopf, die sich fragte, ob sie wohl über sie lachten.
    »Mum, wie geht es dir?«, fragte sie. Rachel war klar, dass sie sich schon längst bei ihrer Mutter hätte melden müssen, doch das Maß, wie viel brandheiße Neuigkeiten über neue Zähnchen und Stuhlgang sie ertragen konnte, war nur äußerst begrenzt.
    »Mir geht’s gut, Rachel.« Val klang verärgert. »Wie sieht es denn bei dir aus? Bist du in Sachen Wohnungsauflösung weitergekommen?«
    »Nicht so richtig. Das Hundeheim macht viel Arbeit.« Rachel überquerte den Treppenabsatz und betrat Dots Schlafzimmer, das sich im vorderen Teil des Hauses befand. »Hörmal, ich hole die Bürsten jetzt gleich, ja? Aber ich darf nichts entfernen, solange ich nicht den Erbschein besitze und die erste Rate der Erbschaftssteuer bezahlt ist. Das könnte immerhin sechs Monate dauern.«
    Sie warf die Unterlagen aufs Bett und begann, nach dem Brief zu suchen, den Dot ihr hinterlassen hatte. Val würde garantiert danach fragen. Sie selbst hatte den Brief schon fast vergessen, da sie annahm, dass er ein besonderes Vermächtnis hinsichtlich der Hunde beinhaltete. Anweisungen, Gem die Hundekuppelei zu überlassen, und dergleichen. Aktenordner und Kontoauszüge fielen ihr entgegen, bis sie endlich auf den Brief stieß. Rachel klemmte sich den Hörer zwischen Kinn und Schulter, während sie den Brief mit dem Zeigefinger aufschlitzte.
    In dem Umschlag befand sich lediglich eine handgeschriebene Seite, die keinerlei Anweisungen zu enthalten schien.
    Na toll , dachte Rachel, doch Val fuhr schon fort:
    »Ich rufe aber nicht nur deswegen an, Rachel! Kommst du dort zurecht? Oder soll ich vorbeikommen und dir dabei helfen, alles durchzusehen?«
    »Nein, Mum, es ist alles in Ordnung. Was glaubst du, wo ich diese Bürsten finden könnte? Hat Dot sie benutzt? Oder könnten sie irgendwo in einer Schublade liegen?«
    Bislang hatte Rachel gerade einmal einen Blick in Dots Schlafzimmer geworfen; es kam ihr seltsam vor, in den persönlichen Dingen einer anderen Person herumzuschnüffeln, da diese erst ein paar Tage tot war. Die Frisierkommode war noch so, wie Dot sie verlassen hatte; überall lagen Lippenstifte in ihren goldenen Verpackungen und Kosmetiktücher verteilt, an der Rückseite der Tür hing eine Kleidertasche aus der Reinigung, in der sich zwei Tweedröcke sowie eine Jacke befanden.
    Das Schlafzimmer war erfüllt von dem typischen Geruch älterer Damen, dachte Rachel, als sie sich umschaute. DerGeruch modebewusster älterer Damen, der anders war als der der faltigen Frauen, die Val stets von der Tagesstätte zum Wohltätigkeitsbasar kutschierte. Dots Schlafzimmer roch nach Wollkleidung, altmodischem Parfum und Puderdosen.
    Sie drehte den nächstbesten Lippenstift hoch und erwartete einen rosa Farbton; doch stattdessen entdeckte sie ein dunkles, sinnliches Karminrot.
    »Wahrscheinlich liegen sie auf ihrer Frisierkommode«, vermutete Val. »Sie gehörten meiner Großmutter und sind alte Familienerbstücke. Unserer Großmutter, sollte ich vielleicht besser sagen.«
    »Hier ist nichts«, erwiderte Rachel. »Hier liegt nur Krimskrams herum sowie ein paar alte Fotos.« Sie hob eines der größten Bilder in einem Silberrahmen auf und betrachtete es interessiert. Alle Bilder im unteren Stockwerk zeigten Dot im fortgeschrittenen Alter, umgeben von ihren Hunden, von Wind und Wetter gezeichnet. Dieses Foto jedoch zeigte eine sehr junge Dot, die sich in einem Abendkleid aus Satin und mit temperamentvollem Blick an einen attraktiven Herrn in einem modischen

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