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Herzenskälte: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Herzenskälte: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Herzenskälte: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia Berwein
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hatte ihr schließlich nichts getan. »Weil ich jünger bin als er?«
    Selina stieß ein freudloses Lachen aus und schüttelte den Kopf. »Als ob das eine Rolle spielen würde.«
    »Was ist es dann?« Hannah hörte ein Auto vorfahren. Tobias kehrte offenbar von seinen Besorgungen zurück.
    Selina antwortete erst nicht, doch als die Schritte ihres Bruders vor der Haustür erklangen, sagte sie: »Du hast keine Ahnung, womit du es hier zu tun hast.«
    Hannah hob überrascht beide Augenbrauen. Was sollte denn dieser Kommentar? Selina wollte sie wohl tatsächlich um jeden Preis loswerden.
    Die Haustür wurde geöffnet, und Tobias trat in den Flur. Sein Blick fiel sofort auf Hannah. Er schenkte ihr ein breites Lächeln, während er sich seiner Jacke entledigte. »Schön, dass du da bist«, flüsterte er ihr kaum hörbar zu, als er ins Wohnzimmer trat. Seine Hand streifte wie zufällig ihre Hüfte.
    Sein Blick wanderte kurz zu seiner Schwester, gleichzeitig vermittelte er Hannah das Gefühl, dass er ganz genau wusste, worüber sie gerade gesprochen hatten. Entschieden ergriff er ihre Hand. »Komm. Wir gehen nach oben.«
    Hannah ließ sich von ihm in Richtung Treppe ziehen, hörte aber noch, wie Selina hinter ihrem Rücken etwas murmelte. Hannah war sich nicht sicher, doch für sie klang es wie eine Warnung. »Er wird dir das Herz brechen.«
    Für einen kurzen Moment zögerte sie und wollte stehenbleiben. Dann entschied sie aber, dass sie sich verhört haben musste. Und selbst wenn nicht, Tobias’ Schwester ließ sie nur allzu deutlich spüren, dass sie sie nicht leiden konnte – wieso hätte sie da ehrlich zu ihr sein sollen?
    Als sie Jesajas dunkles Reich betraten und er sie zärtlich zu sich heranzog, vergaß sie Selina augenblicklich. Er küsste sie liebevoll. Sie hätte ewig in seiner Umarmung verharren können und war enttäuscht, als er sie losließ. Sein Lächeln wurde zu einem verheißungsvollen Grinsen. »Ich habe uns etwas mitgebracht.« Er zog aus einer der hinteren Taschen seiner schwarzen Jeans einen durchsichtigen Gefrierbeutel. »Du sagtest doch, dass du Gras magst.«
    Hannah musterte die Tüte und das getrocknete Kraut darin. Vergeblich versuchte sie sich daran zu erinnern, wann sie ihm davon erzählt hatte. »Ich … wow.«
    Er sah sie erwartungsvoll an, und sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass er ihr eine besondere Freude machen wollte. »Ich dachte, da du hier vor Ort noch keine Verbindungen hast …« Er schien ihr Zögern nicht einmal zu bemerken, als er sich aufs Bett warf und in seinem Nachttisch zu kramen begann. »Komm schon. Wir lassen uns ein bisschen fallen.«
    Hannah setzte sich, obwohl sie nicht überzeugt war.
    Er hatte Zigarettenpapier gefunden und öffnete die Tüte. »Ist verdammt guter, teurer Stoff.«
    Der Geruch breitete sich fast augenblicklich im Zimmer aus. Hannah atmete bewusst ein. Eigentlich hätte sie ihm lieber die Hälfte abgekauft und mit nach Hause genommen, um die Zeit mit ihm clean zu verbringen, doch sie ahnte, dass sie ihn damit enttäuschen würde.
    Sie beobachtete ihn dabei, wie er gewissenhaft einen Joint drehte.
    Dann reichte er ihn ihr gemeinsam mit einem Feuerzeug. »Dir als Gast gebührt die Ehre«, sagte er lächelnd.
    Sie nahm beides entgegen und sah sich unsicher in dem düsteren Zimmer um. Der Drache starrte auf sie herunter, die Wasserspeier schnitten widerliche Fratzen. »Hoffentlich wird das kein Horrortrip …«
    Jesaja streckte die Hand aus und streichelte ihr zärtlich über die Wange. »Das werde ich nicht zulassen. Ich werde der Retter in deiner Not sein …«
    Hannah wusste selbst nicht, warum sie diese Worte überzeugten. Sie zündete den Joint an und nahm einen ersten tiefen Zug. Die Wirkung trat fast augenblicklich ein, und zwar so heftig, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Der Gedanke, dass Jesaja unter gutem Stoff verdammt starken Stoff verstand, entglitt ihr beinahe sofort. »Wow …«
    Jesaja nahm ihr den Joint ab und nahm selbst einen Zug, bevor er ihn an sie zurückgab. So ging es mehrmals hin und her. Irgendwann ließ sich Hannah vollkommen entspannt auf das Bett sinken, unfähig, auch nur einen Gedanken zu Ende zu denken, ohne dass er ihr sofort vollkommen irrsinnig erschien.
    Jesaja legte sich neben sie und zog sie dicht zu sich heran. Während sie ihn küsste, streichelte er ihr zärtlich über den Rücken und atmete den Duft ihrer Haare ein. Stunden schienen zu vergehen, in denen er leidenschaftlicher und

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