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Herzensstürme - Roman

Titel: Herzensstürme - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Festigkeit. »Das ist vorbei - ich habe keine Familie mehr. Es gibt für mich nur noch dich, Brianna. Du bist meine Frau und meine Familie, du bist meine Geliebte und auch der Ort, an dem ich bleiben und ausruhen will.«
    Sie spürte, wie unglücklich er war. Er hatte es sich so einfach vorgestellt, hatte auf die Zuneigung seines Vaters vertraut, die Liebe seiner Mutter - er hatte geglaubt, einige Worte genügten, um die Eltern auf seine Seite zu ziehen. Nun war alles anders gekommen.
    Er presste sie fest an sich, als wolle er sie noch einmal ermutigen, an ihn zu glauben und ihm zu folgen, dann löste er sich von ihr und wandte sich wieder seiner Mutter zu.
    »Bereite das Gepäck vor« verlangte er. »Brianna wird meine Frau werden - sie hat Anspruch auf eine Ausstattung. Mäntel, Gewänder und Schmuck stehen ihr zu, die verlange ich von dir, Mutter.«
    Caja tat, als habe sie nichts gehört. Sie hatte eines
der Glasfenster geöffnet und sah mit bekümmerter Miene in den Hof hinunter. Man vernahm Gordons heisere Stimme, die dem Wächter befahl, das Tor zu öffnen, das Knirschen des Balkens, der gehoben wurde, dann die Hufschläge. Zischend spritzte das Wasser der Pfützen auf, als Gordon über den Hof aus der Burg preschte, ein Hund jaulte, danach vernahm man das Schelten einer Frau, die eine Ladung Schmutzwasser abbekommen hatte.
    »Sind denn alle verrückt geworden, seitdem diese Teufelin auf der Burg ist? Heute früh der eine, jetzt der andere - sie wird uns noch alle ins Unglück stürzen, die Bardenhure!«
    Connor presste die Lippen zusammen, bis sie weiß wurden, doch als er wütend zum Fenster gehen wollte, kam ihm Caja zuvor.
    »Schweig, Moira«, rief sie zornig nach unten. »Hast du vergessen, dass du nur mit uns im Turm wohnst, weil ich die Hand über dich halte? Wage es niemals wieder, Brianna zu beleidigen!«
    Sie schloss das Fenster mit Sorgfalt, schob die eisernen Riegel vor, um den gläsernen Fensterflügel gut zu befestigen. Dann drehte sie sich zu Connor um, denn sie wollte ihm mitteilen, dass sie keinesfalls gewillt war, die Bardin mit all den Dingen auszustatten, die ihrer Schwiegertochter zukamen. Doch sie kam nicht dazu.
    »Wo ist Brianna?«
    Brianna hatte die Gelegenheit genutzt, die Treppe hinaufzulaufen, um das zu tun, was sie die ganze Zeit über vorgehabt hatte. Sie hörte, dass man ihren Namen rief, vernahm Connors laute, ärgerliche Stimme, doch sie ließ sich nicht beirren. Oben trat ihr ein Knappe in den Weg, ein halbwüchsiges Bürschlein,
der gerade noch verängstigt wegen des heftigen Streits zwischen Vater und Söhnen vor der Tür des Burgherrn gehockt hatte.
    »Ich könnt hier nicht eintreten. Der Burgherr ist zornig und will niemanden sehen …«
    Als sie entschlossen auf die Pforte zuging, wich er beiseite, denn er scheute sich davor, sie zu berühren. Wie sollte er eine Frau festhalten, noch dazu diese Bardin mit dem seidigen, goldblonden Haar, die er gestern Abend in der Halle immerfort hatte ansehen müssen und die ihm in der Nacht unruhige Träume beschert hatte?
    Knarrend öffnete sich die dicke Eichenpforte, Brianna musste ihre Augen anstrengen, denn die Kerzen, die den dämmrigen Raum erleuchtet hatten, waren fast niedergebrannt. Malcolm MacDean stand vornübergebeugt in der Nähe einer Fensteröffnung, die hier mit einem hölzernen Laden verdunkelt war. Er stützte sich mit dem linken Arm gegen die Wand, seine Hand hatte den gestickten Teppich gefasst, als müsse er sich an dem Stoff festhalten. Als sie eintrat und die Tür hinter sich schloss, drehte er den Kopf und blinzelte, um zu erkennen, wer gekommen war.
    »Ich habe dich nicht rufen lassen!«, zischte er sie an. »Geh - oder ich lasse dich hinauswerfen!«
    Sie war auf seinen Zorn gefasst gewesen, er beeindruckte sie wenig. Jahrelang hatte sie Logans Wutausbrüche über sich ergehen lassen müssen - der alte MacDean konnte sie nicht erschrecken.
    »Euer Knappe hatte nicht den Mut, mir den Eintritt zu verwehren, Laird«, sagte sie gelassen. »Also wird er auch nicht wagen, mich aus diesem Raum zu drängen. Es ist sehr dunkel hier - erlaubt, dass ich für Licht sorge.«

    Ohne Scheu lief sie zum Fenster und stieß den Laden auf. Helligkeit flutete hinein, zwischen den letzten grauen Regenwolken war das Blau des Himmels zu sehen, ab und zu blitzte ein Sonnenstrahl in den Wasserlachen im Hof.
    Malcolm hatte den Kopf gehoben und starrte in das Licht, seine Hand krampfte sich fester in den Wandteppich, und Brianna sah, dass

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