Herzensstürme - Roman
nach Atem.
»Ihr täuscht Euch Laird«, sagte sie leise. »Ich kann es!«
Kapitel 26
Connor hatte vor der Pforte auf sie gewartet, er trug Reiterkleid und Stiefel, um die Hüfte war ein Gürtel geschlungen, an dem das Schwert hing. Voller Ungeduld trat er von einem Fuß auf den anderen, und seine Miene zeigte sowohl Ärger als auch Besorgnis..
»Nun hast du also mit ihm gesprochen«, sagte er düster. »Kannst du meine Entscheidung nun verstehen?«
»Ja und auch wieder nicht.«
Kopfschüttelnd ging er auf sie zu und fasste ihre Hände.
»Was ist das für eine Antwort, Brianna? Ich habe mich für dich entschieden, für unsere Liebe, die mir kostbarer als mein Leben ist. Willst du mich nun gar verlassen, dich auf die Seite meines Vaters stellen und gegen mich handeln?«
Er drückte ihre Hände in seiner Aufregung so fest, dass es schmerzte, und sie versuchte, sich ihm zu entziehen.
»Ich würde niemals gegen dich handeln, Connor. Wie kannst du nur so etwas glauben. Alles, was ich unternehme, dient nur dazu, dich glücklich zu machen.«
Er lächelte erlöst, beugte sich vor und küsste die Innenflächen ihrer Hände mit heißen Lippen.
»Ich habe dir mein Wort gegeben, dich zu heiraten, und ich werde dieses Versprechen halten, meine Geliebte. Es ist alles vorbereitet, Pferde und Gepäck
warten schon auf uns im Hof. Wir werden einen Priester finden, der unseren Ehebund segnet, und Freunde, die uns bei sich aufnehmen.«
Seine Begeisterung rührte sie, obgleich ihr nicht wohl bei seinen Worten war. Malcolm hatte nicht Unrecht - sie würden Flüchtlinge sein, ohne Besitz, ohne einen Ort, an dem sie bleiben konnten, sie würde ständig in der Furcht leben müssen, Connor zu verlieren.
Hatte er ihre Bedenken erraten? Er blickte sie lächelnd an, senkte dann mahnend die Augenbrauen und meinte zuversichtlich:
»Lass ein paar Jahre vergehen, dann wird Schottland wieder frei sein und unser König wird diejenigen belohnen, die treu für ihn gekämpft haben. Dann werde ich von ihm ein Lehen erhalten und eine feste Burg, größer und schöner, als Glenworth Castle es ist.«
Es klang großartig und er schien fest daran zu glauben. Wie sehr hatte die Liebe ihn verwandelt - war er nicht noch vor einigen Wochen überzeugt gewesen, niemals heiraten zu dürfen, da sein Leben dem Kampf gehöre? Hatte er sie nicht gewarnt, ihr Glück könne nur von kurzer Dauer sein, denn der Tod sei des Kämpfers ständiger Begleiter? Jetzt war seine Hoffnung auf das Leben gerichtet, auf den Sieg und sogar auf das, was danach folgen würde. Ein Lehen und eine Burg - woher wollte er eigentlich wissen, dass der schottische König ihn derart großherzig belohnen würde?
»Vertrau mir«, drängte er sie und zog sie die Treppe hinunter. »Schon morgen früh werden wir Mann und Frau sein.«
Unten im Hof erwartete sie Kelvin, der zwei gesattelte
Pferde am Halfter hielt, seine Miene war düster und die Blicke, die er Connor zuwarf, waren voller Vorwürfen. Zwei hoch beladene Packpferde warteten an einem Gatter festgebunden, Connor hatte nicht die Absicht, wie ein armer Flüchtling aus der Burg zu reiten. Der Hof war voller Menschen, die die Abreise des Paares mit entsetzten Blicken verfolgten. Knechte und Mägde taten zwar, als gingen sie ihrer Arbeit nach und sahen nur scheu zu ihnen hinüber, doch die zahlreichen Getreuen und Verwandten des Burgherrn scharten sich um die Reittiere und befühlten die Gegenstände in den Bündeln, niemand bemühte sich, mit seiner Meinung hinter dem Berg zu halten.
»Nun hat sie es geschafft, die kleine Teufelin. Sie hat alles zerstört, worauf die MacDeans einst stolz gewesen sind.«
»Wer hätte das von Connor gedacht? War er nicht immer der Liebling seines Vaters?«
»Er verlässt uns alle, nur um einer Hure nachzulaufen.«
»Da sind die beiden, Schämen sollen sie sich, Verräter, Hexe, Ungetreuer Sohn!«
»Wäre er doch im Kampf gefallen oder in London gerichtet worden, wie es mit Braveheart geschah! Dann hätten wir stolz auf ihn sein können. So aber bringt er Schimpf und Schande über uns!«
»Und einen neuen Streit mit Gavin MacMorris, gerade als der Frieden greifbar nahe war!«
Connors Züge blieben unbeweglich bei all diesen Schmähungen, er legte den Arm um Briannas Schultern und führte sie zu einem der Reittiere, half ihr in den Sattel und stieg dann selbst auf das andere Pferd. Auf seinen Wink hin, band Kelvin die Packpferde los und sie folgten willig den beiden Reitern über den
Hof. Zornige
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