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Herzensstürme - Roman

Titel: Herzensstürme - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gesagt. Beschaffe mir solche Kräuter, und ich werde dich reich dafür belohnen. Sieh dort die Schätze. Du kannst wählen, was immer dir gefällt. Gold oder Silber, Ring oder Ohrgehänge - wenn du willst, auch ein seidenes Gewand …«
    Isla war schwanger! Großer Gott - Connors Braut trug ein Kind von einem anderen! Es war so irrsinnig, dass Brianna fast gelacht hätte. Doch zugleich
verspürte sie Mitleid mit Isla, denn sie war in einer schlimmen Lage. War sie nicht ihre Halbschwester? Ja, inzwischen war sich Brianna fast sicher, sie war Finleys Tochter, ebenso wie Isla.
    »Ich kenne solche Kräuter«, gestand sie. »Obgleich ich selbst sie noch nie benutzt habe, weiß ich doch, wie sie wirken. Es ist so manche Frau dabei gestorben …«
    Isla ließ den Kopf erschöpft zurück auf das Polster sinken und strich sich mit der Hand das Haar aus dem Gesicht.
    »Das ist mir gleich …«
    »Es kommt darauf an, wie groß das Kind im Mutterleib ist. Wie viele Monate es dort schon lebt und wächst.«
    »Das braucht dich nicht zu kümmern, Bardin!«
    Ärgerlich stand Brianna auf und ging im Raum umher. Sie hätte Isla wirklich gern geholfen, aber sie hatte es endgültig satt, wie eine Dienstmagd behandelt zu werden. Verdammt - Finley hatte ihre Mutter geheiratet, sie war genau so viel wert wie Isla, die sich hier vor ihr als Herrin aufspielte.
    »Weshalb schickt Ihr nicht eine Eurer Frauen? Viele wissen, welche Kräuter man dazu braucht.«
    Isla verfolgte ihre Bewegungen mit Besorgnis, denn nun hatte sie Angst, die Bardin könne unverrichteter Dinge davonlaufen.
    »Es gibt hier niemanden, dem ich vertrauen könnte«, gestand sie. »Hilf mir! Es soll dein Schaden nicht sein. Sieh diesen Schmuck. Ich habe noch mehr davon in meinen Truhen …«
    Brianna drehte sich abrupt zu ihr herum.
    »Wie viele Monate?«
    Isla gab sich geschlagen. Sie war im Grunde längst
am Ende ihrer Kräfte und die Verzweiflung war so groß, dass sie sie nicht mehr verbergen konnte.
    »Vier«, murmelte sie. »Nein warte: Es können fast fünf sein.«
    Brianna schüttelte den Kopf und trat wieder zu Islas Lager.
    »Das ist viel zu lang«, sagte sie eindringlich. »Wie habt Ihr Euren Zustand so lange verbergen können?«
    »Ich kleide mich allein an, das war schon immer so. Und für das andere habe ich mir in den Arm geschnitten und das Blut auf die Tücher laufen lassen.«
    Sie war eine Herrin, wohnte in einer Burg und besaß kostbaren Schmuck, schöne Gewänder. Und doch war sie hilfloser als so manche Bäuerin. Brianna setzte sich wieder auf den Hocker und griff ganz vorsichtig nach Islas Händen. Sie waren feucht und zugleich eisig kalt, Brianna umschloss sie und versuchte, sie zu wärmen.
    »Das Kind ist schon viel zu groß, wenn Ihr es jetzt austreiben würdet, wäre das sehr gefährlich. Auch könntet ihr das niemals vor Euren Mägden verborgen halten. Dazu ist es eine schwere Sünde, ein ungeborenes Kind zu töten.«
    Isla schwieg, doch sie ließ es geschehen, dass Brianna ihre Hände streichelte, und es schien ihr gut zu tun. Konnte es sein, dass sie in dieser großen Burg keine einzige Vertraute hatte? Brianna dachte an die Tante und ahnte, dass diese Frau die eigentliche Herrin der Burg war.
    »Es ist gut«, flüsterte Isla müde. »Spiele mir einige deiner Lieder und nimm dann von dem Geschmeide, was dir gefällt. Dann geh und lass mich allein.«
    »Ich spiele gern für Euch und nehme kein Geschenk dafür. Aber einen Rat möchte ich Euch geben.«

    »Ich brauche deinen Rat nicht.«
    Brianna war aufgeregt, denn sie konnte sich wohl denken, was Isla im Sinn hatte. Es geschah nicht das erste Mal, dass eine Braut sich noch vor der Hochzeit tötete, um der Schande zu entgehen.
    »Weshalb vertraut Ihr Euch nicht Eurem Bruder an? Er wird gewiss nicht glücklich darüber sein, aber er liebt Euch und wird eine Lösung finden. Auch Connor MacDean ist nicht der Mann, der eine Frau schändlich behandeln würde …«
    »Connor MacDean?«, stieß Isla hervor und ließ ein bitteres Lachen hören, das in Briannas Ohren schrecklich klang. »Oh, der hätte seine Freude daran, meine Schande laut in alle Welt hinauszuschreien.«
    »Weshalb sollte er das tun, Lady? Es wäre sehr unklug von ihm, denn der Frieden zwischen den beiden Clans steht auf dem Spiel.«
    »Er würde es ganz sicher tun, denn er ist ein Scheusal!«
    »Ein … ein Scheusal?«
    Brianna war im Augenblick nicht gut auf Connor zu sprechen - aber für ein Scheusal hielt sie ihn nun wirklich

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