Herzensstürme - Roman
sie ihm in ihrer Verwirrung nicht eingestehen wollte, doch er hatte einen Arm um sie geschlungen und presste sie dicht an seinen Körper. Hilflos war sie seinen Liebkosungen ausgeliefert, versuchte verzweifelt, die Schenkel aneinanderzupressen, um sich so vor dem Aufruhr in ihrem Körper zu retten, doch das machte alles noch schlimmer. Angus
atmete ebenso rasch und heftig wie sie selbst, murmelte ihr leise zärtliche Worte ins Ohr, die sie kaum mehr verstand, denn das Spiel seiner Finger in ihrer Scham bestimmte alle ihre Empfindungen. Er streichelte, kraulte und rieb sie dort, wo noch kein Mann sie je berührt hatte, sein frecher Finger suchte sich einen Weg in die kleine Öffnung, die ihre Weiblichkeit ausmachte, und als er ganz behutsm ein kleines Stück in sie hineinglitt, war es um sie geschehen. Ihr Leib tat etwas Unerwartetes, nie Gekanntes mit ihr, die heißen Ströme vereinigten sich zu einem lodernden Feuer, ihr Leib zuckte und bebte, so dass sie glaubte, auf der Stelle sterben zu müssen, denn ein solch gewaltiger, süßer, glückhafter Rausch konnte nicht für die Lebenden gemacht sein.
Es währte nur eine kurze Zeit, dann ließ das wundervolle Gefühl nach, sank in sich zusammen, und sie hörte Angus’ warme, zärtliche Stimme an ihrem Ohr.
»Hast du es gespürt, meine süße Frau? So wird es sein, wenn wir beieinander sind. Fürchtest du dich jetzt noch vor meiner Liebe?«
Sie war noch halb betäubt und konnte nicht antworten. Er hatte also genau gewusst, was seine Berührung in ihr auslöste. Das also war seine Art, sie zu lieben, ihren Körper zu nehmen? Wenn es so war, dann würde sie nichts mehr ersehnen, als sich ihm hinzugeben.
Er hielt sie noch in seinen Armen und wollte ihren Kopf in seinem Schoß betten, um sie ein wenig ausruhen zu lassen, da vernahmen sie plötzlich Schritte, eine Tür schlug zu. Im Raum unter ihnen rüttelte jemand an der Leiter.
»Rasch! Ihr müsst fliehen. Ich habe Reiter gehört. Sie sind noch ein Stück entfernt, aber sie kommen rasch näher.«
Es war Kyles heisere, aufgeregte Stimme. Sie hörten ihn keuchen, er musste so hastig ins Haus gelaufen sein, dass ihm der Atem fast ausging. Angus war hochgefahren, er warf Brianna die Kleider zu, fuhr selbst in das Bauerngewand und fasste den Gürtel.
»Von woher kommen sie?«
»Von Süden her, Sir. Steigt durch das Dach hinaus und auf der rechten Seite über die Mauer hinweg. Dann einige Schritte bis zu einem niedrigen Unterstand - eure Pferde sind dort angebunden.«
»Unsere Pferde? Sind sie nicht hinter dem Haus?«
»Ihr müsst eilen, Sir Connor. Ich versuche, sie aufzuhalten.«
Angus brauchte nicht lange, um einige Schilfbündel zu entfernen, als sie aufs Dach kletterten, konnten sie schon den Hufschlag hören, und sie waren froh darüber, dass der Nebel sie vor den Gewappneten verbarg. Vor den Gewappneten und vor den Verrätern.
Kapitel 16
Kelvin hatte sein Pferd gesattelt und an einen Baum gebunden, jetzt saß er mit dem Rücken an den dünnen Stamm gelehnt und starrte auf das Markttreiben, das den Ort Musselburgh seit dem frühen Morgen mit Geschrei und Getöse erfüllte. Es war ein schöner Morgen, denn der Nebel hatte sich über Nacht aufgelöst, einige letzte weißliche Schleier schwebten noch harmlos über der Heide, doch der Himmel war fast wolkenlos, und die Herbstsonne wärmte Käufern und Verkäufern die Rücken. Die Stimmung war ausgelassen, denn die Geschäfte schienen gut zu laufen. Schafe, Hühner und Ziegen wechselten ihre Besitzer, die Pferdehändler schwitzten vor Aufregung und feilschten um jeden Penny und wer es sich leisten konnte, kaufte Frau und Töchtern ein neues, buntes Tuch oder gar Ohrringe aus Silber.
»He Alter«, rief ein Bursche zu Kelvin hinüber. »Ist dein Bräutchen noch nicht angekommen? Vielleicht hat sie es sich ja anders überlegt und einen jüngeren Freier gefunden?«
Kelvin grinste schwach und gab keine Antwort, was den Burschen jedoch wenig störte. Lachend machte er sich davon, tauchte in die Menge ein, und gleich darauf hörte man ihn lauthals um ein Huhn feilschen.
Kelvin überlegte, ob er noch einmal zwischen den Ständen umhergehen sollte, doch es war bereits Mittag, und seine Hoffnung war längst gesunken, Connor oder Brianna lebend wiederzusehen. Seit fast
einer Woche trieb er sich in der Nähe des Ortes Musselburgh herum, hatte den Leuten erzählt, auf seine Braut zu warten, die am Markttag hier ankommen würde und viel Gelächter dafür geerntet. Ob sie
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