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Herzgespinst - Thriller

Herzgespinst - Thriller

Titel: Herzgespinst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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wollte einfach mal sehen, wie so etwas abgeht. Oliver kann echt gut singen. Habe ich gar nicht gewusst.« Sie lächelte Julia gewinnend an.
    »Eine SMS von Tom? Wie geht das denn?«, sagte Julia.
    Meerie lachte überkandidelt. »Tja, das interessiert dich doch, oder? Dreimal darfst du raten. Ich war gestern in der Roten Sonne und dann kam eines zum anderen. Kannst du dir ja denken.« Sie hüpfte aufgekratzt und winkte zur Bühne.
    »Weiß ich, dass du in der Roten Sonne warst. Du schmeißt dich echt an jeden ran.«
    Meerie guckte erstaunt. »Warst du auch da? Ich hab dich nicht gesehen.«
    Julia antwortete nicht. Sie entfernte sich ein paar Schritte von den Mädchen. Unschlüssig überlegte sie, was sie tun sollte. Sie hatte eigentlich keine Lust mehr zu bleiben und sich das dumme Gequatsche anzuhören. Andererseits wollte sie Oliver gerne noch einmal singen hören.
    »Hallo, Schneewittchen. Super, dass du gekommen bis t.« Luis kam mit einem Hollywood-Lächeln auf sie zu und umarmte sie wie eine alte Freundin.
    »Alles okay mit dem Piercing?« Er berührte vorsichtig ihren Bauch und sah sie dabei fragend an.
    »Klar«, antwortete sie. »Kein Ding. Fühlt sich an, als wäre es schon eine halbe Ewigkeit drin.« Sie mochte seine Berührung, auch wenn sie es sich ungern eingestand.
    »Julia!« Oliver kam betont lässig herbeigeschlendert. Er machte ein Gesicht, als ob er unschlüssig war, ob er es gut fand, dass sie da war oder nicht. »Du kriegst echt alles raus, oder?«, stichelte er. »Bevor ich irgendwo auftauche, warst du schon längst da.« Normalerweise brachte Julia so eine Bemerkung auf die Palme. Aber dieses Mal hatte sie einen Trumpf in der Tasche.
    »Ich weiß, dass du mich für schlau hältst«, sagte sie gelassen. »Aber diesmal war es einfach eine ganz besonders nette SMS , die mich hierher gelockt hat. Sonst noch Fragen?«
    Luis grinste. »Cool, Mann. Auf den Mund gefallen ist deine Fake-Schwester nicht. In der SMS war auch das Versprechen zu einem kühlen Getränk enthalten. Ich nehme an, du trinkst kein Bier?«
    Julia lächelte. »Bingo!«
    Luis nickte. »Cola ist noch keine da, aber vielleicht hast du ja heute nach der Probe Zeit? Oder bist du schon wieder verabredet …«
    Julia spürte Olivers forschenden Blick. Schlagartig fiel ihr wieder ein, was er gestern über Luis und die anderen Jungs gesagt hatte.
    »Okay. Wann und wo?«
    »Rote Sonne? Da gibt es abgefahrene Drinks und einen coolen Barmann.«
    Julia lächelte. »Abgemacht. Schick mir eine SMS , dann fahre ich los.«
    Sie vermied es, Oliver dabei anzuschauen und ging wortlos an ihm vorbei zur Bühne. Meerie und die anderen Mädchen hatten sich um Ronnies Schlagzeug geschart und probierten es abwechselnd aus. Am geschicktesten war Lotte.
    Tom nickte anerkennend. »Ausbaufähig«, lobte er. »Vielleicht heuere ich dich mal an, wenn Ronnie wieder zu bekifft ist.« Er zwinkerte Julia zu.
    »Hei, Schwesterchen. Alles im grünen Bereich?« Er schnappte sich seinen Bass und schob ein gekonntes Solo ein. Die Mädchen klatschten begeistert.
    »Weiter geht’s, Jungs«, sprach er in das Mikro. »An den Song müssen wir noch mal ran.«
    Julia wartete, bis die Band sich wieder formiert hatte und erneut mit der Strophe loslegte. Oliver hatte zwar keinen weiteren Satz mit ihr gesprochen. Trotzdem kam es Julia so vor, als würde es ihm nicht passen, dass sie sich mit Luis verabredet hatte. Aber das geschah ihm recht und ging ihn eigentlich überhaupt nichts an.
    Am Garagentor holte Lotte sie ein. »Hey, Julia. Wollen wir mal wieder was zusammen machen? Ich reite nicht mehr so oft, macht keinen richtigen Spaß.«
    Spontan sagte Julia: »Komm doch auch in die Sonne heute Abend. Bestimmt tauchen auch die anderen Jungs aus der Band auf.«
    Lotte begann zu strahlen. »Super Idee. Du bist wirklich nett, Julia.« Sie umarmte Julia spontan und schwang sich auf ihr Fahrrad. »Gut. Dann bis später.« Sie fuhr klingelnd davon.
    Julia wunderte sich über sich selbst. Aber warum nicht. Zumindest war Lotte nicht so nervig wie die anderen Mädchen. Es war immer gut, einen Verbündeten an seiner Seite zu haben.
    Ihre Mutter war schon wieder im Garten, als Julia nach Hause kam. Diesmal zupfte sie Unkraut. Es wurde wieder ein warmer Tag, und ihr standen die Schweißperlen auf der Stirn.
    »Wo warst du so früh?«, fragte sie, als Julia von ihrem Fahrrad stieg.
    »Ich habe Lotte getroffen«, sagte Julia. Das war schließlich nicht gelogen. Aus irgendeinem Grund hatte sie

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