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Herzgespinst - Thriller

Herzgespinst - Thriller

Titel: Herzgespinst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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gibt’s auch nichts mehr zu trinken.«
    Schmollend folgte Meerie seiner Anweisung. »Also, was ist mit uns?«, fragte sie hartnäckig.
    Oliver antwortete nicht sofort. Stattdessen mixte er ihr einen exotischen Drink, garantiert alkoholfrei und servierte ihn ihr in einer halben Kokosnuss.
    »Babylove«, sagte er.
    »Hä?« Meerie kicherte. »Meinst du mich damit?«
    Oliver schüttelte lächelnd den Kopf. »Nee. So heißt der Longdrink. Passt zu dir. Geht aufs Haus.« Er steckte noch eine halbierte Erdbeere, die er vorher in Puderzucker geschwenkt hatte, mit einem Papierschirmchen an den Glasrand.
    »Und zu uns: vergiss es. Ich habe den Rest meines Lebens keine Zeit mehr, denn ich bin mit der Band voll eingedeckt.«
    Meerie stopfte sich enttäuscht die Erdbeere in den Mund und nuckelte an dem Strohhalm. »Schmeckt ja wie kalter Kinderpunsch«, maulte sie.
    Oliver grinste. »Na, dann ist doch alles super.«
    Er nahm ein überfülltes Tablett mit leer getrunkenen Gläsern an und begann sie unter fließendem Wasser abzuspülen. Seine Gedanken verirrten sich wieder und wieder zurück zu dem Treffen mit der Band. Er ließ den Wortlaut ihrer Unterhaltung an sich vorüberziehen und spürte haargenau dasselbe Kribbeln im Bauch, das er heute Mittag gehabt hatte. Er stellte sich vor, wie er mit den Jungs auf der Bühne stehen und abrocken würde und hörte bereits die schreienden Fans in seinem Kopf. Das alles war wirklich unfassbar cool.
    »Na, Chef. Alles klar?« Tom knallte eine Flasche Bier direkt vor ihm auf den Tresen.
    Oliver ließ vor Schreck fast ein Weizenglas auf den Steinboden fallen, bremste mit seinem Knie aber noch geschickt den Fall und rettete das Glas.
    »Trittst du auch im Zirkus auf?«, fragte Tom beeindruckt. »Bei uns kannst du in Zukunft mit Mikros jonglieren. Auch verschärft.« Er entdeckte Meerie, die ihn ganz fassungslos vor Freude, dass ihr Schwarm ausgerechnet in der Roten Sonne aufgetaucht war, anstarrte.
    »Babe«, rief Tom erfreut. »Wir beide kennen uns doch schon eine halbe Ewigkeit. Möchtest du was trinken?« Er nahm ihren Strohhalm und saugte den Rest aus ihrer Kokosnuss. »Wham! Das Zeug haut ja rein. Was ist das Giftiges?«
    Er musterte Meerie unverhohlen interessiert.
    »Babylove«, sagte Meerie verlegen. »Hat mir Olli ausgegeben.«
    Tom grinste vielsagend. »Ist ja super spendabel, unser gemeinsamer Freund.«
    Er gab Oliver einen Wink. »Rück mal was Anständiges rüber für das Babe, Mann. Dieses Kindergetränk ist ja peinlich.« Er blätterte in der Cocktailkarte herum. »Da hab ich schon das Richtige. Tommy’s Margarita. ’ne klare Sache. Magst du Tequila, Schatz?«
    Meerie nickte eifrig.
    Tom stieß ein zufriedenes Grunzen aus. »Perfekt. Zwei Margaritas, Chef«, orderte er.
    Oliver zögerte eine Sekunde. Dann sagte er ruhig: »Meerie hat genug Sprit intus. Für dich gerne. Mit gecrushtem Eis oder ohne?«
    Tom sah ihn überrascht an. »He, Mann. Du hast so deine Prinzipien, was? Okay, okay, das hier ist deine Bühne. Das respektiere ich.«
    Er wandte sich zu Meerie und sagte mit einem bedauernden Achselzucken.
    »Tja, sorry, Babe. Hast gehört, was der böse Onkel gesagt hast. Du bist schon abgefüllt. Aber wenn du Lust hast, können wir später auch so ein bisschen herumknutschen. Erst einmal brauche ich aber meinen Margarita.«
    Jetzt war Meerie ernsthaft sauer. Sie streckte Oliver den Mittelfinger entgegen und sagte »Fuck you«, bevor sie eingeschnappt auf der Tanzfläche verschwand.
    Tom sah ihr nach. »Du hast mir die Tour vermasselt, Alter«, sagte er gespielt beleidigt.
    Oliver grinste. »Die kommt wieder, glaub mir. Ich brauche den Job hier und kann es mir nicht leisten, dass sich die Girls ins Koma saufen.« Er reichte Tom den Margarita.
    »Schon verstanden«, winkte Tom ab. »Aber bei uns in der Band läuft es nach meinen Regeln, kapiert?«
    Oliver nickte. »Klar. Kein Ding.«
    Tom lächelte zufrieden. »Ich freu mich. Der Transporter mit unserem Equipment kommt morgen, dann können wir sofort mit dem Soundcheck loslegen. Den Probenraum haben wir bereits. War ’ne glatte Sache mit dem Vermieter.«
    Also hatte Julia recht gehabt. Für einen kurzen Moment war Oliver nämlich durch den Kopf gegangen, dass sie gelogen haben könnte. Warum auch immer.
    »Ja, ich weiß schon«, rutschte ihm raus. »Neubausiedlung. Hoffentlich machen die Nachbarn keinen Stress wegen der Lautstärke.«
    Tom guckte erstaunt. »Hat sich das hier so schnell rumgesprochen? Boah, ich finde solche

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