Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzgespinst - Thriller

Herzgespinst - Thriller

Titel: Herzgespinst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
Vom Netzwerk:
kommt Pocahontas«, sagte Tom plötzlich. »Die hat wirklich Haare bis zum Arsch. Der Hammer.«
    Shiva schwang ihre Hüften so gekonnt wie eine Tempeltänzerin. Als sie die Jungs entdeckte, kam sie näher und lächelte Oliver und Luis erfreut an.
    »Hallo, ihr zwei«, sagte sie.
    Sie sah Oliver aus ihren dunklen Mandelaugen herausfordernd an. »Und wie geht es dir? Hast du deinen heißen Kopf wieder abgekühlt?«
    Oliver konnte nicht verhindern, dass er rot wurde. »Klar«, antwortete er eilig. »Alles im grünen Bereich.« Er klopfte sich mit dem Fingerknöchel gegen die Stirn und kam sich sofort unglaublich blöd dabei vor.
    »Aha, und das ist wohl der Rest der Band«, stellte Shiva mit einem Blick auf Tom und Ronnie fest.
    Tom strahlte sie begeistert an. »Könnte man so sagen. Ich spiele Bass, Ronnie Schlagzeug. Hey, ich würde dich glatt auf einen Cocktail einladen, wenn die Bar schon offen wäre. Dieses Kaff hier hat eine geile Überraschung nach der anderen auf Lager. Bist du die Seiltänzerin der Truppe oder was?«
    Luis mischte sich unaufgefordert ein. »Puppenspielerin. Die Familie ist total bekannt. Mein Bruder hat bei denen ein Praktikum als Beleuchter gemacht.«
    Tom stieß einen bewundernden Pfiff aus. »Dann spielst du bestimmt immer die Prinzessin, die gerettet werden muss. Habt ihr auch Pocahontas im Programm?«
    Shiva schüttelte den Kopf. »Nee, leider nicht. Nur Märchen wie Schneewittchen und so. Für Urwald braucht man eine zu aufwändige Kulisse. Die Bühnenbilder bauen wir nämlich auch selber. Komm doch mal einfach vorbei.«
    Sie wandte sich Oliver zu. »Und – wann spielt ihr das nächste Mal?«
    »Am Samstag«, erwiderte Oliver eilig. »Ich hinterlege dir eine Karte, wie versprochen.«
    Tom grinste anzüglich. »Uhrzeit ist noch nicht raus. Wir müssen uns noch mit deinen Leuten absprechen, damit wir uns mit dem Auftritt nicht in die Quere kommen. Aber wenn du willst, kannst du Oliver schon heute Abend an der Bar treffen. Er shakt dir die coolsten Cocktails überhaupt.«
    Shiva sah Oliver erstaunt an. »Ich dachte, du singst.«
    »Ich kellnere sonst in der Roten Sonne«, erklärte er verlegen. »Die Strandbar gehört meinem Chef. Ich gehe ja noch zur Schule, aber nicht mehr lange. Ich muss endlich mit meinem Leben loslegen.«
    Shiva nickte. »Verstehe. Ich hatte auch keinen Bock mehr. Hier im Zirkus kann ich viel mehr lernen und verdiene mein eigenes Geld. Okay. Dann schaue ich nach der Vorstellung bei dir vorbei.«
    Sie hob zwei Finger zum Gruß und verschwand Richtung Zirkuswagen.
    »Boah, das gibt’s nicht«, regte sich Tom gespielt beleidigt auf. »Wieso sind die Weiber alle hinter dir her? Du tust doch gar nichts dafür.«
    Ronnie, der die ganze Zeit kein einziges Wort gesprochen hatte, grinste breit. »Das ist doch gerade der Trick, Alter, kapierst du das nicht?«, sagte er. »Oliver guckt bloß immer wie ein angeschossener Bock. Darauf stehen die Frauen nun mal.«
    Oliver schüttelte den Kopf. »Ihr spinnt doch. Habt ihr keine anderen Sorgen?«
    Er verzog sich eilig Richtung Bühne, um die Sache nicht länger diskutieren zu müssen. Er hatte sich doch nur mit Shiva unterhalten. Nicht mehr und nicht weniger. Darauf, dass sie abends an der Bar vorbeischauen wollte, freute er sich allerdings tatsächlich. Vielleicht konnte sie ihm noch einiges mehr über das Praktikum erzählen. Wäre super, wenn er das mit der Band unter einen Hut kriegen könnte.
    »Alter, ich würde mal gerne was wissen.« Luis war Oliver unbemerkt auf die Bühne gefolgt. »Was läuft jetzt eigentlich mit Julia ab?«
    Oliver sah ihn überrascht an. »Was meinst du? Du hast sie doch auch im Krankenhaus besucht, oder? Die Geschichte mit Fredo hat sie total umgehauen.«
    Ganz plötzlich schoss ihm ein völlig absurder Gedanke durch den Kopf.
    »Du hast Julia doch öfter von zu Hause abgeholt. Hast du ihren Kater gekannt?«
    Luis schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich, nur ein einziges Mal habe ich ihn gesehen. Da hatte er sich aber auf einen Baum verpisst. Witziges Vieh, meine Haare.«
    Oliver versuchte einen zwei Meter hohen Lautsprecher alleine zu bewegen.
    »Fass mal an«, bat er. Sie schoben den Lautsprecher stöhnend über die Bühne.
    »Fredo wurde mit einer Gitarrensaite erdrosselt«, sagte er knapp, als er wieder Luft hatte.
    Luis wurde kreidebleich. »Was?«, fragte er entsetzt. »Pervers.«
    Oliver nickte. »Finde ich allerdings auch.«
    Er sah Luis prüfend an. »Hat es dich geärgert, dass Julia dich

Weitere Kostenlose Bücher