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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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erfahren, der auf den Namen Viktor hörte.
    Plötzlich nahm der Ostdeutsche das Mobiltelefon herunter, kam wieder ins Gebäude und ging lächelnd auf Elena zu. Hatte er das Klicken gehört? Deutlich waren nun sein Bizeps und der enorme Brustkorb unter dem maßgeschneiderten Anzug zu sehen. » Mein Name ist nicht Viktor. «
    » Schon möglich. « Elena steckte ihr Handy in die Handtasche und beobachtete, wie sein Blick für einen Moment auf ihre Tasche fiel. Es war ihm also nicht entgangen.
    » Sie müssen mich mit jemandem verwechseln. « Sein preußischer Akzent klang hart. Vermutlich stammte er aus der Gegend von Rostock oder Wismar.
    » Sagte ich bereits. «
    » Oder etwa nicht? « , hakte er nach.
    » Bestimmt, ein Irrtum. Tut mir leid. « Im selben Moment hätte Elena sich vor Wut auf die Zunge beißen können, da sie immer noch mit dem Mann redete. Hau lieber ab von hier!
    Sein Lächeln war wie gemeißelt. » Sie sind attraktiv. Wie ist Ihr Name? «
    » Tatjana Romanova « , antwortete sie prompt.
    » Ein hübscher Name, Tatjana. Er passt zu Ihnen. Aus der Ukraine? Allerdings höre ich einen leichten polnischen Akzent in Ihrer Stimme. « Während er sprach, kam er näher.
    Instinktiv machte Elena einen Schritt zurück. Im gleichen Augenblick stürzte er zur Treppe. Sie machte kehrt und lief nach oben, aber mit den verdammten Stöckelschuhen, dem Blazer und der engen Hose konnte sie nicht so schnell laufen. Da packte er sie auch schon am Bein, und sie fiel der Länge nach hin.
    Im Reflex schrie sie » Feuer! « , wie sie es die Kinder in ihren Selbstverteidigungskursen lehrte. Aber Viktor war sogleich über ihr, presste ihr eine Hand auf den Mund und fasste mit der anderen in ihre Ledertasche.
    Elena versuchte, sich mit einem Hebel aus seinem Griff zu befreien, aber er war auf den Druckpunkten unempfindlich. Er durfte auf keinen Fall an ihr Handy gelangen … Sie öffnete den Mund, spürte seinen Finger und biss rücksichtslos zu. Obwohl sie sein Blut schmeckte, gab der Mistkerl auch jetzt keinen Ton von sich. Immerhin ließ er los. Aber bevor sie ein weiteres Mal » Feuer! « rufen konnte, schlug er mit der Faust nach ihrer Schläfe. Sie konnte den Kopf rechtzeitig zur Seite drehen, und der Hieb traf sie nur unter dem Auge. Sterne blitzten auf, aber ihr blieb keine Zeit zum Überlegen. Mit aller Kraft krallte sie ihre Fingernägel in sein Gesicht und trat ihm gleichzeitig mit dem Knie in den Unterleib, worauf er kurz zusammenzuckte.
    In ihrer Panik hatte sie vergessen, dass er ihr nicht mehr den Mund zuhielt. Sie schrie so laut, dass sich das Echo im Gebäude fortpflanzte. Erneut wollte er ihr ins Gesicht schlagen, doch diesmal tauchte sie unter dem Hieb weg. Seine Faust krachte gegen die Mauer. Bei dem Aufprall wurde Elena bewusst, dass ihr der Kerl mit seiner Pranke die Schläfe hätte zertrümmern können.
    Bevor er noch einmal ausholen konnte, sah sie, wie eine fremde Hand nach ihm griff. Ein Lagerarbeiter im blauen Overall stand über ihr. Während sie eine Stufe nach oben robbte, um sich in Sicherheit zu bringen, rangelte der Arbeiter mit dem Deutschen. Ihr Helfer kassierte einen Schlag an die Schläfe und taumelte gegen das Treppengeländer.
    Elena nutzte die Gelegenheit, um dem Deutschen ein weiteres Mal in den Unterleib zu treten. Diesmal kräftiger.
    Mehrere Stimmen waren im Treppenhaus zu hören.
    » So helfen Sie der Frau doch! « , kreischte eine ältere Dame.
    In diesem Moment machte der Ostdeutsche kehrt, lief nach unten und schlüpfte durch den Lieferantenausgang nach draußen.
    Dem Arbeiter stand der Schweiß auf der Stirn. » Wer zum Teufel war das? Der unglaubliche Hulk? «
    Elena griff nach ihrer Handtasche, auf deren einer Seite der Lederriemen gerissen war. » Keine Ahnung. « Sie zog sich am Geländer hoch. Ihre Knie zitterten. » Danke « , keuchte sie.
    Hastig durchwühlte sie die Tasche. Kugelschreiber, Kleenex und Pfefferspray purzelten heraus. Wenn sie die Glock nicht mitnahm, hatte sie zumindest immer das Spray dabei. Aber in einer Situation wie dieser war nicht daran zu denken gewesen, danach zu greifen. Nicht einmal ihre Jiu-Jitsu-Techniken hatten bei dem Kerl Wirkung gezeigt. Sie atmete erleichtert auf, als sie neben dem Timer das Handy sah.
    Der Arbeiter bot Elena an, sie zur nächsten Polizeiinspektion zu begleiten, wo sie Anzeige erstatten konnte, doch sie wehrte ab. » Danke, dass Sie mir geholfen haben. Es geht mir gut. «
    Sie stopfte sich die Bluse in die Hose, richtete

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