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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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falsch, denn er begann schon wieder von Elena zu reden. » Ich wollte dir nur sagen, dass die Sache mit deiner Frau ein Ausru… «
    » Lass es! « , unterbrach Gerink ihn. Er wusste genau, was Dino wollte. Sie hatten so viele gute Zeiten als Kollegen erlebt, aber er konnte nicht darüber sprechen. Noch nicht. Er wollte mit Elena darüber reden, aber mit niemand anders, schon gar nicht mit Dino. Obwohl dessen Geburtstagsfeier über eine Woche zurücklag, war Gerinks Erinnerung noch so frisch, als hätte er es erst vor wenigen Stunden erfahren. Er hatte die Sache noch nicht mal richtig realisiert, geschweige denn verarbeitet.
    » Du wirst es verstehen, wenn wir erst einmal darüber reden « , sagte Scatozza.
    » Ich will es aber nicht verstehen. «
    Sie schwiegen den Rest des Weges. Als sie das Hotel betraten, wusste Gerink, dass der Maresciallo gelogen hatte. Bei der Unterkunft handelte es sich nicht um ein Dreisternehotel, sondern um ein als Frühstückspension getarntes Stundenhotel, das nicht mal einen halben Stern verdient hätte.
    Ein unrasierter Fettklops in einem schmierigen Unterhemd, der sich beim Anblick von Scatozzas Kleidung mit einem breiten Grinsen als Giorgio Armani vorstellte, reichte ihnen den Schlüssel für ein Doppelzimmer. Daraufhin war Scatozza nicht mehr zu halten. Was immer in ihm brodelte, entlud sich. Er begann den Mann auf Italienisch zu beschimpfen, und sein Gebrüll war im ganzen Haus zu hören. Der Gastwirt sprang vom Stuhl hoch, und die beiden lieferten sich ein von wilden Gesten begleitetes Wortgefecht, sodass sogar Gerink begriff, worum es ging, obwohl er kein Wort verstand.
    Als die ersten Gäste die Türen aufrissen und ins Treppenhaus riefen, beruhigten sich die Gemüter wieder.
    » Was hat das jetzt gebracht? « , fragte Gerink.
    Scatozzas Blick sprach Bände. » Es sind Pfingstferien. Außerdem ist nächste Woche der 2. Juni, der Tag der Republik, ein Feiertag. Alle Hotelzimmer sind belegt. «
    » Abmarsch, dann suchen wir uns eben eine andere Unterkunft. «
    » Die Hotels sind alle ausgebucht « , sagte Scatozza. Er steckte den Schlüssel in die Hosentasche, griff nach den beiden Trolleys und wuchtete sie über die Treppe in den ersten Stock.
    Ein Fahrstuhl existierte natürlich nicht. Vermutlich gab es nicht einmal Strom in dem Gebäude.
    Eine Minute später standen sie vor einer Tür, die so verzogen im Rahmen hing, dass man durch den Spalt ins Zimmer blicken konnte. Scatozza öffnete sie. Sie standen nebeneinander im Korridor und glotzten in einen etwa zehn Quadratmeter großen Raum. Das Waschbecken war so klein, dass man nicht einmal die Hände unter den Wasserhahn quetschen konnte. Das Zimmer hatte zwar einen Balkon, der war aber nur etwa fünfzehn Zentimeter breit und ging auf den grauen Innenhof des Gebäudes. Außerdem stanken die Vorhänge nach Zigarettenrauch. Aber es hing noch ein anderer widerlicher Mief in dem Zimmer, als hätte ein Murmeltier in eine Ecke gekackt.
    » Ich bringe den Maresciallo um « , flüsterte Scatozza.
    Gerink sah sich im Zimmer um. Einige Kabel hingen lose aus dem Fernsehgerät und der Klimaanlage, die wie eine Kunststoffattrappe aus der Wand ragte. Wie er vermutet hatte – kein Strom. Das Bett war etwa eineinhalb Meter breit, und darauf lag bloß eine Decke. Er suchte nach einem zweiten Bett, fand aber keines. » Sollen wir etwa da schlafen? «
    Scatozza gab keine Antwort.
    Gerink hielt für einen Moment den Atem an. » Wenn wir wieder zurück sind, erinnere mich daran, dass ich Lisa Eisert eigenhändig erwürge. «
    Scatozzas Miene verfinsterte sich. » Falls ich sie nicht schon vorher umbringe. «
    Gerink riss als Erstes das Fenster auf. Dann öffnete er den Schrank, um den Inhalt seines Koffers darin zu verstauen. Doch als er die staubigen Holzbretter sah, drückte er die Tür wieder zu. Er beschloss, die nächsten drei Tage aus dem Koffer zu leben. Schließlich griff er nach der Akte der Carabinieri und setzte sich auf die linke Betthälfte. Seit Jahren war er es so gewohnt. Jedes Mal, wenn er mit Elena in den Urlaub fuhr und sie im Hotel übernachteten, legte er sich automatisch auf die linke und sie auf die rechte Seite.
    » Verzieh dich « , murrte Scatozza. » Ich schlafe auf dieser Seite! «
    Gerink funkelte ihn an. » Ich liege immer links. Suchst du Streit? «
    Scatozza musste den Blick in seinen Augen richtig gedeutet haben, denn er brummte irgendetwas und griff zum Handy.
    Was für ein Irrsinn, dachte Gerink. Wenn die Emotionen

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