Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
Vom Netzwerk:
Fußgängerzone. Touristen, Musiker und Pantomimen bevölkerten die Straßen.
    Elena wartete auf den Rückruf ihrer Schwester. Entweder würde Lisa ihr verraten, wer der Kerl war, oder das Foto löschen und ihr zornig an den Kopf werfen, dass das BKA nicht ihre private Ermittlungstruppe sei.
    Mittlerweile hatten sie alle Cracker gegessen. Gedankenverloren drehte Elena die leere Schüssel im Kreis. » Ich werde das Gefühl nicht los, dass dieser Viktor etwas mit dem Verschwinden Ihres Vaters zu tun hat. «
    Anscheinend wusste Monica nicht, was sie darauf sagen sollte. Elena wurde deutlicher. » Möglicherweise ist Ihr Vater nicht freiwillig von der Bildfläche verschwunden. «
    » Sie meinen, sein Brief ist eine Fälschung? «
    » Nein, es ist die Handschrift Ihres Vaters. Andernfalls hätten wir auf offiziellem Weg etwas unternehmen können. Was ich meine … « Elena rückte näher. » Vielleicht hat er sich nicht zurückgezogen, um zu trauern und den Tod seiner Frau zu verarbeiten, wie er behauptet hat, sondern … « Sie überlegte.
    » Ja? «
    » Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wurde er von Viktor bedroht beziehungsweise erpresst, woraufhin er an einen Ort flüchtete, den er aus Sicherheitsgründen nicht einmal Ihnen mitteilte. «
    » Oder? « , hakte Monica nach.
    » Er wurde entführt. «
    » Und jemand hat ihn gezwungen, diesen Brief zu schreiben? «
    » Richtig « , antwortete Elena. Genau genommen gab es noch eine dritte Möglichkeit, dachte sie: Sein Verschwinden war ein siebzehn Millionen Euro schwerer Marketingschwindel.
    » Auf der anderen Seite « , ergänzte sie, » belegen die Gutachten und Zertifikate, dass Isabellas Antlitz tatsächlich von Ihrem Vater stammt. Also war er im letzten Jahr nicht untätig, sonde rn ha t sich darum gekümmert, dass Sie finanziell versorgt sind. «
    » Geld ist mir nicht wichtig « , meinte Monica. » Ich habe immer noch nicht realisiert, wie viel das Gemälde eingebracht hat. Viel wichtiger ist mir, dass ich endlich meinen Vater finde. «
    Jetzt kam gleich wieder die Geschichte von Salvatore Del Vecchios Sternschnuppe, die ihr Elena nicht ganz abnahm … » Aus welchem Grund suchen Sie Ihren Vater eigentlich? « Elena ließ die Frage beiläufig klingen.
    » Sagte ich doch bereits – ich mache mir Sorgen um ihn. « Monicas Antwort klang etwas schnippisch.
    » Und was versprechen Sie sich davon, wenn wir ihn finden? «
    Sie zuckte mit den Achseln. » Er ist mein Vater; dann weiß ich wenigstens, dass es ihm gut geht. «
    So kam Elena nicht weiter. Sie wechselte das Thema. » Sie sagten, Ihr Vater habe immer auf einem eigens für ihn gezimmerten Keilrahmen mit speziellen Pinseln und besonderen Farben gearbeitet. «
    » Die er von einem Hersteller aus den Cinque Terre bezog. «
    » An der Rivieraküste? «
    Monica nickte.
    » Wir sollten einen genaueren Blick auf das Gemälde werfen. « Elena zog die Bieterliste aus der Tasche. Unter den vierundsiebzig Namen lautete keiner auf Viktor. Das wäre auch zu einfach gewesen. Die meisten registrierten Bieter waren Galeristen aus Österreich, Italien, Ungarn oder Tschechien. Ein polnischer wohnte sogar in ihrer Geburtsstadt Warschau. Drei kamen aus Hamburg, zwei aus München, doch keiner stammte aus der ehemaligen DDR . Hinter der Nummer fünf, die den Zuschlag für Del Vecchios Gemälde erhalten hatte, verbarg sich die Galerie Sandra Grimbaldi in Wien.
    Monica lugte neugierig über den Tisch. » Woher haben Sie diese Liste? «
    » Fragen Sie lieber nicht. « Elena wurde nicht schlau aus den Daten. » Ich dachte, an dieser Versteigerung seien hauptsächlich Millionäre oder private Kunstsammler interessiert. Woher haben die Galeristen bloß so viel Geld? «
    Monica schmunzelte. » Es sind fast nur Privatpersonen an derartigen Auktionen beteiligt. Doch wäre es unprofessionell, selbst in Erscheinung zu treten, daher beauftragen die meisten Käufer eine Galerie, die das Exponat für sie ersteigert. «
    » Diese Grimbaldi handelte im Auftrag von jemandem? «
    Monica nickte. » Bestimmt. «
    » Warum befindet sich kein einziger Antiquitätenhändler auf der Liste? «
    » Zum Glück « , seufzte Monica. » Das würde nämlich bedeuten, dass mein Vater bereits im fünfzehnten Jahrhundert verstorben wäre. «
    » Oh, entschuldigen Sie bitte. « Elena merkte gerade, dass sie von Kunst noch zu wenig Ahnung hatte. Aber das würde sich rasch ändern, wenn sie sich erst einmal in die Recherchen vertieft und wie ein Terrier in den Fall

Weitere Kostenlose Bücher