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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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ich.
    »Wenn ihrrr diese faszinierende Diiiskussion beendet abt, wärre es nett, wenn ihrrr eusch wiederr der aktuellen Aufgabäh zuwenden könntäht.« Sie kneift die Augen zusammen. »Und deux pages über vos familles, en français, pour lundi matin .«
    Wir nicken kleinlaut und ihre Absätze klackern davon. »Für lundi matin ? Was zum Teufel soll das heißen?«, zische ich Dave zu.
    Mademoiselle Guillotine antwortet, ohne sich umzudrehen. »Montagmorgen, Mademoiselle Oliphant.«
    Beim Mittagessen knalle ich mein Tablett auf den Tisch. Linsensuppe läuft über den Tellerrand und meine Pflaume kullert davon. St. Clair fängt sie auf. »Was ist dir denn über die Leber gelaufen?«
    »Französisch.«
    »Klappt’s nicht so gut?«
    »Nein.«
    Er legt die Pflaume lächelnd auf mein Tablett zurück. »Du kriegst den Bogen schon noch raus.«
    »Du hast gut reden, Monsieur Zweisprachig.«
    Sein Lächeln verschwindet. »Tut mir leid. Du hast recht, das war unfair. Das vergesse ich manchmal.«
    Ich rühre aggressiv in meinen Linsen herum. »Professeur Gillet sorgt ständig dafür, dass ich mir dumm vorkomme. Aber ich bin nicht dumm.«
    »Natürlich bist du das nicht. Kein Mensch kann jetzt schon von dir verlangen, dass du fließend Französisch sprichst. Es braucht immer Zeit, etwas zu lernen, vor allem eine Sprache.«
    »Ich bin es nur so leid, da rauszugehen«, ich zeige auf die Fenster, »und hilflos zu sein.«
    St. Clair ist überrascht über meine Äußerung. »Du bist doch nicht hilflos. Du gehst jeden Abend aus, oft sogar allein. Das sah bei deiner Ankunft noch ganz anders aus. Sei nicht so streng mit dir selbst.«
    »Hm.«
    »Hey.« Er rutscht näher. »Weißt du noch, was Professeur Cole gesagt hat, als sie darüber sprach, dass es in den USA so wenig übersetzte Romane gibt? Sie hat gesagt, es sei wichtig, dass wir uns fremden Kulturen, fremden Situationen aussetzen. Und genau das tust du. Du wagst dich nach draußen und streckst die Fühler aus. Du solltest stolz auf dich sein. Scheiß auf den Französischkurs, der kann dir doch am Arsch vorbeigehen.«
    Ich lächle über seine Fäkalsprache, die so gar nicht zu seiner sonst so britisch-distinguierten Ausdrucksweise passt. So viel zum Thema zweisprachig. »Ja, aber Professeur Cole hat über Bücher gesprochen, nicht über das wahre Leben. Das ist ein großer Unterschied.«
    »Ach ja? Und wie steht’s mit dem Kino? Redest nicht gerade du ständig davon, dass Filme das wahre Leben widerspiegeln? Oder war das eine andere berühmte Filmkritikerin, die ich kenne?«
    »Hör auf. Das ist was anderes.«
    St. Clair lacht, weil er weiß, dass er mich jetzt ertappt hat. »Siehst du? Du solltest weniger Zeit damit verbringen, dich um dein Französisch zu sorgen, und mehr damit …« Er verstummt. Irgendetwas hinter mir hat seine Aufmerksamkeit geweckt. Sein Gesicht drückt eine zunehmende Abneigung aus.
    Ich drehe mich um und sehe Dave, der hinter mir auf dem Boden der Mensa kniet. Mit geneigtem Kopf hält er theatralisch einen kleinen Teller vor mir in die Luft. »Erlaube mir, dich mit diesem Éclair ergebenst um Verzeihung zu bitten.«
    Meine Wangen glühen. »Was soll das?«
    Dave blickt auf und grinst. »Tut mir leid wegen der Strafarbeit. Das war meine Schuld.«
    Ich bin sprachlos. Als ich das Dessert nicht annehme, steht er auf und stellt es schwungvoll vor mir ab. Der ganze Saal starrt zu uns herüber. Dave schnappt sich einen Stuhl vom Tisch nebenan und zwängt sich zwischen St. Clair und mich.
    St. Clair kann es nicht fassen. »Mach’s dir ruhig bequem, David.«
    Dave hört gar nicht hin. Er taucht den Finger in die klebrige Schokoladenglasur und schleckt ihn ab. Ob er wohl saubere Hände hat? »Also. Heute Abend. Texas Chain Saw Massacre . Wenn ich dich nicht einladen darf, werde ich dir nie abnehmen, dass du keine Angst vor Horrorfilmen hast.«
    O nein. Dave lädt mich doch tatsächlich in St. Clairs Beisein ins Kino ein. St. Clair hasst Dave; ich weiß noch, dass er so etwas gesagt hat, bevor wir uns Es geschah in einer Nacht angesehen haben. »Äh … tut mir leid.« Ich flüchte mich in eine Ausrede. »Aber ich sehe ihn mir doch nicht an. Es ist was dazwischengekommen.«
    »Ach, komm. Nichts kann an einem Freitagabend so wichtig sein.« Er zwickt mich in den Arm und ich werfe St. Clair einen verzweifelten Blick zu.
    »Projektarbeit für Physik«, mischt er sich ein und starrt wütend Daves Hand an. »Ziemlich eilig. Viel zu tun. Wir sind Partner.«
    »Du

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