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Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch

Titel: Herzklopfen auf Französisch - Perkins, S: Herzklopfen auf Französisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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lässt sich erweichen, tadelt uns einen Moment lang leise und entlässt uns dann.
    Es ist tatsächlich wieder wie auf dem Père Lachaise. St. Clair stolziert förmlich.
    »Du kannst dir aber auch alles erlauben.«
    Er lacht, widerspricht aber nicht, weil er weiß, dass es stimmt. Seine Laune ändert sich in dem Moment, als die Treppe in Sicht kommt. Die Wendeltreppe, die zur Krypta hinunterführt, ist steil und schmal. Mein Ärger verwandelt sich in Sorge, als ich das Entsetzen in seinen Augen bemerke. Ich hatte seine Höhenangst ganz vergessen.
    »Weißt du … eigentlich will ich die Krypta gar nicht sehen«, sage ich.
    St. Clair wirft mir einen vorwurfsvollen Blick zu und ich bin still. Entschlossen hält er sich an der rauen Steinwand fest und steigt behutsam hinunter. Stufe für Stufe. Die Treppe ist nicht besonders lang, aber er kommt nur quälend langsam vorwärts. Schließlich sind wir unten und eine ungeduldige Touristenherde hinter uns stürmt an uns vorbei. Ich fange an, mich zu entschuldigen – es war dumm von mir, ihn hierher zu bringen –, aber er unterbricht mich einfach. »Sie ist größer, als ich dachte. Die Krypta.« Seine Stimme klingt angespannt und gehetzt. Er weicht meinem Blick aus.
    Er will von der peinlichen Situation ablenken. Okay. Ich spiele mit. »Weißt du«, antworte ich vorsichtig, »ich habe gerade jemanden sagen hören, dass die Krypta die gesamte Fläche unterhalb des Gebäudes bedeckt. Ich hab mir schon endlose Katakomben mit lauter Knochen vorgestellt, aber das hier ist gar nicht so schlimm.«
    »Immerhin keine Totenköpfe oder Oberschenkelknochen.« Ein aufgesetztes Lachen.
    Die Krypta ist sogar gut beleuchtet. Es ist eiskalt hier unten, aber auch sauber, karg und hell. Nicht wie in einem Kerker. Aber St. Clair ist immer noch aufgewühlt und verlegen. Ich stürme auf eine Statue zu. »Hey, sieh mal! Soll das Voltaire sein?«
    Wir ziehen weiter durch die Gänge. Ich bin überrascht, wie kahl alles ist. Es gibt noch viele freie Räume, Platz für zukünftige Gräber. Nachdem wir uns eine Weile umgesehen haben, entspannt sich St. Clair wieder. Wir reden über Kleinigkeiten wie den Analysistest letzte Woche oder die komische Lederjacke, die Steve Carver neuerdings trägt. Wir haben uns seit Wochen nicht mehr so normal unterhalten. Fast fühlt es sich an wie … früher. Bis wir hinter uns eine krächzende amerikanische Stimme hören.
    »Geh bloß nicht hinter dem da. Sonst sitzen wir noch den ganzen Tag hier fest.«
    St. Clair spannt sich an.
    »Wenn er solche Angst vor ein paar Stufen hat, hätte er lieber zu Hause bleiben sollen.«
    Ich will mich umdrehen, aber St. Clair hält mich am Arm fest. »Tu’s nicht. Er ist es nicht wert.« Er führt mich in den nächsten Gang, und ich versuche, einen in die Wand gemeißelten Namen zu entziffern, aber ich bin so wütend, dass ich Punkte sehe. St. Clair ist stocksteif. Ich muss etwas tun.
    Ich schaue mit zusammengekniffenen Augen auf den Namen, bis er scharf wird. »Emily Zola. Das ist erst die zweite Frau, die ich hier unten sehe. Wie kommt das?«
    Bevor St. Clair antworten kann, sagt die krächzende Stimme: »Es heißt Émile .« Wir drehen uns um und stehen vor einem selbstgefälligen Typen in einem Euro-Disney-Sweatshirt. »Émile Zola ist ein Mann .«
    Meine Wangen glühen. Ich greife nach St. Clairs Arm, um uns erneut von dem Kerl wegzuziehen, aber St. Clair baut sich bereits vor ihm auf. »Émile Zola war ein Mann«, verbessert er. »Und Sie sind ein Arschloch. Warum kümmern Sie sich nicht um Ihren eigenen Scheiß und lassen sie in Ruhe?«
    Lassen sie in Ruhe Ruhe Ruhe! Sein Gebrüll hallt durch die ganze Krypta. Euro Disney weicht vor Schreck zurück und stößt dabei gegen seine Frau, die aufjault. Alle anderen starren uns mit offenem Mund an. St. Clair packt meine Hand und zerrt mich zur Treppe. Ich bin nervös, so sehr fürchte ich mich davor, was als Nächstes passieren wird. Der Adrenalinschub bringt ihn einen ganzen Absatz hoch, doch dann ist es, als würde sein Körper kapieren, was los ist. Er bleibt abrupt stehen und schwankt gefährlich nach hinten.
    Ich stütze ihn. »Ich bin da.«
    Er zerquetscht mir fast die Hand. Behutsam führe ich ihn nach oben, bis wir wieder bei den Kuppeln, Säulen und Bögen in der großzügigen Halle der Hauptebene sind. St. Clair lässt mich los und sinkt auf die nächstbeste Bank. Er neigt den Kopf, als müsste er sich übergeben. Ich warte darauf, dass er etwas sagt.
    Er bleibt

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