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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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»Hunt ist übrigens gerade dabei, es deiner Tussi zu besorgen.«
    Grölend zollten die anderen ihm Beifall. Jake ließ sich nichts anmerken, obwohl sein Herz ein wildes Stakkato in seiner Brust hämmerte. Adrenalin schoss durch seine Adern. Vergessen war der Vorsatz, niemals mehr die Fäuste zu benutzen. Mit einem wilden Schrei stürzte er sich auf Snake, verpasste ihm einen heftigen Kinnhaken.
    Snake taumelte und stürzte zu Boden. Regungslos blieb er im Staub liegen. Ein Raunen ging durch die Gruppe. Keiner wagte es jedoch, sich einzumischen. Gebannt starrten sie auf die beiden Kampfhähne, begierig zu sehen, was als Nächstes passieren würde.
    Mit einem tiefen Gefühl der Befriedigung rieb Jake sich über die schmerzenden Knöchel. Es hatte verflucht gut getan, dem Hohlkopf eins auf die Nase zu geben. »Bloody Idiot«, zischte er. Verdammt, der Schlag hatte gesessen! Am liebsten würde er weiter auf den Blödmann eindreschen, immer und immer wieder, bis diesem Hören und Sehen verging und er ausspuckte, wo Hunt und Nele waren. Er hatte es wahrlich verdient.
    Er platzte schier vor angestauter Wut. Es wäre ein Leichtes, Snake fertigzumachen. Leicht, aber unklug. Er brauchte Informationen. »Rück endlich raus mit der Sprache.« Mit der Spitze seines Turnschuhs versetzte er Snake einen Tritt in die Seite. »Wo ist Hunt? Wo ist Nele?«
    Snake stöhnte leise auf und krümmte sich. Seine Augenlider flatterten. Als Jake schon dachte, er würde nicht mehr aufstehen, rappelte er sich schwerfällig hoch. Schwankend blieb er stehen, betastete seine Kinnpartie. Mit dem Handrücken wischte er Blut von seiner aufgeplatzten Lippe. Schließlich sah er Jake an. Sein Brustkorb hob und senkte sich in schnellen Zügen, während er Jake eiskalt musterte.
    »Das wirst du bereuen, Arschloch.« Er machte eine winzige Handbewegung. »Macht dieses Schwein fertig, Leute!«
    Bevor Jake realisierte, was geschah, schoss eine Faust auf ihn zu. Sie traf ihn in der Magengrube. Eine andere zielte auf sein Gesicht. Glühender, schneidender Schmerz schnitt durch seinen linken Wangenknochen. Tausende glitzernde Sternchen explodierten vor seinen Augen. Instinktiv hob er eine Hand zum Gesicht, doch ein harter Tritt ans rechte Schienbein stoppte ihn in der Bewegung. Ein brutaler Stoß in den verlängerten Rücken katapultierte ihn ein Stück nach vorn.
    »Nimm das, du Ratte!«
    »Hast du davon, Blödmann!«
    Jake holte aus, um dem Kerl, der vor ihm stand, das Gesicht zu polieren. Er hatte jedoch große Mühe, das Gleichgewicht zu bewahren, schwankte, als ginge er auf Schiffsbohlen. Er rammte seine Faust in die Luft.
    Der andere lachte gehässig. »Wohl nicht genügend Zielwasser getrunken, was?«
    Jake schwindelte es, er fühlte Übelkeit aufsteigen. Verflucht, diese Typen waren nicht kleinlich. Wenn sie einmal angefangen hatten, waren sie nicht mehr zu bremsen. Er hatte keine Chance. Nicht gegen alle zusammen.
    Als er blinzelnd seine Lider öffnete, traf ihn erneut ein Hieb, diesmal ins Genick. Der Schlag raubte ihm den Atem. Er hatte das Gefühl, sein Kopf würde explodieren. Während er nach Luft schnappte, gaben seine Beine nach. Er ging in die Knie.
    »Merk’s dir ein für alle Mal, Nong«, fauchte Snake. »Dieses Gelände ist für dich tabu. Lass dich hier nie wieder blicken. Das nächste Mal kommst du nicht so billig davon.« Er versetzte Jake einen Fußtritt in den Hintern, der ihn mit dem Gesicht voran in den Schmutz kippen ließ.
    »Hättest dich besser von uns ferngehalten, Stevens«, hörte Jake Dylans näselnde Stimme durch den Nebel seines Bewusstseins, bevor er endgültig zusammenbrach.
     
    Als er im Staub auf dem harten Asphalt langsam wieder zu sich kam und das Blut von seinem Mundwinkel rann, schwirrte nur ein Name durch seinen Kopf.
    Nele.
    Er hätte besser weiter nach ihr gesucht, als sich auf eine Prügelei mit diesen schrecklichen Typen einzulassen. Was hatte ihn dazu gebracht, sich erneut mit dieser Bande abzugeben? Warum war er so versessen darauf gewesen, sich zu prügeln? Hatte er aus der Vergangenheit nichts gelernt?
    Eine fette dunkelgraue Ratte schlich schnuppernd um einen der Müllcontainer. Misstrauisch beäugte sie die auf dem Boden liegende Gestalt. Während Jake seinerseits das Tier fixierte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es war die schreckliche Angst um Nele, die ihn in alte Muster verfallen ließ. Mit messerscharfer Gewissheit wurde ihm klar: Wenn Hunt ihr etwas antun sollte, würde er ihn kaltmachen.

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