Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
Vom Netzwerk:
willst auf die Polizeistation?«
    »Ich möchte wissen, ob er uns helfen kann. Schließlich können wir nicht ausschließen, dass Nele entführt worden ist.«
    Sämtliche Farbe wich aus Mums Gesicht. »Nicht auszudenken, wenn …« Sie sprach nicht weiter. Plötzlich wirkte sie um Jahre gealtert.
     
    »Emma Buckley.«
    »Gott sei Dank, du bist noch wach! Em, hast du Nachricht von Nele?« Tara saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und bearbeitete ihren Zeigefingernagel mit den Zähnen. Bitte, ich werde nie wieder etwas Schlechtes über Nele denken oder sagen. Nie mehr werde ich versuchen, jemandem einen Mann auszuspannen … wenn wir nur endlich erfahren, wo Nele ist!
    »Ist sie immer noch nicht daheim? Shit! Ich dachte, ihr habt nur nicht angerufen, weil es so spät … so früh ist.«
    »Nein.« Taras Puls beschleunigte sich.
    »Bei mir hat sie sich nicht mehr gemeldet. Ich habe ihr unzählige SMS geschickt, aber es kam nichts zurück. Sie geht nicht an ihr Handy.«
    »Emma«, flüsterte Tara. »Wenn Nele etwas zugestoßen ist …« Der Gedanke war so furchtbar, dass sie ihn nicht weiterspinnen konnte. Schuldgefühle, Angst und ein schlechtes Gewissen verursachten ihr ein schrecklich flaues Gefühl in der Magengrube. Einen flüchtigen Moment dachte sie, sie müsste sich übergeben. Am anderen Ende der Leitung blieb es still. »Emma?«
    »Ihr wird schon nichts passiert sein«, entgegnete die Freundin schließlich lahm.
    »Was sollen wir bloß tun? Wild drauflosrennen bringt ja auch nichts …« Sie ließ sich nach hinten auf die Decke fallen. »Ich bin so eine dumme Kuh. Hätte ich nur nicht diese blöde Nachricht verschickt!«
    »Das bringt uns nicht weiter«, stellte Emma trocken fest. »Auch wenn es echt beknackt von dir war, was du da abgezogen hast.« Sie schwieg kurz. »Hast du von Jake gehört?«
    Jake. Ein schmerzliches Ziehen fuhr durch ihre Brust. Tara schloss die Augen. »Nein. Seitdem er mich zu Hause abgesetzt hat, nicht mehr.« Sie erinnerte sich an den kühlen Blick, mit dem er sie bedacht hatte, bevor er davongeprescht war. Er würde ihr niemals verzeihen, wenn Nele nicht unversehrt nach Hause kam. Von Mum und Gordon ganz zu schweigen. Die Situation war einfach entsetzlich. »Emma?« Ihre Stimme zitterte. »Was, wenn Nele nicht mehr nach Hause kommt?«
     
    *
     
    Herzhaftes Niesen ließ Nele zusammenzucken.
    »Sorry. Hab ich dich beim Schönheitsschlaf gestört?« Chris’ Augen funkelten spöttisch, als er mit dem Handrücken unter seiner Nase entlangwischte.
    Igitt, wo ist der charmante, smarte Typ geblieben, den ich einmal in ihm gesehen habe? Wohin ist der nette junge Mann verschwunden, der mir vor wenigen Augenblicken noch mit einem Lächeln ein Taschentuch angeboten hat? Sie fühlte sich in seiner Gegenwart äußerst unwohl und war heilfroh, wenn sie gleich aussteigen konnte. Der beißend säuerliche Geruch im Wageninneren verursachte ihr eine leichte Übelkeit. Warum waren die Fenster eigentlich geschlossen?
    Sie sah nach draußen. Setzte sich aufrecht. Spähte erneut durch die Windschutzscheibe. »Sag mal, hätten wir nicht rechts abbiegen müssen?«
    Chris antwortete nicht. Sein Blick blieb starr auf die Straße geheftet.
    »Chris?«
    »Schieb keine Panik«, entgegnete er, geräuschvoll die Nase hochziehend. »Ich weiß, was ich tue.«
    Sein ruppiger Ton überraschte sie schon nicht mehr. Jetzt zeigte Chris Hunt sein wahres Ich. Sie presste die Lippen aufeinander und bemühte sich, das immer stärker werdende Gefühl der Beklemmung abzuschütteln. Gut, vielleicht gab es einen anderen Weg. Schließlich kannte Chris als Einheimischer die Straßen von Victor Harbor mit Sicherheit besser. Sie überquerten die Brücke, die über den Inman Valley River führte. Still im Mondlicht glitzernd ruhte der Fluss in seinem Bett. Als sie anschließend die Highschool passierten, fand Nele ihre Vermutung bestätigt, dass Chris einen Umweg fuhr. Schließlich entfernten sie sich immer mehr von der Innenstadt. Er fädelte den Pick-up auf der Inman Valley Road nach Norden ein und ihre Handflächen fingen an zu schwitzen. Ihr Herz klopfte in einem unruhigen, schnellen Rhythmus gegen ihre Rippen. »Chris, bist du wirklich sicher, dass wir richtig sind?«
    Langsam wandte er den Kopf. Sein Mund verzerrte sich zu einem kalten Lächeln. »Ob ich mir sicher bin?«, entgegnete er mit gefährlich sanfter Stimme. »Darauf kannst du wetten.« Er lachte. Es war ein dunkles, tiefes Lachen, bei dem ihr das Blut in den

Weitere Kostenlose Bücher