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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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dunkelhaarige Freundin, mit offenem Mund genüsslich Kaugummi kauend, tippte mit spitzem Finger auf Neles Buch.
    »Na, dann pass schön auf im Unterricht«, zischte Sandy. Sie rückte näher. »Glaub nicht, dass mir entgangen ist, wie du ihn angeschmachtet hast. Vergiss es. Halt dich fern von Jake Stevens.« Sandy trat zurück, wobei sie mit zuckersüßem Lächeln einen unsichtbaren Fussel von Neles Poloshirt entfernte. »Sieh es als gut gemeinten Rat.« Sie zwinkerte ihren Freundinnen zu. »Lasst uns gehen. Ich denke, die Botschaft ist angekommen.« Sie hakte sich bei den anderen beiden unter und zog lachend davon.
    Es dauerte eine Weile, bis Nele es schaffte, ihre erstarrten Glieder zum Weitergehen zu bewegen. Dann aber flog sie beinahe über die langen Flure.
    »Hey Nele, warte!«
    Nele drehte sich um und sah Emma im Laufschritt auf sich zukommen. Obwohl ihr nicht danach zumute war, rang sie sich ein Lächeln ab. »Hey Em.«
    Emma wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn, auf der kleine Schweißtröpfchen glitzerten. Forschend blickte sie ihr ins Gesicht. »Was ist los mit dir? Bist du einem Geist begegnet? Du bist ein wenig blass um die Nase.«
    Nele stieß einen Seufzer aus. »Ich hatte eben eine unerfreuliche Begegnung mit dieser Sandy. Sie hat mir gedroht. Ich soll die Finger von Jake lassen. Dämliche Pute.« Sie verzog den Mund. »Das Blöde ist, dass mir in dem entsprechenden Moment nichts Passendes einfiel, was ich ihr an den Kopf hätte schleudern können. Stattdessen stand ich da wie ein begossener Pudel.«
    Emma legte einen Arm um ihre Schultern. »Mach dir nichts draus. Sandy nimmt sich viel zu wichtig. Denkt, sie wäre was Besonderes.«
    Nele musste noch einmal nachfragen. Nur um ganz sicher zu gehen. »Sie ist nicht mehr mit Jake zusammen, oder?«
    »Soweit ich weiß, seit ein paar Wochen nicht mehr.«
    Tara hatte recht gehabt. »Warum führt sie sich dann so auf?«
    »Vielleicht denkt sie, er kommt zu ihr zurück«, vermutete Emma. »Aber was ich eigentlich von dir wollte … Wir sollten uns auf der Liste eintragen. Sie hängt vorn im Eingangsbereich.«
    »Liste?«
    »Für das Vorsprechen, Dummerchen.« Emma grinste. »Erinnerst du dich?«
    Der Theaterklub! Natürlich. Nein, sie hatte es nicht vergessen. Ihr war nur nicht klar gewesen, dass man sich anmelden musste. Sie wollte unbedingt hin. Auch wenn sie bereits jetzt ein flaues Gefühl im Magen verspürte. Aber es wäre zumindest eine Chance, Jake wieder zu begegnen. Die würde sie sich nicht entgehen lassen. »Klar.« Sie erwiderte Emmas Lächeln. Plötzlich war jeglicher Ärger verflogen. In Emmas Anwesenheit konnte man nicht anders, als gut gelaunt zu sein. Sollte doch diese blöde Sandy reden, was sie wollte. Nele beschloss, sie in Zukunft zu ignorieren.
     
    Das neue Gebäude des Art und Drama Centers war vor Kurzem erst eröffnet worden. In dem hellen, lichtdurchfluteten Neubau roch es noch immer ein wenig nach Farbe und frisch verlegtem Parkettboden. Stimmengewirr und Musikfetzen wehten durch die großzügige Eingangshalle.
    »Warte.« Nele blieb wie angewurzelt stehen und griff nach Emmas Arm. »Ich kann das nicht.«
    Emma zog sie unbeirrt auf die Flügeltür zu, die ins Auditorium führte. »Du kannst«, entgegnete sie ungerührt, wobei sie schwungvoll einen Flügel öffnete und Nele in den Saal schob. Es herrschte ein reges Kommen und Gehen, Stuhlrücken und Geraune. Vor der Bühne stimmten sich Schüler mit ihren Musikinstrumenten ein.
    Nele spürte das Hämmern ihres Herzens, als sie hinter Emma den Gang entlangging. »O Mann«, gestand sie Emmas breitem Rücken, »ich bin so nervös wie eine langschwänzige Katze in einem Raum voller Schaukelstühle.«
    Emma brach in Gelächter aus und drehte sich um. »Holy cow! Jetzt versuch mal nicht, australischer als die Australier zu sein.« Sie lachte so sehr, dass Tränen in ihren Augen schimmerten.
    »Taras Dad hat so etwas mal gesagt«, verteidigte sich Nele. »Ich wollte lediglich ausdrücken, wie mir zumute ist.« Verstohlen wischte sie ihre feuchten Handflächen an dem glatten Baumwollstoff ihres blaukarierten Schulrocks ab.
    »Schon klar.«
    Während sie sich durch die Menge schoben, erspähte Nele zwei, drei bekannte Gesichter. Ein markanter Blondschopf stach ihr ins Auge. Sie stöhnte leise auf. Sandy. Was machte die denn hier? Einem ersten Impuls folgend, wollte Nele auf dem Absatz kehrtmachen. Sie verspürte keinerlei Lust, Jakes Exfreundin zu begegnen. Zu allem Übel drehte

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