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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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gegangen? Stimmt etwas nicht? Du bist ja noch nicht einmal umgezogen.«
    »Warum mischst du dich ein?«
    Tara setzte sich auf, strich eine Locke von der Stirn. Der Hauch einer dunklen Ahnung streifte sie. »Von was in aller Welt sprichst du?«
    Nele trat einen Schritt näher und stemmte die Hände in die schmalen Hüften. »Warum verabredest du dich hinter meinem Rücken mit Jake? Hast du mich nicht vor ihm gewarnt und mir gesagt, ich solle besser die Finger von ihm lassen? Warst du nicht der Meinung, ich müsse aufpassen, weil er ein Womanizer, ein Frauenheld sei?« Neles sonst so sanfte Augen schossen Giftpfeile in ihre Richtung. »Er ist nicht das, was er vorgibt zu sein«, äffte sie Tara nach. Sie schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, was du plötzlich von ihm willst, wenn du doch so wenig von ihm zu halten scheinst. Oder bist du am Ende doch eifersüchtig?«
    Tara stand auf. Sie bewegte sich wie in Zeitlupe, während sich in ihrem Kopf die Gedanken überschlugen. Nele schien stinksauer zu sein. So hatte sie die Gastschwester noch nie erlebt. In einer scheinbar hilflosen Geste hob sie die Hände. »Ich habe doch mitbekommen, dass du hoffst, Jake näher kennenzulernen. Deshalb habe ich mir gedacht, ich könnte etwas in die Wege leiten, damit ihr ein wenig Zeit miteinander verbringen könnt.«
    Nele legte den Kopf schief. »Das ist doch totaler Blödsinn.«
    »Nein, wirklich. Du wolltest doch selbst entscheiden, also dachte ich, ich lass dich auch entscheiden.«
    »Wirklich?«
    Das war einfach. Hatte sie den Köder so schnell geschluckt?
    »Wieso zu dritt? Warum kommst du mit?« Nele blieb misstrauisch. Es hätte Tara auch gewundert. Nele war zwar naiv, aber nicht dumm.
    Sie ging auf sie zu, griff nach einer ihrer Hände. »Ich traue ihm nicht, Nele. Du musst vorsichtig sein, du kennst ihn nicht.«
    Nele befreite sich aus ihrem Griff. »Aber du kennst ihn, ja?«
    »Ich hab dir doch erzählt, dass wir Jugendfreunde waren. Da gibt es Dinge in Jakes Leben …« Tara brach ab, schwieg bedeutungsvoll.
    »Schon wieder bevormundest du mich. Lass mich allein herausfinden, was für ein Mensch er ist. Ich fälle gern mein eigenes Urteil.« Nele funkelte Tara an. »Es ist meine Sache, mit wem ich mich treffe, hörst du? Du bist nicht meine Mutter. Und auch nicht mein Anstandswauwau!«
    Tara schluckte. Sie musste vorsichtig sein. Sie senkte ihre Lider. »Ich wollte dich beschützen.«
    »Das Thema hatten wir bereits.« Nele klang wütend. Und genervt.
    »Es tut mir leid. Ich gelobe Besserung. Das war das letzte Mal. Versprochen.« Tara wagte einen vorsichtigen Blick, um zu sehen, wie ihre vorgetäuschte Reue bei Nele ankam.
    Sie musterten sich schweigend, bis Nele sich auf die Couchlehne sinken ließ. »Ich finde es lieb von dir, wie du dich um mich kümmerst. Aber das …«, sie seufzte auf, »ist einfach zu viel des Guten, verstehst du?«
    Tara setzte sich neben sie. Sie spürte, dass Nele weich wurde und begann, sich zu entspannen. »Klar verstehe ich das. Aber weißt du, du bist wie eine Schwester für mich. Ich fühle mich verantwortlich. Auch weil du so weit weg von zu Hause bist. Aber«, fügte sie schnell hinzu, als Nele erneut protestieren wollte, »ich verspreche hiermit hoch und heilig, dass ich mich nicht mehr einmischen werde. Ich lasse dich in Zukunft deine eigenen Erfahrungen machen.«
    »Okay.« Ein kleines Lächeln huschte um Neles Mund. »Und was ist mit dem Ausflug nach Urimbirra?«
    »Wir verbringen einfach einen schönen Nachmittag miteinander. In Ordnung? Du wirst sehen«, Tara stupste Nele in die Seite, »wir werden jede Menge Spaß haben!«

Kapitel 9
    Wolken am Horizont
     
     
     
    D er Samstag startete kühl. Als Jake sie mit einem roten Kombi abholte, nieselte es. Verwundert stellte Nele fest, dass Jake sein Surfbrett auf dem Autodach festgeschnallt hatte. Sie wechselte einen Blick mit Tara.
    »Planst du, im Park auf dem Teich zu surfen?«, fragte Tara ihn belustigt, »oder rechnest du mit stärkeren Regenfällen?«
    Jake lachte. »Ich hab tatsächlich vor, später noch an den Strand zu fahren. Bin mit Luke verabredet.«
    »Bei dem Wetter?« Nele sah in den wolkenverhangenen, bleigrauen Himmel hinauf.
    »Einmal ein Surfer, immer ein Surfer«, neckte Tara und nahm wie selbstverständlich neben Jake auf dem Beifahrersitz Platz.
    Nele kroch nach hinten auf die zerschlissene Rückbank, die mit zerknülltem Kaugummipapier und Kekskrümeln dekoriert war.
    »’Tschuldigung für die Unordnung«,

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