Herzklopfen - Down Under (German Edition)
Herzschlag beschleunigte sich, als er die Arme ausstreckte und ihre Finger berührte. In ihrem Bauch fing es an zu kribbeln.
»Immer schön der Reihe nach.« In seinen Augen blitzte etwas auf. Er nahm ihr das Board aus den Händen.
Nele wurde knallrot.
»Beginnen wir erst einmal mit der Theorie«, schlug er vor, während er sich offensichtlich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. »Achte darauf, dass du dein Brett niemals vor dir trägst, damit es dir bei einer kräftigen Welle nicht entgegenschlägt.« Er griff nach ihrem rechten Handgelenk, hob ihren Arm wie den einer Puppe, und schob ihr das Board unter.
»Finne nach innen, Brettnase in Gehrichtung. Und das Brett immer parallel zu dir halten. Verstanden?«
Sie nickte gehorsam. Seine Lippen. Sie sahen weich und sinnlich aus. Sicher küsste er einzigartig. Sie konnte nicht aufhören, auf seinen Mund zu starren.
»Gut.« Jake nahm sein Brett auf. Erneut taxierte er Nele. »Ein Badeanzug?«
Mit der freien Hand nestelte sie am Träger. »Warum nicht?«
Jakes Mundwinkel zuckten. »Ich hab schon lange keine Frau mehr im Badeanzug gesehen. Hier tragen alle Bikinis. Oder Wetsuits.« Er legte den Kopf schief. »Ist das ein deutsches Ding?«
»Es ist ein Nele-Ding«, schoss es aus ihr hinaus. Sie überraschte sich selbst damit. Herausfordernd reckte sie das Kinn. »Hast du ein Problem damit?«
Er lachte. »Okay. Gut gekontert.« Er machte eine Kopfbewegung. »Komm. Zeit, das Surfen zu lernen.«
Ein wenig widerstrebend folgte sie ihm. Dort, wo das Wasser am trockenen Sand des Strandes züngelte, blieb er stehen.
»Auf der Rückseite deines Boards ist eine Leine angebracht.« Nele drehte ihr Brett um. »Dieses Band befestigst du um deinen Knöchel, wenn du ins Wasser gehst. Du willst ja schließlich deinem Brett nicht hinterherjagen müssen, wenn du es verlierst. Außerdem könnte es anderen Surfern zum Verhängnis werden, wenn es unkontrolliert durch das Wasser schießt.«
»Warum hast du keins?«
»Ich surfe lieber ohne. Für Anfänger ist es einfach eine Frage der Sicherheit.«
»Verstehe.« Etwas hilflos sah sie ihn an. »Soll ich es gleich festmachen?«
»Nein. Wir machen erst ein paar Trockenübungen, bevor wir uns in die Fluten stürzen.« Er legte sein Brett in den Sand.
Trockenübungen? Na prima. Verstohlen sah sie sich um. Ein paar Jugendliche lagerten einige Meter entfernt im Schatten hoher Weidenakazien. Der Wind trug den Klang von Musik und gelegentliches helles Gelächter herüber. Nele hoffte, dass sie nicht in die Victor Harbor High gingen, sonst wüsste am Montag die ganze Schule über ihre sicher peinlichen Surfversuche Bescheid.
»Leg dich hin.«
»Was?«
»Leg dich hin«, wiederholte Jake geduldig. »Direkt auf dein Board.«
»Okay.« Er kniete sich dicht neben sie, als sie lag. Sie konnte die Hitze förmlich spüren, die von seinem Körper ausstrahlte.
»Wichtig ist, dass du beim Paddeln möglichst viel Antrieb bekommst«, meinte Jake, nachdem er ihr die optimale Position auf dem Brett erklärt hatte. »Arbeite mit Armen und Händen, kräftige Kraulbewegungen …« Er zeigte es ihr. »Wir werden das gleich im Wasser üben.« Kritisch musterte er ihre Anstrengungen. »Jetzt lass uns mal das Aufstehen probieren. Streck die Arme aus, drück dich hoch, dann ziehst du die Knie an dich ran und springst auf die Füße.«
Es sah so leicht aus, als er es vormachte. Sie war sich ihrer glühenden Wangen bewusst, während sie seinen Anweisungen folgte. Es strengte sie ziemlich an. Am liebsten wäre sie vor Scham in irgendein tiefes Loch versunken.
»Nicht aufrecht stehen, bleib ein bisschen gekrümmt«, riet Jake. »Versuche, dein Gewicht zur Mitte des Bretts hin zu verlagern.« Er legte seine Fingerspitzen an ihre Taille. Mit leichtem Druck zog er sie sanft nach vorn. Dort, wo er sie durch den dünnen Stoff ihres Badeanzugs berührte, fühlte sie das Blut unter ihrer Haut pulsieren. Ihr schwindelte. Kam das von der Sonneneinstrahlung oder dem zarten Griff seiner Hände?
»Genauso, prima!«
Nachdem sie die Übung ein paar Mal ausgeführt hatte, blieb Nele mit hämmerndem Herzen auf ihrem Board sitzen. Sie kam sich wie ein zwölfjähriges Mädchen vor, ungelenk und ungeschickt, das vor den Augen ihres Schwarms bestehen musste. »War’s das?« Ihre Stimme klang ein bisschen dünn.
Jake, der sehr entspannt aussah, strich sich grinsend eine dunkle Locke aus der Stirn. »Jetzt verlegen wir unsere Übungsstunde ins kühle Nass. Komm, lass dich
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