Herzklopfen - Down Under (German Edition)
geschnitten, um seine Fantasie anzuregen. Übermütig warf er ein Kissen nach ihr.
Ihre Augen funkelten auf. Sie legte den Kopf schief und fixierte ihn streng. »Was soll das werden, bitteschön?« Sie stemmte die Hände in die Seiten, bemühte sich, nicht zu lachen, aber er sah, wie es um ihre Mundwinkel zuckte. Diesmal zielte er genauer. »Unverschämter Kerl!« Nele bückte sich nach dem Übeltäter, der sie mitten ins Gesicht getroffen hatte. Jake fackelte nicht lange. Er sprang auf, hechtete in Neles Richtung und packte sie. »Lass mich los«, keuchte sie lachend.
»Keine Chance«, hauchte er in ihr Ohr und zog sie mit sich. Sie wehrte sich, noch immer lachend. Sanft schubste er sie rücklings auf das Bett, fixierte ihre Handgelenke. Unter seinen Fingern konnte er ihren pochenden Puls spüren. Ihr Lächeln erstarb, sie wurde plötzlich still. Ihre Pupillen weiteten sich.
»Jake«, protestierte sie halbherzig.
Mit dem Zeigefinger fuhr er die Konturen ihres Gesichts nach. »Du bist süß.« Er senkte seinen Mund auf ihren, knabberte zärtlich an ihrer Unterlippe.
Bereitwillig kam sie ihm entgegen, öffnete ihre Lippen. Ihre Zungen trafen sich zu einem zarten Spiel. Jake schloss die Augen. Sie schmeckte süß wie Honig. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er den Kuss vertiefte. In seinen Lenden begann es zu kribbeln. Fast schmerzhaft zog sich sein Unterleib zusammen. Er schmiegte sich an sie, schob ein Bein über ihre Hüfte. Sie seufzte leise auf.
Seine brennenden Lippen suchten die Kuhle zwischen ihrem Hals und der Schulter. Er spürte Nele unter sich erzittern. Ungeduldig schob er ihr T-Shirt nach oben. Seine Hände erkundeten ihren flachen weichen Bauch, tanzten über die sanfte Kurve ihrer Taille und höher, bis sie auf die untere Rundung ihrer Brust trafen.
Nele wand sich, griff in sein Haar. Ihr Atem passte sich seinem an, kam flach und stoßweise. Behutsam umschloss er ihre Brust. Sie war klein und fest und passte perfekt in seine Hand. Nele bog sich ihm entgegen. Flüsterte seinen Namen. Oder bildete er sich das ein? Eine Welle heißen Verlangens schoss durch seine Adern. Erneut suchte er ihre Lippen und presste seinen Mund hart auf ihren. Sie verloren sich in einem leidenschaftlichen Kuss.
Plötzlich fühlte er, wie Nele erstarrte. »Was ist?« Atemlos hielt er inne.
»Hast du das auch gehört?«
»Was?« Er keuchte wie ein Walross.
Sie befeuchtete ihre Lippen mit der Zungenspitze, was das Feuer in ihm aufs Neue entfachte. »Ich dachte, ich hätte die Haustür gehört … Meine Gasteltern, sie können jeden Moment zurückkommen.«
Verdammt. Sie lauschten beide angestrengt. Er schüttelte den Kopf. »Ich hab nichts gehört.« Trotzdem, unter diesen Umständen war es besser, sie würden ihr Spiel jetzt und hier abbrechen. »Bugger.« Noch immer schwer atmend löste er sich von ihr und setzte sich auf. Mit dem Unterarm fuhr er über seine Stirn, auf der sich ein leichter Schweißfilm gebildet hatte.
»Tut mir leid.«
»Schon okay. Ich wollte dich sowieso auf meinem Bike entführen. Na komm.« Er sprang auf, reichte ihr eine Hand. Als sie neben ihm stand, zog er sie noch einmal rasch an sich. »Nele, ich …« Er räusperte sich. »Du bist echt heiß.« Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, etwas in ihren Augen aufflackern zu sehen. War es leise Enttäuschung?
Sie lächelte schief. »Gib mir eine Minute. Ich hüpf noch schnell ins Bad, dann können wir los.«
*
Genervt zog Tara die Ohrstöpsel ihres iPods aus den Ohren. Adeles melancholische Stimme versank im Nirwana. »Was gibt’s denn?«
Nele, die ihren Kopf zur Tür hereinsteckte, knabberte auf ihrer Unterlippe, wie sie das immer tat, wenn sie verunsichert war. Mein Gott, was wollte sie jetzt schon wieder?
Lass mich in Ruhe! Du hast doch alles, was du willst.
»Du bist so komisch in der letzten Zeit.« Nele schlich näher. »Was ist los mit dir?«
Was mit mir los ist? Du hast mir meinen Traummann vor der Nase weggeschnappt. Es hat mir das Herz gebrochen und ich hasse dich! »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
Nele lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir unternehmen nichts mehr miteinander. Du sprichst kaum mit mir. Ich hab das Gefühl, du bist böse auf mich.«
Tara schwieg, fixierte einen imaginären Punkt in der Luft. Geh doch. Geh endlich und lass mich in Frieden.
»Ist es wegen Jake?«
»Wegen Jake?« Tara betonte den Namen, als hätte Nele soeben etwas
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