Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
Vom Netzwerk:
darum.«
     
    *
     
    Da Gordon und Mum am frühen Morgen nach Adelaide zum Einkaufen aufgebrochen waren, hatten Tara und Nele das Wohnzimmer in Beschlag genommen und sich dort ausgebreitet. Im Fernsehen lief Australia’s got talent , die derzeit angesagteste Musikshow im australischen TV. Eine angebrochene Chipstüte gammelte auf dem Couchtisch, und in der Küche stapelte sich haufenweise schmutziges Geschirr.
    Tara lungerte Kaugummi kauend mit den neuesten Hochglanzmagazinen auf dem Sofa. Ihr gegenüber hämmerte Nele im Schneidersitz in Gordons Sessel sitzend auf ihren Laptop ein, den sie auf den Knien balancierte. Sie war glücklich, mit Johanna auf Facebook chatten zu können, was aufgrund der Zeitverschiebung nur selten geschah.
    Tara versuchte vergeblich, mit ihrem Kaugummi eine Blase zu formen. »Nele?«
    »Hm?« Ohne den Blick vom Bildschirm zu lösen, tippte Nele weiter.
    Tara legte die Zeitschrift beiseite. »Hast du eigentlich vor, zu dieser Strandparty zu gehen?«, fragte sie so beiläufig wie möglich.
    Nele runzelte die Stirn. »Shit. Vertippt.« Geistesabwesend blickte sie auf. »Was? Welche Party?« Anscheinend war sie so vertieft in die Konversation mit Johanna gewesen, dass sie nicht richtig zugehört hatte. Bestimmt hatte sie ihrer Freundin gerade einmal wieder von Jake vorgeschwärmt.
    Tara fühlte dunklen Groll aufsteigen. »Strand. Samstag.« Ihre Stimme klang leicht ungehalten, sie merkte es selbst. Reiß dich zusammen, Tara.
    »Ja, klar. Hab ich dir nicht erzählt, dass Jake mich eingeladen hat?« Nele wandte sich erneut dem Laptop zu. »Gehst du auch hin?«
    Tara richtete sich auf, schob den Stapel Zeitschriften, der zu ihren Füßen lag, beiseite. »Weiß noch nicht.« Urplötzlich verspürte sie das dringende Bedürfnis loszuschreien. Natürlich gingen Nele und Jake zusammen auf die Party. Gab es denn irgendetwas, das die beiden nicht miteinander machten? Was hatte sie denn angenommen?
    Ein Läuten unterbrach ihre düsteren Gedanken. Es war das Telefon in der Küche. Es klingelte. Und klingelte. Tara fixierte Nele, doch die schien das penetrante Geräusch nicht wahrzunehmen. Tara rappelte sich auf und verschwand in den Flur, um das Gespräch entgegenzunehmen. Sie meldete sich, wechselte ein paar Worte und bedeckte die Sprechmuschel mit einer Hand. »Nele«, rief sie. »Deine Mum!«
    Es dauerte keine Sekunde, bis Nele in der Küche auftauchte, hektische rote Flecken auf ihren Wangen. »Meine Mutter? Was hat sie gesagt? Ist etwas passiert?«
    Tara zuckte mit den Schultern, streckte Nele den Hörer entgegen und ließ ihren Kaugummi knallen.
    Normalerweise telefonierte Nele jeden zweiten oder dritten Sonntag mit ihren Eltern in Deutschland. Es war ungewöhnlich, dass ihre Mutter sich während der Woche meldete. Nele nahm ihr das Telefon stirnrunzelnd ab. »Ich frage mich, was sie möchte.«
    Jetzt oder nie! Tara huschte zurück ins Wohnzimmer, wo sie sich blitzschnell in das weiche Polster von Gordons Sessel sinken ließ. Sie schnappte sich Neles Computer und platzierte ihn auf ihren Knien. Ihr Herz klopfte wie verrückt, als sie den Deckel anhob. Erleichtert stellte sie fest, dass Nele noch immer auf Facebook eingeloggt war. Mit zitternden Fingern rief sie die Nachrichtenfunktion auf. Ihre Handflächen wurden feucht vor Aufregung. Sie konnte das Blut in ihren Ohren rauschen hören, als sie wild auf die Tasten einhämmerte.
    »Jake, es tut mir leid, aber ich werde …«
    Sie hielt inne, weil sie dachte, ein Geräusch im Flur gehört zu haben. Neles Lachen drang aus der Küche. Gott sei Dank, Entwarnung. Hastig schrieb sie weiter.
    »… nicht mit dir zur Strandfete gehen. Das mit uns funktioniert nicht. In Wahrheit bin ich nicht an dir interessiert. Ich hatte eine Wette laufen und wollte sehen, ob ich dich herumkriegen könnte. Da gibt es jemand anderen, der mich interessiert. Sorry. Es ist besser, wenn wir wieder getrennte Wege gehen!« Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte sie, aber dann klickte sie entschlossen auf `senden´.
    Nervös blickte sie zur Tür. Die Dielen des Holzfußbodens im Flur knarzten. In Windeseile legte Tara den Computer zurück auf den Tisch, sprang auf und hechtete zur Couch.
    Als Nele ins Zimmer trat, strich sie sich lässig eine Locke von der erhitzten Stirn.
    Nele stutzte. »Was ist? Du guckst so merkwürdig.«
    »Was soll schon sein?« Tara lächelte süßlich, wobei sie ihre unschuldigste Miene aufsetzte. »Ich überlege gerade, ob ich mir Schokolade-Erdnuss

Weitere Kostenlose Bücher