Herzklopfen - Down Under (German Edition)
den Augen, stieß einen theatralischen Seufzer aus. »Schätze, ich muss weiter. Wir sehen uns.«
Jake sah den beiden nach. Alan trottete einen halben Meter hinter Kristy her, die, wild mit den Händen gestikulierend, ihm offensichtlich gehörig die Meinung geigte.
»Jake.« Sandy zupfte an seinem Ärmel. »Können wir ein paar Schritte gehen? Ich muss mit dir reden.« In ihrem Gesicht lag ein solch flehender Ausdruck, dass es ihm schwerfiel, ihre Bitte abzuschlagen. Wie so oft.
»Okay.«
Sie schlenderten die Promenade entlang und über den Strand hinunter zum Wasser. Unvermittelt blieb Sandy stehen, schnappte sich seine Hand und presste sie auf ihre bebende Brust. »Wie fühlt sich das an?«
»Hör zu«, begann er, während er versuchte, nicht daran zu denken, welche Teile von Sandys Körper seine Finger gerade berührten. »Du weißt, dass ich dich gern hab.«
Ein leises Lächeln huschte um Sandys Lippen. Ihre Augen funkelten im Mondlicht. »Ich hab’s gewusst. Du kannst mich nicht vergessen. Obwohl du immer so tust, als ob du …«
»Gern, sagte ich«, unterbrach er sie und löste sich sanft aus ihrem Griff. »Aber nicht so, wie du es dir wünschst. Das mit uns, das ist lange vorbei.«
Wie befürchtet, spiegelte ihre Miene Erstaunen und Ungläubigkeit wider. Warum nur wollte sie nicht verstehen, dass er kein Interesse mehr hatte? Jede andere hätte längst kapituliert. Nicht Sandy Atkinson.
»Wenn du tief in dich hineinhorchst, wirst du erkennen, dass es nicht vorbei ist«, meinte sie unbeirrt und lehnte sich dabei gegen seine Brust.
»Jake!« Der aufgeregte Klang einer weiblichen Stimme ließ sie auseinanderfahren.
Tara blieb atemlos vor ihnen stehen. »Sie ist verschwunden!«
»Wer?«
»Nele«, keuchte Tara. »Ich kann sie nicht finden!«
»Sie ist bestimmt nach Hause gegangen.« Warum veranstaltete Tara solch einen Aufruhr?
Tara schüttelte den Kopf, dass die dunklen Locken flogen. »Ich habe dort angerufen, aber Mum und Gordon haben sie nicht gesehen.«
»Hast du Emma oder Bonnie gefragt? Sie war doch mit ihnen zusammen.«
»Die beiden sind noch hier. Sie haben gesagt, dass Nele allein sein wollte, um nachzudenken. Sie hat die Party verlassen, aber keiner weiß, wo sie hin ist.«
Sandy räusperte sich. »Sie wird schon wieder auftauchen. Mach doch nicht so einen Aufstand.«
»Jake«, bat Tara, Sandy geflissentlich ignorierend. »Nele geht es nicht gut. Wir müssen sie finden. Bitte.«
Jake konnte einen Anflug von Panik aus ihrer Stimme heraushören.
»Sweetheart, ich fühle mich auch nicht besonders.« Sandy hängte sich bei ihm ein. »Bringst du mich heim?«
Tara warf ihr einen bösen Blick zu. »Halt die Klappe, Atkinson. Ausnahmsweise geht es mal nicht um dich.«
Alarmiert durch Taras offensichtliche Besorgnis, löste er sich von Sandy. »Was ist eigentlich los? Worum geht es hier, Tara?«
»Komm schon«, drängte Sandy ihn weiter, »es wird sich sicher alles klären. Können wir?«
»Ich muss mit dir sprechen.« Tara fixierte ihn eindringlich. »Allein.«
In Jakes Kopf wirbelten die Gedanken wild durcheinander. Schließlich wandte er sich an Sandy. »Hast du nicht gehört, was ich vorhin gesagt habe? Es ist aus. Aus und vorbei. Lass mich bitte in Zukunft in Ruhe.« Das klang schroffer als beabsichtigt, aber Sandys Penetranz nervte ihn inzwischen gewaltig. Irgendetwas stimmte nicht. Nele hatte sich äußerst merkwürdig verhalten, jetzt war sie anscheinend verschwunden und Tara völlig durch den Wind. Er wollte auf der Stelle wissen, was hier lief.
Sandy schnappte empört nach Luft. »Aber ich dachte, dass du und ich – dass wir …« Ihre Stimme verlor sich im Rauschen der Brandung.
»Du hast falsch gedacht. Ich habe dir nie einen Anlass dazu gegeben.«
Sandys braune Kulleraugen weiteten sich ungläubig. Ihre Unterlippe begann zu zittern, aber sie hatte sich schnell wieder im Griff. Ihre Züge versteinerten. »Fahr zur Hölle«, stieß sie hinter zusammengepressten Zähnen hervor. Sie rempelte Tara absichtlich an, als sie Jake den Rücken zuwandte und davoneilte.
»Also, was wolltest du mir sagen?«, hakte er bei Tara nach, kaum dass Sandy außer Hörweite war.
*
Tara befeuchtete mit der Zungenspitze ihre trockenen Lippen. Ihre Kehle schnürte sich immer weiter zu. »Es tut mir echt leid«, sagte sie kaum hörbar, während sie ihre Füße anstarrte.
»Was meinst du? Was tut dir leid?«
Tara schluckte schwer. Wo sollte sie anfangen? Wie sollte sie Jake
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