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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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beibringen, dass sie ihn und Nele hintergangen hatte? Tara fühlte sich auf einmal sehr schlecht. Sie war ein grässlicher Mensch, eine furchtbare Gastschwester und schreckliche Freundin! Sicherlich würde Jake sie verachten, wenn er erfuhr, was sie getan hatte. Aber sie musste es ihm gestehen. Sie mussten Nele finden und sichergehen, dass es ihr gut ging. Sie wollte sich nicht vorstellen, was zu Hause los sein würde, wenn ihre Eltern erfahren würden, was sie angestellt hatte. »Können wir uns irgendwo setzen?« Ihre Knie zitterten wie Espenlaub.
    »Holy dooley«, meinte Jake. »Du bist weiß wie eine Wand. Komm mit.« Er nahm sie an die Hand und führte sie zur Promenade, wo er sie sanft auf eine Bank drückte. »So. Und jetzt ganz in Ruhe.« Er setzte sich neben sie, heftete seinen aufmerksamen Blick auf ihr Gesicht.
    »Okay.« Tara nickte und holte tief Luft, als wäre sie kurz davor, abzutauchen. »Ich habe mir Neles …«, begann sie, doch dann senkte sie die Lider. Sie konnte Jake nicht in die Augen sehen. »Diese Nachricht. Sie war von mir.«
    »Welche Nachricht?«
    »Auf Facebook.«
    Sie schielte zu ihm hinüber, sah, wie er die Stirn runzelte.
    »Dass sie dich nicht mag.« Tara sehnte ein tiefes Loch herbei, in dem sie augenblicklich verschwinden könnte. »Sondern nur eine Wette laufen hatte und dass es da außerdem jemand anderen gibt …«
    »… und sie nur testen wollte, ob sie mich herumkriegen könnte«, kommentierte Jake tonlos.
    »Ja«, flüsterte sie. Erneut ließ sie den Kopf hängen. »Ich habe mich auf ihr Profil geschlichen und unter ihrem Namen die Mail an dich geschickt.«
    »Warte.« Jake rieb sich stöhnend mit beiden Händen über das Gesicht, als würde er soeben aus einem Albtraum erwachen. »Nele hatte also nichts damit zu tun?«
    »Nein.« Tara wagte nicht aufzusehen. Sie schämte sich in Grund und Boden. Plötzlich verstand sie nicht mehr, was sie bewogen hatte, sich zu dieser verabscheuungswürdigen Aktion hinreißen zu lassen. Doch, sie wusste es. Sie wollte Jake. Sie begehrte ihn. Sie liebte ihn. Doch die Chance auf seine Liebe hatte sie jetzt ein für alle Mal vermasselt. Und die Freundschaft zu Nele zerstört.
    Jake sprang auf. »Bist du wahnsinnig? Was hast du dir dabei gedacht?« Zornig funkelte er sie an.
    »Es tut mir so leid, ehrlich …«
    »Es tut dir leid?«, fauchte er. »Jetzt kapiere ich endlich! Das Entsetzen auf ihrem Gesicht und ihre seltsame Reaktion, als sie uns beide zusammen entdeckt hat …« Aufgewühlt fuhr er sich durch den Haarschopf. »Und ich habe so einfach Schluss mit ihr gemacht!« Jake fing an, wie ein wildes Tier in einem Käfig hin- und herzulaufen. »Sie muss denken, dass ich ein kompletter Idiot bin. Crap!« Es folgten ein paar deftige Schimpfwörter, die Tara zusammenzucken ließen.
    »Was sollen wir jetzt machen?«, piepste sie.
    Empörung und Wut standen ihm ins Gesicht geschrieben, als sein flüchtiger Blick sie streifte. »Wir müssen sie finden!« Ohne ein weiteres Wort machte er auf dem Absatz kehrt und stürmte davon.
    Tara hatte ihre liebe Mühe, ihm zu folgen. Vor dem Festzelt holte sie ihn wieder ein. Dort entdeckte sie auch Emma, die mit ein paar Mädchen lachend zusammenstand. »Emma, komm mal her!«
    Kaum hatte Emma Taras hektisches Winken bemerkt, löste sie sich aus der Gruppe. »Ich habe gerade eben eine SMS von Nele bekommen«, rief sie und hielt Tara ihr Handy unter die Nase.
    Jake fuhr herum. »Was? Nele hat sich gemeldet?«
    Erleichtert schlug Tara die Hände vor dem Mund zusammen. »O Gott, ich bin ja so froh!« Sie wechselte einen sekundenschnellen Blick mit Jake. Seine harte Mimik jagte ihr einen eisigen Schauder über den Rücken. Jake war mächtig sauer auf sie.
    »Ja, gerade eben«, bestätigte Emma. »Sie ist auf dem Heimweg. Chris fährt sie nach Hause.«
    Jake packte Emma grob an der Schulter. »Chris Hunt?«
    »Au! Du tust mir weh!« Emma löste sich aus Jakes Griff. »Ja, Hunt. Warum? Ist das wichtig?«
    Jake erblasste sichtlich unter seiner Sonnenbräune. »Oh. Mein. Gott«, stieß er hervor.
    Tara spürte, wie eine eiskalte Hand nach ihrem Herzen griff.

Kapitel 19
    Fatale Entscheidung
     
     
     
    T ränenblind stolperte Nele den gepflasterten Weg entlang, ignorierte spitze Steinchen und Sandkörner, die in ihre flachen Sneaker drängten. Die erstaunten, zum Teil mitleidigen Blicke, die ihr zugeworfen wurden, kümmerten sie nicht. Sie rannte bis zum Spielplatz, der einsam und verlassen im Halbdunkel lag.

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