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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ihr schienen die passenden Worte zu fehlen. Verunsichert sah sie zu Jake.
    »Kommt, hauen wir ab«, meinte Bonnie. Sie legte einen Arm um Neles Taille und nickte Emma zu.
    Wie in Trance ließ Nele sich von ihren Freundinnen davonführen. Ihr Herz lag schwer wie ein Stein in ihrer Brust.
     
    *
     
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Sandy, wie die sonst so sanftmütige Nele mit ungewohnt finsterer Miene auf Jake Stevens zusteuerte. Den hatte Sandy vor Kurzem beim Tanzen mit einer hübschen Dunkelhaarigen ertappt. Einen Moment durchfuhr sie ein hässlicher Stich der Eifersucht. Als die Brünette sich aber als Tara Henley entpuppte, atmete Sandy erleichtert auf. Schließlich waren Jake und Tara so etwas wie Geschwister, alte Freunde aus der Kindheit. Aus dieser Richtung drohte keine Gefahr. Tara konnte sich auf den Kopf stellen. Sie würde nie eine Chance bei Jake haben. Dessen war sie sich sicher.
    Jake war für Taras Reize blind. Das war schon im vergangenen Jahr so gewesen, als sie sich Jake gekrallt hatte. Natürlich hatte sie Taras begehrliche Blicke in Jakes Richtung registriert. Tja, Pech gehabt. Die dunkelhaarige Tara war einfach nicht sein Typ. Genauso wenig wie diese kleine Schlampe Behrmann, die sich flankiert von ihren Freundinnen wie ein Racheengel durch die Menge kämpfte. Warum verließen Jake und Tara auf einmal fluchtartig die Tanzfläche? Irgendetwas war im Busch. Sandy leckte sich über die Lippen. Es versprach, hochinteressant zu werden.
    »Komm mit«, zischte sie Bethany aufgeregt zu und zerrte ihre Freundin mit sich. Hinter dem dicken Stamm einer Kiefer suchten sie Schutz.
    Bethany stolperte hinter Sandy her. »Was ist denn los, um Himmels willen?«
    Sandy fuhr herum. »Shht!« Sie legte den Zeigefinger mit dem perfekt lackierten Fingernagel an die Lippen und machte eine Geste in Richtung Tara. »Da drüben!«
    Bethany starrte interessiert hinüber. »Wow, da scheint es Ärger zu geben. Hat Jake die kleine Behrmann abserviert?«
    Sandy zuckte mit den Achseln, ohne das Grüppchen aus den Augen zu lassen. Sie konnte zwar nicht jedes Wort verstehen, aber so viel war klar: Jake und Nele waren definitiv kein Paar mehr. Leise triumphierend warf Sandy ihre Mähne nach hinten. Hatte sie es nicht gewusst? Hatte sie Nele nicht prophezeit, dass sie nur ein billiger Zeitvertreib für Jake sein würde? Endlich schien er eingesehen zu haben, wie langweilig diese kleine Deutsche im Grunde eigentlich war. Jake war zur Vernunft gekommen, genau, wie Sandy es gehofft hatte. Sicher würde es nicht lange dauern, bis er wieder vor ihrer Tür stand.
    Tiefe Zufriedenheit durchströmte sie, als Nele – offensichtlich schwer gekränkt – in Begleitung von Emma und Bonnie davonstürmte.
     
    *
     
    Wie in Zeitlupe spielte sich die letzte Szene noch einmal vor Jakes innerem Auge ab. Er hatte die Betroffenheit und die Verletzung in Neles Miene registriert. Ihre Bernsteinaugen hatten ihn zornig angefunkelt, ihre Wangen vor Aufregung geglüht. Es hatte ihn getroffen, sie so zu sehen. Und tief verunsichert. Seine heftigen Gefühle erstaunten und erschreckten ihn gleichermaßen. Er hatte geglaubt, nichts mehr für sie zu empfinden. Hatte gedacht, längst über sie hinweg zu sein. Da hatte er sich wohl etwas vorgemacht. Was genau er gerade empfand, vermochte er nicht zu sagen. War es Wut? Zorn? Gekränkte Eitelkeit? Wehmut?
    Eines war jedoch sicher. Der Gedanke an sie wühlte ihn auf. Was in aller Welt war mit ihr los? Der filmreife Auftritt, den sie soeben hingelegt hatte, passte in keiner Weise zu den Worten, die sie ihm in der Nachricht auf Facebook an den Kopf geknallt hatte. Warum schockierte es sie derart, ihn mit einer anderen zu sehen?
    Jake versuchte, klar zu denken. Irritiert fuhr er sich mit beiden Händen durch die Haare, dabei fiel ihm auf, dass Taras Gesicht kalkweiß im Schein der bunten Lichter leuchtete.
    Mit schreckgeweiteten Augen sah sie ihn an. »Ich gehe Nele suchen«, entschied sie tonlos.
    Jake zögerte nicht. »Ich komme mit.«
    »Nein!« Tara schüttelte vehement den Kopf. »Ich muss etwas mit ihr klären. Ich gehe allein.« Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen.
    Irgendetwas Seltsames ging hier vor sich. Nicht nur Nele, auch Tara verhielt sich auf einmal sonderbar. Er blickte ihr nach. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in seinem Bauch aus, setzte sich fest wie ein Geschwür. Während er dastand und grübelte, entdeckte er Sandy zwischen einer Gruppe von

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