Herzklopfen - Down Under (German Edition)
auf diesen Kerl hereinfällt.«
»Nele hat nie erwähnt, dass Chris einer von denen …« Emma brach ab. »Ich verstehe es nicht.«
»Ich nehme an, sie hat ihn nicht wiedererkannt«, entgegnete er knapp. Er hätte Nele die Wahrheit über Chris Hunt sagen müssen. Dann jedoch wäre … Er wischte den unangenehmen Gedanken beiseite. Erneut wählte er Neles Nummer. Sein verzweifelter Blick traf Emma, während er wartete. »Was genau hat Nele dir geschrieben? Kannst du es mir zeigen?«
Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte Emma, dann zog sie ihr Handy aus der Hosentasche, rief die Nachricht auf und reichte das Telefon wortlos an ihn weiter.
Während er las, presste er seine Lippen aufeinander und nickte kaum merklich. »Ich bin also ein Arsch.«
»Kannst du ihr das verdenken?« Emma fixierte ihn vorwurfsvoll.
Er gab Emma das Handy zurück. »Sie hat ja recht. Ich hätte zumindest mit ihr reden sollen. Mir anhören sollen, was sie zu sagen hat.« Er seufzte. »Sie geht nicht dran.« Kopfschüttelnd ließ er sein Telefon zurück in die Tasche gleiten. »Ich hätte es besser wissen müssen. Shit!«
»Wie lange ist sie schon weg?«, fragte Tara mit dünner Stimme.
Emma sah auf ihre Armbanduhr. »Ungefähr eine Stunde.«
»Viel zu lang.« Jake fühlte Unbehagen aufsteigen. »Warum ist sie noch nicht zu Hause? Wo verdammt noch mal treibt sie sich herum? Sie wird doch nicht mit diesem Kerl irgendwohin …?« Der Gedanke war einfach zu schrecklich, als dass er ihn aussprechen konnte.
»Niemals.« Emma schüttelte den Kopf. »Jedenfalls glaube ich das nicht«, fügte sie hinzu und tauschte einen verunsicherten Blick mit Tara.
»Vielleicht reagiert sie nicht, weil sie meine Nummer erkennt? Emma, Tara, bitte versucht ihr, sie zu erreichen«, bat er die beiden Freundinnen.
Tara hob bedauernd die Hände. »Mein verdammter Akku ist leer.«
»Und ich versuche es bereits die ganze Zeit«, sagte Emma. Unvermittelt hob sie einen Arm und winkte. »Bonnie! Hier sind wir!«
»Was gibt’s?«
Jake packte sie an ihren schmalen Schultern. »Hör zu, Bonnie. Es ist wichtig. Hast du Nele gesehen? Weißt du, wo sie ist?«
»Hey, mal ganz locker, ja.« Jake ließ sie los. »Ich nehme an, sie ist nach Hause gegangen. Wieso fragst du?« Verdutzt sah Bonnie von einem zum anderen. »Stimmt etwas nicht?«
»Offensichtlich ist sie zu Hunt ins Auto gestiegen. Er hatte ihr versprochen, sie nach Hause zu bringen. Bisher ist sie da aber nicht angekommen«, klärte Jake sie hastig auf.
»Chris Hunt?«
»Genau der.« Jake knirschte mit den Zähnen. »Ich fürchte, ich habe sie sehr verletzt, und jetzt begeht sie womöglich irgendeinen Blödsinn.« Seine Stimme brach und er räusperte sich.
»Oh.« In einer Geste des Erschreckens legte Bonnie beide Hände an ihre Wangen. »Chris ist nicht gerade als Wohltäter bekannt.«
»Es kommt noch dicker«, sagte Emma düster. »Jake meint, dass Chris einer von den Typen ist, die Nele am Strand angepöbelt haben.«
»Warum in aller Welt lässt sie sich dann mit ihm ein?«
Jake hob hilflos die Schultern. »Ich weiß es nicht.« Er starrte hinüber zur Bühne, wo eine ausgelassene Gruppe neue Tanzschritte zu Madison Avenues Don’t call me baby ausprobierte. »Vielleicht will sie mir auf diese Weise eins auswischen.«
»So ist Nele nicht«, warf Emma energisch dazwischen.
»Ich hab versucht, sie vor ihm zu warnen«, fuhr Jake fort. »Anscheinend nicht eindringlich genug.«
»Hast du dein Handy dabei?«, fragte Tara. Bonnie nickte. »Ruf sie bitte an.« Aber auch dieser Versuch blieb ohne Erfolg. Offensichtlich hatte Nele das Gerät ausgeschaltet.
»Ich frage noch einmal bei den Henleys nach«, entschied Jake. Während er mit Shirley telefonierte, schienen Sekunden sich zu endlos langen Minuten auszudehnen. Neles Gasteltern machten sich inzwischen große Sorgen. Auch sie hatten kein Lebenszeichen von Nele bekommen. »Ich werde mich auf die Suche machen«, sagte Jake schließlich zu Shirley. »Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs H.«
»Und?« Bonnies braune Augen sahen ihn erwartungsvoll an.
Jake fuhr sich mit den Fingern durch sein Haar. »Ihr habt es ja gehört. Sie ist noch immer nicht daheim. Ich werde nach ihr suchen.«
»Wir kommen mit«, entschieden Emma und Boonie gleichzeitig.
Tara trat vor. »Ich auch. Es ist meine Schuld, dass Nele sich mit diesem Typen eingelassen hat!« Prompt fing sie zu weinen an. »Wenn ich Jake nicht diese Nachricht geschickt hätte, wäre das alles nicht
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