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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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passiert!« Tränen strömten über ihre Wangen, während sie unkontrolliert schluchzte. »Alles nur weil ich …«, sie brach ab und sank in sich zusammen.
    »Was für eine Nachricht?«, fragte Emma.
    Tara machte eine hilflose Bewegung mit der Hand. »Ich habe alles kaputtgemacht. Alles!«
    »Könntest du uns mal erklären, von was du eigentlich sprichst?«
    Jake hielt Emma zurück. »Später.« Er hatte die sonst so beherrschte, kühle Tara noch nie so aufgelöst gesehen. Aber jetzt zählte allein Nele. Er legte Tara eine Hand auf die Schulter. »Lass das doch. Es hat keinen Sinn, dass du dir Vorwürfe machst. Das bringt uns nicht weiter. Wichtig ist im Augenblick nur, dass wir Nele finden.«
    »Meine Schuld«, beharrte Tara unter heftigen Schluckaufattacken. » Ich muss Nele finden.« Zitternd holte sie Luft.
    »Ich fahr jetzt los. Ich werde mit dem Motorrad alle Orte abklappern, die mir einfallen. Und ihr«, eindringlich blickte er die drei an, »fragt bitte jeden, den ihr kennt, ob er weiß, wo Nele oder Hunt sich aufhalten. Außerdem sollten wir über unsere Handys in Verbindung bleiben, falls jemand etwas Neues zu berichten weiß.«
    »Meins funktioniert nicht mehr«, jammerte Tara.
    »Ich fahr dich heim. Du kannst dich von dort aus mit Freunden und Bekannten in Verbindung setzen.«
     
    *
     
    Während Tara auf dem kühlen Ledersitz der Suzuki kauerte, die Arme um Jakes Taille geschlungen und das Gesicht an seinen breiten Rücken geschmiegt, liefen ihr ungehindert Tränen über die Wangen. Wie hatte sie sich nur zu so etwas derart Niederträchtigem hinreißen lassen können? Sie war kein bisschen besser als Sandy Atkinson, deren Markenzeichen es war, andere zu gängeln und zu manipulieren. Hatte sie so ein Verhalten nicht immer verabscheut? Tara schluckte. Sie kniff die Lider zusammen, um eine klare Sicht zu bekommen. Von Sinnen musste sie gewesen sein, als sie sich Neles Laptop geschnappt hatte. Von Sinnen und total verblendet vor lauter Liebe.
    Sie hob den verschwommenen Blick, studierte Jakes Hinterkopf. Am liebsten hätte sie die vorwitzigen Haarsträhnen berührt, die aus seinem Helm lugten. Sie sehnte sich so nach ihm, so sehr, dass es ihr fast das Herz zerriss. Würde sie je wieder jemanden so lieben können wie ihn? Sie bezweifelte es. Er war etwas ganz Besonderes. Schon immer hatte sie eine Schwäche für ihn gehabt. Auch damals, als sie noch Kinder waren. Sicher verachtete er sie für das, was sie getan hatte. Wie sollte sie ihm je wieder in die Augen blicken? Noch nie zuvor in ihrem Leben war sie so verzweifelt gewesen, noch nie zuvor hatte sie sich so abgrundtief geschämt.
     
    Kaum hatte Jake das Motorrad vor dem Schuppen geparkt, lief Mum ihnen entgegen. Ihre sonst so adrette Frisur stand wirr in alle Richtungen ab. Auf ihren Wangen zeigten sich hektische rote Flecken. Sie trug Samtpantoffeln an den Füßen und ihren geliebten hellblauen Satinsteppmorgenmantel, wegen dem Gordon sie regelmäßig aufzuziehen pflegte.
    »Es wird langsam Zeit, dass du nach Hause kommst, junge Dame.« Mit dem Zeigefinger tippte sie auf das Zifferblatt ihrer Armbanduhr.
    Tara trat mit hängenden Schultern auf sie zu. »Tut mir leid, Mum. Ich weiß, es ist spät.«
    Jake bockte die Maschine auf, nestelte an seinem Helm. »Ich schätze, Sie haben noch nichts von Nele gehört?«
    »Nein.« Mum bemühte sich, gefasst zu wirken, aber Tara bemerkte das unterschwellige Zittern in ihrer Stimme. »Mein Mann telefoniert mit Nachbarn und Freunden, aber bislang gibt es nichts Neues.« Sie versuchte ein zaghaftes Lächeln.
    »No worries. Ich werde Nele zurückbringen, Mrs H. Ich verspreche es Ihnen.« Für einen Moment legte Jake seine Hand auf die von Mum. Sie blickten einander in die Augen, als wollten sie sich gegenseitig Mut machen.
    Hoffentlich hast du recht, Jake . Tara schlang die Arme um sich, sie fror, obwohl es angenehm warm war. Wenn Nele etwas zustoßen sollte … Mit einer imaginären Handbewegung wischte sie den furchtbaren Gedanken beiseite. Es war einfach zu schrecklich, sich das auszumalen. »Er wird sie finden, oder?« Ihre Stimme wackelte bedenklich, als sie Jake hinterherblickte, der davonraste. Ihr Herz schmerzte vor Sehnsucht nach ihm.
    »Aber sicher, Liebes.« Ihre Mutter legte einen Arm um ihre Taille.
    Arm in Arm stiegen sie die Stufen zur Veranda hinauf. Taras Beine fühlten sich schwer wie Blei an.

Kapitel 20
    Verloren
     
     
     
    D as penetrante Klingeln hörte nicht auf. Ungeduldig fummelte Nele

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